
Pflegende Angehörige benötigen konkrete Unterstützung
Die bisherigen Pläne der Bundesregierung für eine bessere Entlastung von pflegenden Angehörigen müssen nach Einschätzung des Sozialverbands VdK erheblich erweitert werden.

Wir brauchen eine echte Pflegereform
„Pflegende Angehörige benötigen dringend eine echte Pflegereform. Die Angebote von Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege müssen endlich ausgebaut werden“
, fordert VdK-Präsidentin Verena Bentele.
Schon die letzte Bundesregierung hatte sich die Einführung einer Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige vorgenommen, sie aber schließlich nicht umgesetzt. „Die Enttäuschung darüber ist bei den Betroffenen groß, dabei ist der Bedarf riesig“
, sagt Bentele. Eine Herunterladen:Studie des DIW Berlin im Auftrag des VdK (PDF, 0.91 MB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm) aus dem Jahr 2022 zeigte eindeutig, dass häusliche Pflege arm macht. Eine Lohnersatzleistung würde die Arbeit der Pflegenden endlich anerkennen und finanziell würdigen.
Hilfreiche Ansätze, aber es muss mehr geschehen
Die Bundesregierung plant bisher, das Pflegezeitgesetz und das Familienpflegezeitgesetz zusammenzuführen und die Freistellungsansprüche flexibler zu gestalten. Dadurch wären Freistellungen von der Erwerbsarbeit klarer geregelt. Ein weiterer Plan sieht vor, den Kreis der anspruchsberechtigten Angehörigen zu erweitern. Dies begrüßt der VdK, fordert aber, dass die Zugangsvoraussetzungen für Freistellungen noch niedrigschwelliger ausgestaltet sind.
Der Anspruch auf eine Unterbrechung oder Reduzierung der Erwerbsarbeit sollte nicht von einer bestimmten Betriebsgröße abhängig sein. Zudem will die neue Bundesregierung die Einführung eines Familienpflegegeldes bisher lediglich prüfen. „Die einzelnen Ansätze können hilfreich sein, aber das ist alles zu wenig. Da muss mehr geschehen“
, fordert Bentele.