Ehrenamt

Ein Leinenbild mit einem Baum und Handabdrücken als Blätter
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Für das ehrenamtliche Engagement wünschen wir uns eine größere Wertschätzung und Anerkennungskultur. So unterstützen beispielsweise die vielen Ehrenamtlichen im VdK die Mitglieder in den Orts- und Kreisverbänden, sie haben ein offenes Ohr und gestalten unsere Gesellschaft aktiv mit. Wir setzen uns daher dafür ein, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen so verbessert werden, dass das Ehrenamt auch weiterhin Spaß macht.

Wir fordern darum:

Damit dem Ehrenamt in der Gesellschaft der verdiente Stellenwert eingeräumt wird, bedarf es einer neuen Anerkennungskultur. Möglich dafür sind zum Beispiel Ehrenamtskarten, Urkunden oder Kompetenznachweise. Ehrenamtlich Tätige sollten Bus, Bahn und öffentliche Parkplätze kostenlos nutzen können. Damit kennen wir nicht nur die wichtige Arbeit der Aktiven an, sondern ermöglichen es auch mehr Menschen mit geringem Einkommen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Ehrenamt bei Schulleistungen und Studienleistungen sollte noch stärker anerkannt werden und eine Befreiung für das Ehrenamt möglich sein.

Das Ehrenamt ist wichtiger Bestandteil einer breiten sozialen und wirtschaftlichen Basis in den Kommunen und Landkreisen. Daher braucht es auch eine gute Infrastruktur auf kommunaler Ebene. Freiwilligenagenturen, Selbsthilfekontaktstellen und Seniorenbüros sowie Einrichtungen wie Bürgerstiftungen oder Mehrgenerationenhäuser leisten hier wichtige Beiträge, um das bürgerschaftliche Engagement zu unterstützen und zu fördern. Die Kommunen sollten hier Aktivitäten und Strategien entwickeln, um das Zusammenspiel von Verwaltung, Wirtschaft, zivilgesellschaftliche Organisationen und Bürgerinnen und Bürger zu fördern. Dazu gehören beispielsweise Anlaufstellen, die das ehrenamtliche Engagement koordinieren.

Viele Ehrenamtliche müssen neben ihrer eigentlichen gemeinnützigen Arbeit immer mehr bürokratischen Aufwand betreiben. Die kostenlose Weiterbildung und Qualifizierung von Ehrenamtlichen sollte daher gesetzlich gefördert werden. Auch sollten Ehrenamtliche die Möglichkeit bekommen, für solche Weiterbildungsmaßnahmen Bildungsurlaub zu nutzen - ganz gleich ob es ein oder mehrere Tage sind.
Für die Unfall- und Haftpflichtversicherung fordern wir mehr Transparenz und bessere Möglichkeiten, um angemessene Aufwandsentschädigungen zu erhalten oder steuerlich geltend zu machen. Vor allem sollte bei der steuerlichen Förderung das ehrenamtliche Engagement gleich behandelt werden. Es ist nicht verständlich, warum die Steuerfreibeträge für ehrenamtlich tätige Vorstände nicht auf die Höhe der Übungsleiterpauschale angehoben werden.

Menschen, die bei der Ausübung ihres Ehrenamtes auf Assistenz angewiesen sind, müssen vorrangig auf unentgeltliche Unterstützung in ihrem Familien- und Freundeskreis zurückgreifen. Dies ist ein massiver Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht und widerspricht damit der UN-Behindertenrechtskonvention. Deswegen fordern wir einen Rechtsanspruch auf bedingungslose Gewährung einer Assistenz für die Ausübung eines Ehrenamtes.

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