Kategorie Aktuelle Meldung Gesundheit Gesundheitssystem

Fettabsaugung als Kassenleistung: Krankenkasse übernimmt Kosten bei Lipödem

Gute Nachrichten für Frauen mit Lipödem: Voraussichtlich ab 2026 übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für eine Liposuktion (Fettabsaugung), beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im Juli.

Ein Chirurg während einer Fettabsaugung bei einer Patientin, die ein Lipödem hat
© IMAGO / Tobias Wölki

Anforderungen für Kostenübernahme werden gesenkt

Bislang wurden die Kosten für diese Operation erst in einem sehr fortgeschrittenen Stadium von der Krankenkasse übernommen. Das wird sich nun ändern: Mit dem Externer Link:Beschluss des G-BA werden die Anforderungen gesenkt, unter denen Betroffene eine operative Fettentfernung in Anspruch nehmen können. 

Beispielsweise muss vor einer Operation eine konservative Therapie erfolglos durchgeführt worden sein. Außerdem muss der Body-Mass-Index (BMI) der Patientinnen unter 35 liegen. Ansonsten muss zunächst dieser hohe BMI und die damit verbundene Fettleibigkeit (Adipositas) behandelt werden. 

Fettgewebsreduktion ist konservativer Therapie überlegen

Diese aktuelle Entscheidung des G-BA basiert auf einer neuen Studie, in der nachgewiesen wurde, dass die operative Fettgewebsreduktion der konservativen und nicht-operativen Behandlung mit Kompression und Lymphdrainage überlegen ist. Die konservative Therapie kann nur Symptome mindern, eine bestehende Fettvermehrung aber nicht mehr beeinflussen. 

Noch ist der Beschluss nicht endgültig in Kraft getreten. Das Bundesgesundheitsministerium muss ihn innerhalb von zwei Monaten prüfen. Es müssen auch Regelungen für angemessene stationäre und ambulante Vergütungen gefunden werden.

Info: Lipödem

Ein Lipödem ist eine chronisch verlaufende Erkrankung, die sich durch eine Verteilungsstörung des Fettgewebes an Armen und Beinen äußert. Die Erkrankung verursacht nicht nur starke Schmerzen und Schweregefühl, sondern beeinträchtigt häufig erheblich die Lebensqualität der betroffenen Frauen.

Auch interessant:

Eine Physiotherapeutin wendet einen speziellen Griff am Bein einer Patientin an und macht eine Lymphdrainage
Kategorie Erfolgsgeschichte Gesundheit Hilfsmittel

Kompressionsgerät erstritten: Kasse lenkt erst ein, als der VdK klagt

Die Krankenkasse verweigert Ursula Diller mehrfach ein Kompressionsgerät, mit dem sie ihre Erkrankung der Lymphgefäße auch zu Hause behandeln kann. Erst als der VdK NRW vor dem Sozialgericht gegen die Ablehnung klagt, wendet sich das Blatt.