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Der Weltdiabetestag am 14. November ist aktueller denn je: Immer mehr Menschen und auch stetig mehr Kinder und Jugendliche erkranken an einer Form von Diabetes. Bei ihnen wird die Krankheit gefährlich, weil Eltern und Angehörige die Symptome erst spät erkennen.
Diabetes mellitus – umgangssprachlich auch Zuckerkrankheit genannt – ist ein Oberbegriff für verschiedene Störungen des Stoffwechsels. Die Hauptformen sind der Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Laut Bundesministerium für Gesundheit leiden in Deutschland 7,2 Prozent der Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren an einer Form des Diabetes. Und die Zahl steigt deutlich.
Bei Diabetespatienten fehlt die notwendige Wirkung des Hormons Insulin. Durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel haben die Erkrankten meist ein starkes Durstgefühl, verspüren einen erhöhten Harndrang, sind müde und ihnen ist übel oder schwindelig. Wird der Diabetes nicht behandelt, kann es zu Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit (diabetisches Koma) kommen.
Mindestens 90 Prozent der Diabetiker in Deutschland leiden an Diabetes Typ 2. Das bedeutet, dass ihr Körper zwar Insulin produziert, aber seine Wirkung vermindert ist. Die Körperzellen reagieren kaum auf das Hormon. Während man früher häufig von "Altersdiabetes" sprach, erkranken inzwischen auch immer mehr junge Erwachsene und sogar Jugendliche. Vererbung, Bewegungsmangel und Übergewicht sind die wichtigsten Ursachen. So wird den Betroffenen empfohlen, ihre Lebensgewohnheiten zu ändern. Hilft dies nicht, stehen Medikamente zur Verfügung und an letzter Stelle das regelmäßige Spritzen von Insulin.
Der Diabetes Typ 1 (oder auch „insulinabhängiger Diabetes“) ist
eine Autoimmun-Erkrankung. Bei ihr herrscht ein absoluter Mangel an
Insulin im Körper. Denn die Zellen der Bauchspeicheldrüse, die das
Insulin eigentlich produzieren, werden durch das körpereigene
Abwehrsystem zerstört. Die Betroffenen erkranken meist schon im
Kindes- oder Jugendalter und müssen ihr Leben lang Insulin
spritzen.
Laut Deutscher Diabetes Gesellschaft (DDG) leben in Deutschland
ungefähr 32.500 Kinder und Jugendliche im Alter bis 19 Jahren mit
Typ-1-Diabetes. „In den kommenden 20 Jahren rechnen wir mit einer
Verdoppelung der Neuerkrankungsrate“, sagt DDG-Vizepräsident
Professor Dr. med. Andreas Neu. Das Problem: „Obwohl viele Menschen
wissen, was Diabetes ist, sind die Symptome für Diabetes bei
Kindern eher unbekannt. Die Folge ist, dass bei ihnen die Krankheit
oft erst bei folgenreichen Komplikationen festgestellt wird.“
So zeigt eine aktuelle Studie der Technischen Universität Dresden, dass bei ungefähr 20 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen zum Zeitpunkt der Diagnose bereits eine schwerwiegende Stoffwechselentgleisung vorlag. Übelkeit bis zum Erbrechen, Bauchschmerzen, Durst, Schwäche und eine angestrengte Atmung sind dann die Folge. Eltern stellen häufig auch einen starken Acetongeruch des Atems fest. Die Kinder müssen dann schnellstmöglich mit Insulin, Flüssigkeit und Salzen versorgt werden, um eine Lebensgefährdung und ein Koma zu verhindern.
Um die Krankheit möglichst früh erkennen zu können, ist es daher vor allem bei Kindern wichtig, auf die genannten Symptome bei Diabetes zu achten. Liegt ein erhöhtes Risiko durch genetische Veranlagung vor, kann das kostenlose Früherkennungsprogramm „Freder1k“ für Neugeborene Klarheit verschaffen. Die Untersuchung findet schon in den ersten Lebenstagen oder -monaten statt. Das Angebot besteht derzeit jedoch nur in einigen Bundesländern wie Niedersachsen. In Bremen beispielsweise wird die Untersuchung nur dann angeboten, wenn bereits ein Elternteil oder ein Geschwisterkind an Typ-1-Diabetes erkrankt ist.
DDG, Helen Alberding
Schlagworte Diabetes | Typ-1-Diabetes | VdK | Gesundheit | Kinder | Zuckerkrankheit | Früherkennung
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