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Zur heute veröffentlichten Pflegestatistik des Statistischen Bundesamts erklärt Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland:
„Die Baustelle Pflege ist trotz der eingeleiteten Reformvorhaben noch nicht geschlossen. Die Situation von Pflegebedürftigen, von Pflegenden und Angehörigen muss in Deutschland vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft weiter verbessert werden. Vor allem der Stärkung von Prävention muss oberste Priorität in der Pflegepolitik eingeräumt werden. Es ist belegt, dass sich durch Prävention und Rehabilitation bei vielen älteren Patienten die Pflegebedürftigkeit vermeiden oder hinausschieben lässt.
Auch müssen pflegende Angehörige noch besser unterstützt werden. Dazu gehören der weitere Ausbau von Entlastungsangeboten und ein flächendeckendes Netz von Pflegestützpunkten in allen Regionen. Die Statistik zeigt, dass vor allem der Anteil der zu Hause versorgten Pflegebedürftigen überproportional angestiegen ist. Das zeigt nochmals, dass die meisten Pflegebedürftigen im Alter in den eigenen vier Wänden wohnen möchten. Damit das auch gelingen kann, benötigen wir nach der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes jetzt auch individuelle passgenaue und bedarfsgerechte Angebote in der professionellen ambulanten Pflege. Zudem muss das Wohnen zu Hause im Alter bezahlbar gemacht werden. Der Bund muss deutlich mehr Mittel für den altersgerechten Umbau von Wohnungen bereitstellen. Technische Assistenzsysteme müssen in das GKV-Hilfsmittelverzeichnis aufgenommen werden.
Und: Pflegebedürftigkeit darf nicht arm machen. Immer mehr Menschen können die Heimkosten nicht mehr bezahlen und brauchen zusätzliche staatliche Unterstützung. Um zukünftig zu verhindern, dass noch mehr Menschen staatliche Unterstützung benötigen, ist eine jährliche automatische Anpassung der Pflegeversicherungsleistungen notwendig.
Wir fordern zudem die rentenrechtliche Gleichstellung von Familienpflege- und Kindererziehungszeiten. Um die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu verbessern sind weitere Anstrengungen unumgänglich. Dazu gehört die Einführung einer Lohnersatzleistung in Anlehnung an das Elterngeld.
Angesichts der steigenden Zahlen von Pflegebedürftigen wird auch der Gesamtbedarf an beruflich Pflegenden in den nächsten Jahren massiv ansteigen. Alle gesellschaftlichen Akteure sind dazu aufgerufen, die Attraktivität des Pflegeberufes zu verbessern. Altenhilfeträger müssen sich einer verantwortungsbewussten Personalpolitik und -entwicklung verpflichten, Kostenträger eine tarifliche Finanzierung von Pflegekräften akzeptieren und die Politik insgesamt entsprechende Rahmenbedingungen schaffen.“
verantwortlich: Cornelia Jurrmann, Telefon: 030 / 92 10 580-401
Schlagworte Pflege | Pflegebedürftigkeit | Statistik | pflegende Angehörige | Reform | Pflegereform | Pflegepolitik | Pflegebedürfigkeitsbegriff
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