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Endlich barrierefrei in den Zug mit dem ICE-L

Von: Jörg Ciszewski

Mit dem neuen ICE L nimmt die Deutsche Bahn einen Zug in Betrieb, in den die Fahrgäste stufenlos einsteigen können. Das ist ein Meilenstein für mehr Barrierefreiheit im Reiseverkehr. Die ersten Züge fahren ab dem 14. Dezember.

Eine Rollstuhlfahrerin testet den stufenlosen Einstig zum Wagen für mobilitätseingeschränkte Reisende während der Präsentation des ICE L am 17.10.2025 im Berliner Ostbahnhof.
Auch mit einem Rollstuhl lässt sich problemlos in den ICE einsteigen. Das funktioniert allerdings nur an Bahnsteigen des Fernverkehrs, die in der Regel 76 Zentimeter hoch sind. © Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

Wenn Planung an Grenzen stößt

Wer mit dem Rollstuhl verreist, ist es gewohnt, frühzeitig zu planen. Dazu gehört, mindestens 24 Stunden im Voraus beim Externer Link:Mobilitätsservice der Deutschen Bahn einen Hublift als Einstiegshilfe zu buchen, damit dieser an der Tür zum Waggon zur Verfügung steht. 

Wenn aber plötzlich der Zug in geänderter Wagenreihung in den Bahnhof einfährt, kann es hektisch werden. Das Bahnpersonal muss verständigt werden, weil sich der Hublift nicht am richtigen Platz befindet. Das kann an belebten Bahnhöfen mit vollen Bahnsteigen dazu führen, dass ein Fahrgast im Rollstuhl nicht mehr rechtzeitig einsteigen kann.

VdK: Meilenstein auf dem Weg zur Barrierefreiheit

Mit der Einführung des ICE L will die Deutsche Bahn solche Probleme künftig entschärfen. Bei diesem Zugtyp ist der schwellenlose Einstieg möglich. Das „L“ im Namen steht für „Low Floor“, zu Deutsch: Niederflur. Durch den Niederflureinstieg können Fahrgäste mit Gepäck, Kinderwagen sowie Rollstuhlfahrende und Menschen mit einem Rollator stufenlos in den Zug gelangen. Zudem verfügt der ICE L über breitere Türen sowie elektrisch höhenverstellbare Tische an den Rollstuhlplätzen. 

Aus Sicht des Sozialverbands VdK ist die Einführung des ICE L ein Meilenstein auf dem Weg zu einem Externer Link:barrierefreien Bahnverkehr. 

Doch es gibt noch viel zu tun: Denn für viele Menschen mit Mobilitätseinschränkungen endet die Reise häufig schon vor dem Bahnsteig – defekte Aufzüge oder Stufen im Bahnhofsgebäude machen den Weg dorthin unmöglich. Anlass für Kritik bietet auch die Tatsache, dass die Höchstgeschwindigkeit des ICE L 230 Kilometer pro Stunde beträgt, während Züge wie der ICE 3 bis zu 300 Kilometer pro Stunde erreichen.

Neuer ICE L: Fortschritt mit Ausbaupotenzial

„Die Inbetriebnahme des ICE L ist ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Barrierefreiheit“, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele. „Mittelfristig muss das Ziel aber sein, dass der ICE L mehr Bahnhöfe anfahren kann und die Externer Link:Barrierefreiheit beim Betreten des Bahnhofsgebäudes beginnt.“

Der Einsatz des neuen ICE L ist ab dem 14. Dezember zum Fahrplanwechsel vorgesehen. Die ersten Fahrten finden zwischen Berlin und Köln statt. Ab Mai 2026 wird der ICE L zwischen Berlin, Hamburg und Westerland (Sylt) fahren.

Ab 11. Juli 2026 erfolgt der Einsatz auf Verbindungen von Frankfurt (Main) über Gießen sowie von Köln über Münster nach Westerland (Sylt) sowie von Dortmund nach Oberstdorf.

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