Kategorie Gleichberechtigung Teilhabe

Kita-Krise in Niedersachsen: VdK fordert dringende Umsetzung des Rechtsanspruchs

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung bringt alarmierende Zahlen ans Licht: In Niedersachsen fehlen über 41.000 Kita-Plätze, um den Bedarf der Eltern zu decken. Dieser eklatante Mangel steht im krassen Gegensatz zum Ziel, jedem unter Dreijährigen bis 2030 einen Betreuungsplatz anzubieten.

Eine Erzieherin mit einem Buch liest Kindern vor
© Yan Krukau auf pexels.com

Die Bertelsmann-Studie Externer Link:"Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme" hebt hervor, dass aktuell lediglich 34 Prozent der unter Dreijährigen und 92 Prozent der älteren Vorschulkinder in Niedersachsen in Kindertagesbetreuung sind. Allerdings wünschen sich 47 Prozent der Eltern von Kleinkindern und 96 Prozent der Eltern von Vorschulkindern einen solchen Betreuungsplatz.

Die Studie betont die akute Notwendigkeit einer drastischen Verbesserung der Personalsituation in den Kitas. Bis 2025 werden landesweit 5.000 Fachkräfte benötigt, um den Betreuungsbedarf zu decken. Erst bis 2030 wäre ausreichend Personal vorhanden.

Friedrich Stubbe, VdK-Landesvorsitzender, äußert sich entschieden zu dieser Thematik: „Kitas sollen die Entwicklung und Fähigkeiten des Kindes fördern, Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen sowie den Eltern dabei helfen, Beruf und Betreuung miteinander zu vereinbaren. Ohne ausreichendes Personal ist dies kaum zu schaffen.“ Der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen fordert die Politik dringend auf, aktiv an der Verbesserung der Situation mitzuwirken und macht auf die Notwendigkeit einer deutlichen Verbesserung des Personalschlüssels zur Sicherung qualitativer Mindeststandards in der Betreuung aufmerksam.

Zusätzlich kritisiert Stubbe das Fehlen von Anreizen für die Erzieherausbildung und die mangelnde finanzielle Wertschätzung des Berufs. „Der Beruf muss attraktiver werden, auch hier ist die Politik gefordert“, unterstreicht er abschließend.

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