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Die Barmer hat heute ihren Pflegereport 2018 vorgestellt. Danach sind viele pflegende Angehörige an der Grenze ihrer Belastbarkeit angekommen: Fast 40 Prozent von ihnen fehlt Schlaf, 30 Prozent fühlen sich in ihrer Rolle als Pflegende gefangen, und jedem Fünften ist die Pflege zu anstrengend. Die Studien-Ergebnisse kommentiert Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, wie folgt:
„Die Ergebnisse des Pflegereports machen deutlich, dass Angehörigenpflege an die Substanz geht: körperlich, psychisch und auch finanziell. Wir brauchen dringend Verbesserungen im Bereich der häuslichen Pflege. Denn wir dürfen nicht zulassen, dass pflegende Angehörige angesichts der immensen Belastung erschöpft und am Ende ihrer Kräfte sind.
Um sich die Bereitschaft von Angehörigen zur häuslichen Pflege zu erhalten, müssen diese entlastet, besser unterstützt und beraten werden als heute. Dies gelingt nur mit einem breiten Netz an Angeboten vor Ort und durch ein verbessertes Sicherungssystem. Allerdings haben wir mittlerweile in vielen Regionen ein deutliches Versorgungsproblem. Angebote der Kurzzeitpflege, der Tagespflege, Entlastungsangebote und selbst normale ambulante Pflege gibt es in vielen Regionen nicht mehr in ausreichender Zahl. Hier brauchen wir schnellstmöglichst Lösungen.
Länder, Kommunen und Pflegekassen müssen zudem ein flächendeckendes und einheitliches Netz an Pflegestützpunkten für Pflegefragen schaffen sowie aufsuchende Beratung zu Hause anbieten. Gleichzeitig brauchen wir einen eigenständigen Rechtsanspruch der Pflegeperson auf Pflegeberatung. Denn wenn eine häusliche Pflegesituation plötzlich zu bewältigen ist, fehlt oft eine gute und schnelle Beratung. Die vielen komplizierten Anträge auszufüllen und sich bei den unterschiedlichen Hilfsangeboten auszukennen, kostet die pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen viele Nerven, Zeit und Geld.
Zudem muss Pflege rechtlich mit Kindererziehung gleichgestellt werden, sei es beim Rentenanspruch oder bei Lohnersatzleistungen. Auch muss die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf weiter verbessert werden. Stress wegen Zeitmangels und die Sorge, wegen der Pflege die restliche Familie, Freunde und den Job zu vernachlässigen, sind große Belastungsfaktoren.“
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verantwortlich: Cornelia Jurrmann, Telefon: 030 / 92 10 580-401
Schlagworte Altenpflege | pflegende Angehörige | häusliche Pflege | Pflegereport | Reform
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