3. März 2021
VdK-Zeitung

Der Frühling regt zum Singen an

Von Hoffmann von Fallersleben bis Roy Black: der Lenz in deutschen Liedern

Blaumeise sitzt auf einem Ast im Grünen und singt
© pixabay

Wenn im Frühjahr die Natur aufblüht, fangen nicht nur die Vögel wieder zu singen an. Auch uns Menschen hat der Lenz schon seit Jahrhunderten zu vielen schönen Liedern inspiriert. In den Liedertexten steht der Frühling für Aufbruch und Lebensfreude nach einer langen und dunklen Winterzeit.

Singen ist gesund. Wer singt, lernt, tief ein- und auszuatmen. Und das Erlebnis, gemeinsam im Chor Lieder anzustimmen, sorgt für Wohlbefinden und Stressabbau. Das ist sogar wissenschaftlich erwiesen. Und was gibt es Schöneres, als das Ende des Winters und den Aufbruch in die neue Jahreszeit gemeinsam zu besingen?

Viele Texte alter deutscher Lieder handeln vom Frühjahr. Ob die Kleinen morgens in der Kita oder die Älteren bei der abendlichen Chorprobe – es gibt eine ganze Rei­he von alten Frühlingsliedern, die einfach fast jeder gerne singt, weil sie für gute Laune sorgen. Zu den Klassikern gehören beispielsweise „Im Märzen der Bauer“, ein Volks- und Kinderlied aus Mähren, das 1905 erstmals veröffentlicht wurde. Beinahe jeder kennt „Alle Vöglein sind schon da“, das der Dichter Hoffmann von Fallersleben 1835 schrieb. Besonders populär ist auch das Lied „Der Mai ist gekommen“. Der Text geht zurück auf ein spätromantisches Gedicht von Emanuel Geibel aus dem Jahr 1841.

Die Geschichte der deutschsprachigen Lieder, die den Lenz besingen, ist lang. Schon der mittelhochdeutsche Minnesänger Neidhart von Reuental hat im 13. Jahrhundert den Wonnemonat Mai besungen (ins Hochdeutsche übersetzt: „Maien dein heller Schein, und die kleinen Vögelein, die aus voller Kehle schrei’n, sie soll’n mir willkommen sein“).

Viele der heutigen Frühlingslieder stammen aus dem 19. Jahrhundert, als Natur- und Heimatgedichte sich großer Beliebtheit erfreuten. Darin geht es oft um das Erwachen der Natur und um Wanderungen durch die blühende Landschaft. In zahlreichen Liedern wird auch das einfache Leben auf dem Land ­romantisiert: Der Bauer spannt seine Rösser ein, um zu pflügen und zu säen, die Vogelschar beginnt zu zwitschern und zu trillern, und die Bäume schlagen aus.

Vor allem Hoffmann von Fallersleben hat mit Texten zu Liedern wie „Des Frühlings Einladung“, „Der Frühling hat sich eingestellt“ oder „Kuckuck, Kuckuck, ruft’s aus dem Wald“ zur Verbreitung der Frühlingslieder in deutschen Landen beigetragen. Viele werden heute als Kinderlieder bezeichnet, weil sie gern in Kitas oder von Kinderchören gesungen werden.

Auch in deutschen Volksliedern oder Schlagern hat der Lenz seinen festen Platz. „Blau blüht der Enzian“, „Im Frühtau zu Berge“ von Heino oder „Tulpen aus Amsterdam“ von Roy Black waren in den 1970er-Jahren große Hits. Es gibt also beinahe für jeden Geschmack das passende Frühlingslied.

Wer den Lenz musikalisch begrüßen möchte: am 20. März ist kalendarischer Frühlingsanfang. Dann sind Tag und Nacht genau gleich lang. Eine Woche später, am 28. März, werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Die Abende werden länger, und es gilt die Sommerzeit. Dann heißt es, mit den Worten von Hoffmann von Fallersleben: „Wie freu’ ich mich der hellen Tage, wenn unterm blauen Himmelszelt, nach langer Kält’ und Winterplage, frohlockt die bunte Frühlingswelt!“

Jörg Ciszewski

Schlagworte Frühling | Singen

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