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Große Mehrheit für „Rente für alle“ – Vertrauen in gesetzliche Rente wächst mit breiterer Finanzierung

Drei Viertel der Deutschen wollen eine „Rente für alle“: Auch Beamte und Selbstständige sollen einzahlen. Eine aktuelle VdK-Umfrage zeigt, wie groß der Wunsch nach mehr Gerechtigkeit und Vertrauen im Rentensystem ist.

Buchstabenwürfel bilden das Wort Rente. Dahinter stehen kleine Figürchen, die sich teils auf die Würfel stützen, teils auch darauf sitzen.
© IMAGO / Bihlmayerfotografie

Alle sollen in die gesetzliche Rente einzahlen

Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich ein solidarischeres Rentensystem: Mehr als drei Viertel der Deutschen (76,6 Prozent) sprechen sich laut einer Civey-Umfrage im Auftrag des Sozialverbands VdK dafür aus, dass künftig alle Erwerbstätigen – auch Beamtinnen, Beamte und Selbstständige – in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Eine solche Beteiligung würde nach Meinung der Befragten das Vertrauen in das Rentensystem stärken. An der Befragung haben 2.500 Bundesbürger teilgenommen:

Ergebnisse: Höheres Vertrauen durch mehr Beteiligung am Rentensystem

Bildbeschreibung: Die Grafik zeigt die Ergebnisse einer Civey-Umfrage im Auftrag des Sozialverbands VdK zu der Frage „Würde es Ihr Vertrauen in das System der gesetzlichen Rente stärken, wenn auch bislang ausgenommene Gruppen (z. B. Beamtinnen und Beamte, Selbstständige) in diese einzahlen würden?”: 76,6 Prozent der Befragten sagen „Ja“ und „Eher ja”, ihr Vertrauen in die gesetzliche Rente würde steigen, wenn auch bisher ausgenommene Gruppen einzahlen müssten. 21,0 Prozent verneinen dies (5,4 Prozent „Eher nein", 15,6 Prozent „Nein, auf keinen Fall"), 2,4 Prozent haben angegeben „Weiß nicht”.

Personen mit hohen Vermögen stärker beteiligen

Auch bei der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme wünschen sich viele Menschen Veränderungen. Zwei Drittel der Befragten befürworten eine stärkere Finanzierung des Sozialstaats über Vermögens- und Erbschaftssteuern. 

Weit über die Hälfte der Befragten (65 Prozent) bewertet als positiv, wenn Personen mit sehr hohem Vermögen (ab fünf Millionen Euro) stärker an der Finanzierung eines höheren Rentenniveaus beteiligt würden:

Ergebnisse: Verstärkte Beteiligung Vermögender am Rentensystem

Bildbeschreibung: Die Grafik zeigt die Ergebnisse einer Civey-Umfrage im Auftrag des Sozialverbands VdK mit der Frage “Wie bewerten Sie den Vorschlag, Personen mit sehr hohem Vermögen (ab 5 Millionen Euro) verstärkt an der Finanzierung eines höheren Rentenniveaus zu beteiligen, um jüngere Generationen zu entlasten?”. 65 Prozent der Befragten bewerten es positiv, wenn Personen mit sehr hohem Vermögen (ab fünf Millionen Euro) stärker zur Finanzierung eines höheren Rentenniveaus beitragen (52,2 Prozent „Sehr positiv"; 12,8 Prozent „Eher positiv"). 28,4 Prozent lehnen dies ab (9,5 Prozent „Eher negativ"; 18,9 Prozent „Sehr negativ"), 6,6 Prozent sind unentschieden („Weiß nicht").

VdK fordert eine sozial gerechtere Steuerpolitik

VdK-Präsidentin Verena Bentele sieht in den Ergebnissen ein klares Signal: „Die Zustimmung für eine Rente für alle ist eindeutig. Es ist komplett aus der Zeit gefallen, dass sich Beamtinnen, Beamte und Politikerinnen der solidarischen Rentenversicherung entziehen.“

Der VdK fordert, die Finanzierung der Rente auf breitere Schultern zu verteilen und die gesamtgesellschaftlichen Leistungen der Rentenversicherung vollständig aus Steuermitteln zu erstatten. Mit einer sozial gerechteren Steuerpolitik könnten nach VdK-Berechnungen bis zu 75 Milliarden Euro zusätzlich mobilisiert werden – etwa durch eine gerechtere Ausgestaltung der Erbschaftsteuer, die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer und eine konsequentere Bekämpfung von Steuervermeidung.

Diese Mittel könnten dazu beitragen, Beitragssätze zu stabilisieren und gute Leistungen für alle zu sichern. Bentele begrüßt in diesem Zusammenhang die geplante Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis 2031 als Schritt in die richtige Richtung.

Über die Befragung

Befragungszeitraum: 6.11. bis 7.11.2025

Befragte Grundgesamtheit (Stichprobengröße): Bundesdeutsche Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren (2.500)

Externer Link:Mehr zu Civey 
 

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