VdK fordert: Rentenniveau auf 53 Prozent anheben
Die Renten haben in den vergangenen Jahren viel von ihrer Kaufkraft eingebüßt – das ist das häufigste Thema der Mitgliederzuschriften an den Sozialverband VdK. Alle Renten werden um 4,57 Prozent zum 1. Juli erhöht.
Gerechtigkeitslücke schließen
Viele VdK-Mitglieder äußern ihren Unmut, dass die diesjährige Rentenerhöhung die hohen Inflationsraten der letzten drei Jahre bei weitem nicht ausgleicht – auch weil die Rentnerinnen und Rentner bei der Inflationsausgleichspauschale leer ausgegangen sind.
Erklärtes Ziel des VdK ist es, den Kaufkraftverlust der Renten einzudämmen und eine armutsfeste Rente für alle zu schaffen. Ein Mindestrentenniveau von 53 Prozent ist daher eine Hauptforderung des VdK. Ein Rentenniveau von 53 Prozent würde einer einmaligen und dauerhaften Rentenerhöhung von zehn Prozent oder einer 13. Monatsrente – wie in der Schweiz – gleichkommen.
Keine Kürzungsfaktoren
Der VdK begrüßt, dass mit dem Rentenpaket II der Regierung die Kürzungsfaktoren bis 2039 aus der Rentenanpassungsformel gestrichen werden. Damit folgen die Renten wieder 1:1 den Löhnen.
Fernziel des VdK ist die Umgestaltung des deutschen Rentensystems zu einer Erwerbstätigenversicherung. VdK-Präsidentin Verena Bentele fordert: „Beamte, Selbstständige, aber vor allem auch Politikerinnen und Politiker müssen alle dringend in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden. Sie würden dort unter demselben Dach endlich gleichbehandelt werden. Die Erwerbstätigenversicherung würde eine große Gerechtigkeitslücke schließen und in den kommenden Jahren auch die Finanzierungslücke bei der gesetzlichen Rente verkleinern.“
Die Bundesregierung möchte in diesem Jahr noch einen Gesetzentwurf für die Einbeziehung der Selbstständigen vorlegen. Das wäre ein erster Schritt, dem aber weitere folgen müssen.