
Lebensmittel immer teurer – VdK fordert Maßnahmen, um Verbraucher zu entlasten
Lebensmittel kosten aktuell durchschnittlich 30 Prozent mehr als noch vor drei Jahren. Menschen mit geringen Einkommen und kleinen Renten sind damit vor große finanzielle Herausforderungen gestellt.

Preiserhöhungen durch Kriege, Missernten und Klimawandel
Viele Faktoren haben die Preise für Lebensmittel seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 nachhaltig beeinflusst. Die Kosten für Dünger, Futtermittel und Energie verharren seitdem auf hohem Niveau. Auch der weltweite Klimawandel hat für einige Missernten gesorgt. Aber so ganz ist es für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht mehr nachvollziehbar, warum viele Lebensmittelpreise gerade in den vergangenen Monaten wieder spürbar angezogen haben.
Die Verbraucherzentralen beobachten, dass ungerechtfertigte Preiserhöhungen und Mogelpackungen das Vertrauen vieler Kundinnen und Kunden in den Supermärkten untergraben. Neben den hohen Kosten für Ernährung kämpfen viele Menschen zusätzlich mit gestiegenen Miet- und Energiekosten. Es gibt für die meisten keine Möglichkeiten mehr für weitere Einsparungen.
Was fordert der VdK?
Der Sozialverband VdK hat in den letzten Jahren immer wieder eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel, wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte, gefordert. Das wäre allerdings nur ein Teil der Lösung, um Verbraucherinnen und Verbraucher zu entlasten. Denn Kundinnen und Kunden können sich nicht darauf verlassen, dass die Handelskonzerne diese Preissenkungen eins zu eins weitergeben würden. Es zeigt sich in Krisenzeiten wie diesen, dass eine extreme Monopolisierung im Lebensmittelhandel wie in Deutschland zu undurchsichtigen Preisbildungen führen kann. Deshalb fordert der VdK mehr staatliches Eingreifen und orientiert sich dabei am Beispiel Frankreich. Dort hatte die Regierung in den Markt zu Zeiten extremer Preissprünge eingegriffen und verfügt, dass bestimmte Grundnahrungsmittel vergünstigt angeboten werden müssen.
Der VdK fordert außerdem, dass Menschen, die Leistungen wie das Bürgergeld, Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung erhalten, grundlegend entlastet werden: „Die Kosten für Ernährung in den monatlichen Regelsätzen müssen endlich so berechnet werden, dass man sich davon gesund und ausreichend ernähren kann“
, erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Eine weitere effektive Maßnahme, die Familien mit Kindern entlasten würde, wäre die flächendeckende Einführung von kostenlosem Mittagessen in der Schule und Kita.
Podcast: Niklas Oppenrieder, warum brauchen wir eine Mehrwertsteuer auf gesundes Essen?
