11. Februar 2022
VdK-Zeitung

Von Armut bis Zaster

Wem nützt ein ABC des Finanzwissens? „Allen“, sagt Miriam Beblo, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. Aber vor allem legt sie ihren Comic sozial benachteiligten Familien sowie jungen Frauen ans Herz. Denn wer über Geld Bescheid weiß, hat mehr Kontrolle über die eigenen finanziellen Entscheidungen im Leben. Die VdK-Zeitung hat mit der Expertin gesprochen.

Das Bild zeigt mehrere 50-,20-,10- und 5-Euro Scheine.
© Canva / claudiodivizia

Wirtschaftsprofessorin Beblo forscht und lehrt zu den Themen Arbeit, Familie, Gender und Migration. Es ist ihr ein Herzensanliegen, dass weniger privilegierte Menschen Zugang zu Wissen haben. Deshalb hatte sie zusammen mit der Comic-Autorin Dr. Julia Schneider die Idee, „Money Matters“ in Comic-Form zu gießen. „Dank Text und Bild hat man zwei Ebenen, um Inhalte zu vermitteln. Mit Bildern kann man einen leichteren Zugang zum Verständnis von komplexem Finanzwissen schaffen“, erklärt Beblo. Sie hofft, dass die Bildsprache Menschen anlockt, die sich mit dem Thema Geld bislang nicht oder nur wenig auskennen. Außerdem sollen Bürgerinnen und Bürger erreicht werden, für die Geld etwas Negatives ist, etwa, weil sie zu wenig davon haben.

Ein Beispiel für die Macht des Geldes ist die Vermögensungleichheit. Der Wohlstand auf der Welt ist ungerecht verteilt. Dadurch wird oft von einer sozialen Schief­lage gesprochen. Doch wie lässt sich diese grafisch darstellen? Die Berliner Illustratorin Pauline Cremer hat dafür ein zur Seite gekipptes Sofa gewählt, auf dem sich eine menschliche Figur festklammert.

Ungleiche Chancen

Auch bittere Fakten zur Kinderarmut nennt der Comic. Ausgerechnet das reiche Deutschland gehört zu jenen Staaten in Europa, in dem der Schul­erfolg und das spätere Einkommen besonders stark vom Bildungsabschluss und der sozialen Herkunft der Eltern abhängen.

Ziel des Comics sei es, die finanzielle Mündigkeit zu stärken. „Das Buch erhebt nicht den Anspruch, dass sich die Leserinnen und Leser anschließend mit allem rund ums Thema Geld auskennen. Aber sie bekommen einen Eindruck, wo Geld überall eine Rolle spielt und können sich bei Bedarf Hilfe holen. Jedes Kapitel soll dafür sensibilisieren, wo die größeren Zusammenhänge sind“, erläutert Beblo.

Betrachterinnen und Betrachter finden handfeste Tipps, etwa im Strip „Taking Control“. „Wer seine Einnahmen und Ausgaben checkt, bekommt einen Überblick darüber, welcher Posten besonders viel Geld frisst und wo man eventuell sparen kann.“ Trotzdem bleibt zu vielen Menschen am Ende des Monats nichts übrig, das sie auf die Seite legen könnten. „Hier weisen wir auf Hilfsangebote wie die Schuldnerberatung hin.“

Dass sich durch die Kapitel ein feministischer Blick zieht, findet die Forscherin wichtig. „Gerade Frauen geraten durch Scheidung immer wieder in finanzielle Not. Darüber möchten wir vor allem junge Frauen aufklären.“

Der Comic spricht alle Generationen an. Über Minen, in denen Bitcoins geschürft werden, wird genauso informiert wie über Popmusik, die von der Macht des Geldes handelt – allen voran der ABBA-­Song „Money, Money, Money“. Die Reichweite von „Money Matters“ erstreckt sich auch auf soziale Netzwerke. „Wir haben beispielsweise ein Instagram-­Format gestartet“, berichtet die Expertin.

Hier gibt es "Money Matters" online zum Anschauen:

https://www.moneymatters.art

Elisabeth Antritter

Schlagworte Comic | Geld | Wissen

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