Barrierefreiheit in allen Neubauten
Als Mitglied des „Bündnisses bezahlbarer Wohnraum“ fordert der Sozialverband VdK, Barrierefreiheit als Mindeststandard bei allen Neubauten festzulegen.
Mindeststandard hilft allen Bewohnern
Das aus über 30 Vereinen und Verbänden bestehende Bündnis hatte sich bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz Ende September über den Mangel an bezahlbaren Wohnungen in Deutschland beraten.
„Wir dürfen bei den Diskussionen um bezahlbaren Wohnraum die barrierefreien Wohnungen nicht vergessen“, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele.
Nach aktuellen Studien fehlen bereits jetzt rund 2,2 Millionen barrierefreie Wohnungen, doch die Nachfrage wird weiter ansteigen: In 20 Jahren werden über 21 Millionen Menschen 67 Jahre und älter sein. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes leben bisher nur sechs Prozent der Seniorinnen und Senioren in Deutschland in barrierefreien Wohnungen.
Dabei stellen diese Wohnungen nicht nur für ältere Menschen eine Erleichterung dar. Bentele erklärt: „Barrierefreie Wohnungen helfen allen: Familien, die mit dem Kinderwagen in die Wohnung müssen, Rollstuhlfahrenden, die in die Dusche fahren können, älteren Menschen, die die Treppen nicht mehr schaffen. Was spricht dagegen, Neubauten von Anfang an barrierefrei zu gestalten?“
Fast keine Zusatzkosten
Aktuelle Berechnungen aus der Bauindustrie zeigen, dass barrierefreies Bauen nur rund ein Prozent teurer ist. Von daher können zusätzliche Kosten kein ausschlaggebendes Argument sein, dass Neubauten nicht barrierefrei geplant werden. Umso wichtiger sei es, dass in allen Bauordnungen Barrierefreiheit als Mindeststandard festgeschrieben werde, so die Forderung des VdK.
Als „gut und richtig“ wertet Bentele, dass der Bund die Mittel im KfWkurz fürKreditanstalt für Wiederaufbau-Programm „Altersgerecht umbauen“ verdoppelt hat. „Reichen wird das aber noch lange nicht,“ schätzt sie.
Bündnis bezahlbarer Wohnraum
Der Sozialverband VdK ist Bündnispartner als Vertreter der Zivilgesellschaft.