Sozialverband VdK Baden-Württemberg - Ehrenamt im VdK
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Ortsverband Filderstadt: 75 Jahre im „Einsatz für soziale Gerechtigkeit“

„Es fühlt sich gut an zusammenzukommen, sich wieder zu begegnen“, sagte Oberbürgermeister Christoph Traub bei der Feier zum 75-jährigen Bestehen des Sozialverbands VdK – und sprach damit den Besucherinnen und Besuchern der Veranstaltung im vollbesetzten Restaurant Hasenheim in Harthausen aus dem Herzen. Der im Mai frisch gewählte Vorstand hatte sich dafür entschieden, das Jubiläum mit der traditionellen Weihnachtsfeier am Freitag vor dem 1. Advent zu verbinden.

Feierliche Ansprachen im Rahmen der großen Jubiläums-Weihnachtsfeier.

Feierliche Ansprachen im Rahmen der großen Jubiläums-Weihnachtsfeier - hier im Bild die Ortsverbandsvorsitzende von Filderstadt Ines Schmidt.© OV Filderstadt

Der Rathauschef dankte für den ehrenamtlichen „Einsatz für soziale Gerechtigkeit“ über ein Dreiviertel-Jahrhundert hinweg. Sich dafür einzubringen, sagte Traub, sei „keine Domäne der Älteren allein“. Er habe die Hoffnung, dass es gelingen werde, den damals wie heute gelebten Grundgedanken auch auf jüngere Menschen übertragen zu können. Der OB gratulierte zum Jubiläum auch im Namen der Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat, Ulrich Steck (CDU) und Walter Bauer (SPD).

Ines Schmidt, die Vorsitzende des VdK-Ortsverbands Filderstadt, stellte ihre Rede unter den Leitgedanken, der vom großen deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe überliefert ist: „Wer nichts für andere tut, tut nichts für sich.“ Sie erinnerte an die „schwierige Nachkriegszeit vor 75 Jahren“ und skizzierte die Geschichte der Ortsverbände in den fünf Orten Bernhausen, Bonlanden, Harthausen, Plattenhardt und Sielmingen, die seit 1975 die Stadt Filderstadt bilden, bis hin zur Verschmelzung zum Ortsverband Filderstadt.

Auch die heutige Zeit sei, so Schmidt, unter anderem durch die Corona-Pandemie und die augenblickliche Inflation und Energiekrise für die Menschen „nicht einfach zu bewältigen“. Wichtig sei aber, „dass wir uns nun alle wiedersehen können“, sagte die Vorsitzende. Sie kündigte an, nach und nach die traditionellen Veranstaltungen wieder aufleben zu lassen, Tagesausflüge organisieren zu wollen und Referenten zu wichtigen Themen einzuladen. Auch bei der im Jahr 2023 anstehenden Oberbürgermeisterwahl wolle man „die Kandidaten unter die Lupe nehmen“.

Ines Schmidt, die auch ihre Vorgängerin Gudrun Michel begrüßen konnte, freute sich über die außerordentlich gute Resonanz auf die Einladung zur Jubiläums- und Weihnachtsfeier, in deren Mittelpunkt ein gemeinsames Mittagessen stand. Sie stellte die aktuellen Vorstandmitglieder vor, erwähnte noch einmal die Ehrungen, darunter das Gründungsmitglied Martha Weber, und gedachte der in diesem Jahr verstorbenen Mitglieder. Mit einem Blumengebinde bedankte sich Schmidt bei Karin Schwarz für deren Einsatz bei den Geburtstagsbesuchen.

Der Kreisvorsitzende Wolfgang Latendorf, der als Mitglied des Landesvorstandes die Grüße des Vorsitzenden Hans-Josef Hotz überbrachte, sagte in seinem Grußwort: „Information, Beratung und Hilfe – an den Aufgaben des VdK hat sich von der Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute nichts geändert.“ Als Sozialverband mit inzwischen 2,3 Millionen Mitgliedern habe man durchaus politischen Einfluss. „Wir werden gehört, aber ganz oben nicht immer erhört“, sagte Latendorf. Er beschrieb mit einem Augenzwinkern die Aufgabe des VdK als „Gewerkschaft für Rentner, chronisch Kranke und Behinderte“.
Mit besonderem Beifall bedacht wurde der Vortrag von Stadtarchivar Nikolaus Back. Der Referent zeichnete die Spuren der Gründung der Ortsvereine nach dem Zweiten Weltkrieg nach und fand Belege dafür, dass sich führende VdK-Mitglieder mit großem Einsatz für die Aussöhnung mit dem ehemaligen Kriegsgegner Frankreich einsetzten und so zu den Wegbereitern der bis heute bestehenden Städtepartnerschaften gehören. Viele der von Back erwähnten Persönlichkeiten waren einigen Besuchern der Veranstaltung noch persönlich bekannt.

Die Recherchen Backs haben zudem ergeben, dass die Wurzeln des Sozialverbands in Filderstadt viel älter sind als 75 Jahre, nämlich bereits 103 Jahre bestehen. Im „Filder-Boten“ stieß der Stadtarchivar in den Jahrgängen 1919 bis 1922 auf regelmäßige Berichte über die Ortsgruppe Bernhausen des „Reichsbunds der Kriegsbeschädigten“. Aus Bonlanden sei die Reichsbund-Gründung im Jahr 1918 überliefert. „Mit Abstand am aktivsten war der Reichsbund hingegen in Plattenhardt. Diese Ortsgruppe ist kontinuierlich zwischen 1919 und 1932 im ‚Filder-Boten‘ präsent“, sagte Back. Aus diesem Ortsverband stamme auch Ernst Müller, der 1924 dort (bis zum Verbot durch die Nazis) den Vorsitz übernahm. Nach dem Krieg zählte Müller zu den führenden Persönlichkeiten des neu entstehenden VdK in Stuttgart und war zehn Jahre Vorsitzender des VdK Württemberg.

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