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Betriebliches Eingliederungsmanagement: Wieder gut im Job landen
Mehr Anstrengungen in den Betrieben nötig
Wer lange erkrankt war, kann mit dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) zurück an den Arbeitsplatz finden. Der VdK weist zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai auf dieses wenig bekannte Instrument hin.
Menschen mit Behinderung und chronisch Kranke scheiden häufig früher aus dem Job aus. „Arbeitslosigkeit und vorzeitiger Rentenbezug wegen Erwerbsminderung kosten dem Staat ein Vielfaches mehr als Rehabilitation, Prävention und Wiedereingliederungsmaßnahmen. Die Betriebe sind jetzt gefragt, wenn sie ihre Fachkräfte nicht verlieren wollen“, sagt VdK- Präsidentin Verena Bentele.
Mit dem Instrument BEM kann der Arbeitsplatzerhalt nach längerer Erkrankung gelingen: zum Beispiel durch stufenweise Wiedereingliederung, Änderung von Arbeitsabläufen oder die Anpassung der Arbeitsmittel, etwa mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch. Auf BEM haben Beschäftigte mit oder ohne Behinderung Anspruch. Laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin erhalten aber nur rund 40 Prozent der langzeiterkrankten Beschäftigten ein BEM-Angebot, im Dienstleistungsbereich und Handwerk noch weniger.
Der VdK begrüßt den Plan der Bundesregierung, das BEM verbindlicher zu gestalten, und hat in Zusammenarbeit mit Schwerbehindertenvertretungen eigene Vorschläge entwickelt. So sollten krankheitsbedingte
Arbeitgeberkündigungen ohne ein durchgeführtes BEM unwirksam sein. Zudem müssen Schwerbehindertenvertretungen gestärkt werden, damit die betriebliche Inklusion nicht so einfach unter den Tisch fallen kann.
bsc
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