Kategorie Tipp Gesundheit

Kleine Helfer für den Alltag: Trotz Parkinson selbstständig bleiben

Von: Annette Liebmann

Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende Erkrankung des Nervensystems. In späteren Stadien sind die Betroffenen oft eingeschränkt. Hilfsmittel können helfen, den Alltag zu meistern und so lange wie möglich selbstständig zu bleiben.

Bild aus Vogelperspektive: Eine ältere Dame hält mit der einen Hand ein Wasserglas, mit der anderen Hand hält sie beides fest.
© IMAGO / Panthermedia

Hilfsmittel können Einschränkungen ausgleichen

Das Zittern von Armen, Beinen, Rumpf und Kopf im Ruhezustand ist das wohl bekannteste Symptom der Erkrankung. Die Hände sind meist steif und kraftlos. Das erschwert einfache Verrichtungen im Alltag, wie beispielsweise das Aufdrehen einer Flasche oder das Zuziehen eines Reißverschlusses. Verschiedene Hilfsmittel oder speziell für Erkrankte angefertigte Haushaltsgegenstände können das ausgleichen.

Für die Körperpflege etwa gibt es spezielle Waschhandschuhe oder Nagelfeilen und -scheren mit verlängerten und verstärkten Griffen. Beim An- und Auskleiden helfen Strumpfanzieher, Reißverschlusshilfe, Knöpfgerät und vieles mehr. Speziell geformte Spülbürsten, ein rutschsicheres Tablett oder ein Öffner für Schraubverschlüsse unterstützen bei der Hausarbeit.

Um sicher essen und trinken zu können, eignen sich Besteck mit gewinkelten Griffen, leicht zu greifende Trinkgefäße und Tellerranderhöher, die verhindern, dass das Essen hinunterrutscht. Weiterhin gibt es Tablettenzerkleinerer, Schlüsseldrehhilfen oder eine Computermaus, die sich trotz Zittern ruhig bewegt. 

Tipp

Bei der Auswahl der Hilfsmittel können Wohnberatungsstellen oder Physio- und Ergotherapeuten beraten.

Hilfsmittel: Kasse übernimmt die Kosten bei Verordnung

Typisch für Parkinson sind eine Gangunsicherheit sowie Gleichgewichtsstörungen. Um die Unfallgefahr in den eigenen vier Wänden zu verringern, gibt es beispielsweise Einlegerahmen, mit deren Hilfe das Aufstehen aus dem Bett erleichtert wird. Auch der Toilettensitz lässt sich durch einen Aufsatz erhöhen. Im Badezimmer sorgen Einstiegshilfen für die Badewanne, Rutschmatten, Sicherheitsgriffe, Badewannensitze und Duschhocker dafür, dass man nicht ausrutscht oder stürzt.

Im Laufe der Erkrankung kann es zu Bewegungsblockaden, dem sogenannten Freezing, kommen. Die Betroffenen haben das Gefühl, sich nicht mehr bewegen zu können. Auch für diese Beeinträchtigung der Mobilität gibt es Hilfsmittel, etwa einen speziellen Gehstock oder eine Vorrichtung für den Rollator.

Die Kosten für Hilfsmittel, die ärztlich verordnet werden, übernimmt die Krankenkasse. Allerdings kann bei Gegenständen des täglichen Lebens ein Eigenanteil anfallen.