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Spontane Impftermin-Hilfe durch Initiative in Freudental
„Gemeinsam für die Gemeinschaft“ – unter dieses Motto könnte man im Nachhinein die Initiative von engagierten Freudentaler Bürgern rund um den VdK-Ortsverband Freudental und um Bürgermeister Alexander Fleig stellen. Als der Coronaimpfstart in den Kreisimpfzentren (KIZ) für die über 80-Jährigen in den Medien angekündigt wurde, lag die Vermutung nahe, dass sich die meisten dieser Menschen mit der Suche nach Impfterminen schwertun würden. Ein Rundruf – zunächst bei den VdK-Mitgliedern im Ort – bestätigte das Problem. Telefonisch wählen sich die Leute die Finger wund und wenn sie mal durchkamen, waren keine Termine verfügbar oder sie wurden auf die Warteliste gesetzt. Und im Internet sind nur Wenige im Alter 80plus unterwegs! Um auch ihnen schnell einen Impftermin zu verschaffen, wurden – zusammen mit Bürgermeister Alexander Fleig – alle über 80-Jährigen im Ort angeschrieben. Gemeinsam boten wir ihnen eine Suchhilfe sowie erforderlichenfalls sogar einen Fahrdienst zum Impfzentrum an.
Karl und Brigitte Binder bei der Entgegennahme von Tankgutschein und Blumenstrauß – stellvertretend für die ehrenamtlichen Fahrer aus dem Vorstand.© VdK Freudental
Überwältigende Resonanz
In Abstimmung mit Gemeindeoberhaupt Fleig wurden sodann die Termine gebucht – in den ersten Wochen überwiegend in nächtlichem Einsatz, weil in dieser Phase die Terminfenster im Internet immer um Mitternacht aufgingen. Wer schnell war, konnte sogar ein paar Termine hintereinander buchen, ehe sich diese Taktik herumsprach und die Terminfenster entsprechend schnell abgeräumt waren. Doch mit viel Geduld und Optimismus konnten wir bis Ende März bereits die 76. Terminanfrage erledigen. Außerdem konnte eine große Gruppe der über 75-Jährigen dank des Einsatzes von Alexander Fleig im April durch ein mobiles Impfteam in der Schönenberghalle mit der ersten Dosis versorgt werden.
In der Schönenberghalle: Das Ehepaar Ponto nach der Impfung durch das Mobile Impfteam des KIZ Ludwigsburg.© VdK Freudental
Die nach und nach erfolgte Aufhebung der Priorisierungen machte die Sache aber keinesfalls leichter. Impfstoff war weiterhin nicht genügend vorhanden. Entsprechend rar waren auch die buchbaren Termine. Für diese müssen noch heute den Impfzentren zugeordnete Vermittlungscodes generiert werden. Da diese ebenfalls Mangelware sind, folgten viele Bürger einem Aufruf im örtlichen Mitteilungsblatt und im Newsletter des Ortsverbands und übersandten nicht mehr benötigte Vermittlungscodes. Die Suche nach Terminen wurde entsprechend ausgeweitet und umfasste zwischenzeitlich Entfernungen bis zu 80 Kilometern. Die ‚Mund zu Mund-Propaganda‘ tat ihr Übriges und so kamen Anfragen aus vielen Orten, sogar aus Stuttgart. Ganze Familien wurden erfolgreich mit Terminen versorgt. Anfang Juni – Anfragen kamen nur noch vereinzelt – konnten wir ein sehr positives Resümee ziehen:
Großer Erfolg für Gemeinde und VdK
Für mehr als 150 beim VdK-Ortsverband Anfragende konnten wir 124 Termine buchen. Zudem konnte das Bürgermeisteramt rund 40 Termine klarmachen. Bei 25 Touren unserer ehrenamtlichen Fahrer aus dem VdK-Vorstand kamen rund 1000 Kilometer zusammen. Der älteste Impffahrgast war mit 96 Jahren auch unser ältestes Mitglied. Für diesen Einsatz erhielten alle Fahrer von der Bürgerstiftung Freudental einen Tankgutschein der örtlichen Tankstelle. Ein positiver Nebeneffekt waren neue VdK-Mitgliedschaften und einige Zuwendungen. Völlig unbeabsichtigt wurde diese gemeinsame Initiative zu einem großen Erfolg. Dabei galt eigentlich nur: „Den Menschen in der Pandemie die notwendige Unterstützung leisten!“.
Karl Binder, VdK-Vorsitzender von Freudental
Karl und Brigitte Binder | © VdK Freudental
Ehepaar Ponto nach der Impfung | © VdK Freudental