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VdK kritisiert Anlage des Generationenkapitals

Von: Julia Frediani

Wenn der Bundestag das Rentenpaket II in den kommenden Wochen oder Monaten verabschiedet, wird das sogenannte Generationenkapital - auch als Aktienrente bekannt - ein Teil davon sein.

Die Bildmontage zeigt einen Taschenrechner mit Aufschrift Aktienrente im Display, er liegt auf vielen Euro-Geldscheinen
© IMAGO / Christian Ohde

Anlage mit negativen Nebenwirkungen

Damit soll das umlagenfinanzierte System der gesetzlichen Rentenversicherung ergänzt werden. Der Sozialverband VdK hatte sich von Anfang an gegen dieses Vorhaben ausgesprochen. 

Zum einen ist der geplante Kapitalstock von jährlich zwölf Milliarden Euro viel zu niedrig, um den Beitragssatz dauerhaft zu stabilisieren. Zum anderen stellt sich die Frage: Wie wird der Kapitalstock am Aktienmarkt angelegt? Bisher wurde nicht definiert, in welche Aktien investiert werden soll. „Negative Nebenwirkungen von renditeorientierten Kapitalanlagestrategien auf die Daseinsvorsorge und auf die Umwelt wurden bisher ausgeblendet“, erklärt Michael Popp, VdK-Referent für Alterssicherung.
 

Nicht sozial: Die Aktienrente

Der VdK kritisiert, dass die Anlage des Generationenkapitals nicht von Beginn an klaren und transparenten sozial-ökologischen Nachhaltigkeitskriterien unterworfen wurde. Für den Aufbau des Generationenkapitals sollen die Strukturen des schon bestehenden Staatsfonds KENFO (Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Versorgung) genutzt werden. 

Die aktuellen Veröffentlichungen von KENFO deuten darauf hin, dass hier immer stärker und direkt Geschäftsmodelle finanziert werden, die den Renditedruck auf die Daseinsvorsorge in den Bereichen Gesundheit, Wohnen und Pflege erhöhen und oft steigende Mieten oder eine schlechtere Betreuungsqualität bei höheren Pflegekosten auslösen. „Solche Geschäftsgebaren sollten für das Generationenkapital ausgeschlossen werden. Aktienrenditen eignen sich nicht zur Finanzierung der gesetzlichen Rente. Wir brauchen hier Verlässlichkeit und Planbarkeit“, kritisiert VdK-Präsidentin Verena Bentele.