Kleine Rente trotz langem Arbeitsleben
Fast die Hälfte der heute sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten muss sich auf eine geringe Rente einstellen. Das geht aus Berechnungen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hervor.
VdK fordert Erwerbstätigenversicherung
Demnach müssen 9,3 Millionen der derzeit rund 22 Millionen sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Alter mit einer monatlichen Rente von weniger als 1500 Euro rechnen. Für eine Rente von 1200 Euro ist ein Stundenlohn von 16,62 Euro bei einer Arbeitszeit von 40 Wochenstunden bei einer Lebensarbeitszeit von insgesamt 45 Jahren nötig.
„Das sind erschreckende Zahlen“
, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele. „Wenn die Bundesregierung jetzt nicht gegensteuert, werden Millionen von Menschen im Alter geringe Renten erhalten – und das trotz einer durchgehenden Arbeitsbiografie und einer Bezahlung, die über dem Mindestlohn liegt.“
VdK lehnt Erhöhung des Rentenalters ab
Der VdK fordert seit Jahren, dass alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen – also auch Beamte, Selbstständige und politische Mandatsträger. Bentele fordert: „Die Bundesregierung muss sich jetzt dazu bekennen, dass nach langer Erwerbstätigkeit eine angemessene Rente gezahlt wird. Eine solche Erwerbstätigenversicherung würde die Rente auf eine breitere finanzielle Basis stellen und das Rentenniveau sichern helfen.“
Forderungen wie eine Erhöhung des Renteneintrittsalters lehnt der VdK ab. Bentele stellt klar: „Wird das Renteneintrittsalter auf 68, 69 oder gar 70 Jahre erhöht, sind Geringverdienerinnen und -verdiener in anstrengenden Berufen klar benachteiligt: Sie bekommen de facto zum einen deutlich geringere Renten, zum anderen beziehen sie diese aufgrund ihrer geringeren Lebenserwartung auch erheblich kürzer.“