
Klimawandel trifft Frauen stärker
Der aktuelle Gleichstellungsbericht der Bundesregierung kommt zu dem Ergebnis, dass der Klimawandel und seine Folgen Frauen und Menschen mit geringen Einkommen besonders hart treffen. Er wurde im Frühjahr vom Kabinett verabschiedet.

Die Sachverständigenkommission hat in ihrem Gutachten festgestellt, dass sich Maßnahmen zur Eindämmung oder Anpassung an den Klimawandel auf Frauen und Männer unterschiedlich auswirken. Dies trifft auch auf notwendige wirtschaftliche und soziale Veränderungen zu.
Der Bericht verweist etwa auf die Auswirkungen von Hitzewellen auf Schwangerschaften, auf die Entwicklung von Neugeborenen und auf häusliche Gewalt. Ältere Frauen sind bei Hitzewellen einem größeren Gesundheitsrisiko ausgesetzt als ältere Männer.
Extremwetterereignisse führen oft dazu, dass Frauen noch mehr Sorgearbeit leisten müssen, um Kinder, Ältere und Erkrankte zu unterstützen. Auch die Sorge im Bereich der Ernährung ist laut Bericht ungleich auf die Geschlechter verteilt. In der Regel liegt die Verantwortung für nachhaltige Ernährungs- beziehungsweise Konsumentscheidungen bei den Frauen.
In den Städten sind es vor allem ärmere Haushalte, die unter den steigenden Temperaturen leiden. Sie können sich Maßnahmen wie den CO2-Preis weniger leisten, weil ihnen die finanziellen Mittel fehlen. Hier sind vor allem alleinerziehende Frauen besonders betroffen.
Die Sachverständigenkommission fordert, die Gleichstellung von Männern und Frauen in allen umwelt- und klimapolitischen Maßnahmen mitzudenken. Ziel sei es, Kosten und Nutzen fair zu verteilen und die bestehenden Ungleichheiten abzubauen.
Die Bundesregierung informiert in jeder Legislaturperiode über den Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland. Den vierten Bericht hat die Sachverständigenkommission zum Thema sozial-ökologische Transformation verfasst.
Zum Gleichstellungsbericht
Den vierten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung finden Sie hier: