
Renten sollen 2026 deutlich steigen
Die Rentnerinnen und Rentner können auch im kommenden Sommer auf ein Plus bei den Altersbezügen hoffen. Dafür sorgen allein die steigenden Löhne, teilte die Deutsche Rentenversicherung Bund mit.

3,7 Prozent mehr Rente ab Juli 2026
Die zuletzt positive Entwicklung bei der gesetzlichen Rente soll auch weiterhin anhalten. Bundesregierung und Deutsche Rentenversicherung (DRVkurz fürDeutsche Rentenversicherung) Bund rechnen mit einem Plus von 3,7 Prozent im kommenden Juli. Eine Bruttorente von 1400 Euro im Monat würde damit um etwa 52 Euro steigen.
Dies sei nur eine aktuelle Prognose, betonte der Vorsitzende des DRVkurz fürDeutsche Rentenversicherung-Bundesvorstands Alexander Gunkel bei einem Externer Link:Presseseminar in Würzburg. Die endgültige Prozentzahl werde erst im kommenden Frühjahr feststehen. Er geht jedoch fest von einem Plus im Geldbeutel der 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner aus, da 2025 eine Inflation von 2,1 Prozent erwartet wird.
Gunkel erläuterte, dass das Rentenplus allein auf die allgemeine Lohnsteigerung zurückzuführen ist. Hintergrund ist die von der Bundesregierung bis 2031 verlängerte „Haltelinie“. Diese bedeutet: Wer 45 Jahre lang immer den Durchschnittslohn verdient hat, bekommt eine Rente von 48 Prozent des Durchschnittseinkommens. Solange die Haltelinie gilt, richtet sich die jährliche Rentenerhöhung nicht nach der festgelegten Formel, sondern ausschließlich nach der Entwicklung der Nettolöhne.
VdK: Gesetzliche Rente ist wirtschaftlicher Stabilitätsanker
Die Altersbezüge sollen auch in den nachfolgenden Jahren weiter spürbar steigen. Bis zum Jahr 2039 rechnet die Bundesregierung mit einem Plus von insgesamt gut 45 Prozent, wie aus dem vorgelegten Rentenversicherungsbericht 2025 hervorgeht. Dies entspricht einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 2,8 Prozent pro Jahr.
VdK-Präsidentin Verena Bentele reagierte positiv auf die Zahlen zur Finanzentwicklung: „Gerade in Zeiten der Unsicherheit ist die gesetzliche Rente ein wirtschaftlicher Stabilitätsanker“
. Die Einnahmen der DRVkurz fürDeutsche Rentenversicherung stiegen auch zuletzt weiter an – und das trotz schwachem Wirtschaftswachstum und stagnierendem Arbeitsmarkt.
Allein der Anstieg der Löhne ließ die Pflichtbeiträge der Angestellten zur gesetzlichen Rente um knapp fünf Prozent auf insgesamt 285 Milliarden Euro steigen, wie Alexander Gunkel ausführte. Insgesamt erwartet er für die DRVkurz fürDeutsche Rentenversicherung im Jahr 2025 Einnahmen von 417 Milliarden Euro. Dem stehen Ausgaben von 421 Milliarden Euro gegenüber. Die ausgezahlten Renten werden der Berechnung zufolge bei 363 Milliarden Euro liegen – ein Plus von mehr als fünf Prozent.
Was fordert der VdK zur Rente?
Bentele betonte, dass in einem weltwirtschaftlich schwierigen Umfeld die steigenden Altersbezüge „auch die Kaufkraft im Inland und damit die wirtschaftliche Stabilität“
stärkt. Da mit einer zunehmenden Zahl an Rentnerinnen und Rentnern sowie einem Rückgang von Angestellten zu rechnen ist, plädierte sie für grundlegende Änderungen in der Finanzierung. „Wer die Rente stabilisieren will, muss jetzt alles daransetzen, in Zukunft gute Löhne zu ermöglichen und brachliegende Arbeitsmarktpotenziale zu heben“
, sagte Bentele. „Dabei geht es nicht als Erstes um zusätzliche Beschäftigung im Rentenalter, sondern darum, gute und gesunde Arbeit bis zur Regelaltersgrenze zu fördern.“
Sie warb für „flexible Arbeitszeitmodelle und eine Weiterbildungsoffensive für ältere Beschäftigte sowie Investitionen der Arbeitgeber in die betriebliche Gesundheitsprävention“
und kritisierte die ständigen Forderungen nach einer noch höheren Regelaltersgrenze.
„Das wichtigste Ziel muss neben einer schnellen und erfolgreichen Integration von Migrantinnen und Migranten sein, Frauen und vor allem Mütter aus der Teilzeitfalle zu holen“
, so die VdK-Präsidentin.
Die Bundesregierung sollte bald den Startschuss geben, die gesetzliche Rente auf breitere Schultern zu verteilen. Dazu gehöre auch eine gesetzliche Rentenversicherung, in die alle Erwerbstätigen einzahlen, sagte Bentele. Dann wäre auch eine Anhebung des Rentenniveaus finanzierbar.



