Sozialverband VdK - Ortsverband Gundelsheim/Offenau
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Corona-Impfung macht Hoffnung

Sozialverband VdK fordert aber Verbesserungen in den Abläufen und in der Organisation

Impfausweis und Masken (beides angeschnitten)

© Unsplash

Der größte Hoffnungsschimmer bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie sind Impfungen. So schnell wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte ist ein sicherer Impfstoff entwickelt worden. Doch der Start Ende vergangenen Jahres war schleppend und Impfstoff ist rar. Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sind in der EU bereits zugelassen, der Impfstoff-Hersteller Astra-Zeneca hat die Zulassung beantragt.

Den Impfstoff kann man sich derzeit noch nicht aussuchen, sollte man einen Impftermin bekommen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärte, dass dies wegen der Impfstoff-Knappheit „im Moment und auch absehbar“ nicht möglich wäre.

„Beide in der EU zugelassenen Wirkstoffe haben eine gute Sicherheit und Verträglichkeit und eine ausgezeichnete Wirksamkeit“, sagte Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). Bei den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna handelt es sich um einen mRNA-Impfstoff. Die Schutzwirkung gegen eine COVID-19-Erkrankung beträgt Experten zufolge nach der zweiten Impfdosis etwa 95 Prozent. Der wohl bald zugelassene, vektorbasierte Impfstoff von Astra-Zeneca soll einen Schutz von bis zu 90 Prozent bieten. Es handelt sich hierbei um eine andere Technologie. Bei den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna wird davon ausgegangen, dass sie auch bei neu auftretenden Virus-­Mutationen wirksam sind. Sollte wegen Mutationen eine Anpassung der Baupläne der Impfstoffe nötig werden, was Experten zufolge wohl innerhalb von sechs Wochen möglich ist, könne eine Zulassung schnell erfolgen.

Die Nebenwirkungen sind laut Paul-Ehrlich-Institut meist überschaubar: Am häufigsten werden Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schmerzen an der Impfstelle sowie Muskel- und Gelenkschmerzen und leichtes Fieber gemeldet. Zur Sicherheit stehen Patientinnen und Patienten nach der Impfung 15 Minuten unter ärztlicher Aufsicht.
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums bekommt Deutschland nach jetzigem Stand im Fall einer Zulassung mindestens 60 Millionen Dosen über die EU sowie eine gesicherte Option auf weitere 30 Millionen Dosen national von Biontech/Pfizer, zudem über die EU 50,5 Millionen Dosen von Moderna. Es werde auch national verhandelt, heißt es. Von Astra-Zeneca soll es 56,2 Millionen Dosen über die EU geben.

Die Preise für die neuartigen mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna liegen um ein Vielfaches höher als die von herkömmlichen Mitteln, wie sie etwa Astra-Zeneca auf den Markt bringen will. Weitere Impfstoffkandidaten, bei denen die Zulassung noch aussteht und die derzeit aussichtsreich sind, sind CureVac mit mindestens 42 Millionen Dosen über die EU und einer Option auf 20 Millionen Dosen national sowie Johnson&Johnson mit 37,25 Millionen Dosen über die EU.

O-Ton des Gesundheitsministeriums: „Aufgrund der zu Beginn knappen Verfügbarkeit von Impfstoffen werden zunächst vor allem Pflegeheimbewohner mit mobilen Teams geimpft. Nach und nach nehmen die Länder nun auch die Impfzentren in Betrieb und die Zahl der täglich verabreichten Impfungen wird Zug um Zug zunehmen.“ Höchste Priorität haben neben Pflegeheimbewohnern die über 80-Jährigen. Mehr als fünf Millionen Menschen gehören zu dieser Altersgruppe.

Die Bundesländer laden diejenigen ein, die bei den Impfungen an der Reihe sind. Dies geschieht teils mit einem Brief. Sie schalten telefonische Hotlines, die 116 117 wird als Zugangsnummer für die Terminvergabe genutzt. Die Länder sollen für eine sichere Lagerung und Verteilung vor Ort sorgen und auch die deutschlandweit rund 400 Impfzentren und die mobilen Impfteams organisieren. Die Impfung gegen das Coronavirus ist freiwillig. Schritt für Schritt soll sie der gesamten Bevölkerung offenstehen – später nicht nur in Impfzentren, sondern auch durch Hausärzte. Die Corona-Impfung wird vollständig von den Krankenkassen, dem Bund und den Ländern übernommen.

Anfragen beim VdK

VdK-Präsidentin Verena Bentele hat Verbesserungen der Abläufe bei Impfungen angemahnt. Bentele: „Es ist gut und wichtig, dass die Impfungen bundesweit angelaufen sind. Uns erreichen beim VdK aber viele Anfragen von Betroffenen, die große Probleme haben bei der Organisation eines Impftermins. Viele von ihnen pflegen ihre Angehörigen zu Hause, sind selbst pflegebedürftig und nicht mobil.“ Bentele weiter: „Wir fordern, dass Transporthilfen in die Impfzentren etwa durch Freifahrtscheine für Taxis zur Verfügung gestellt werden, oder dass Rettungssanitäter diese Aufgabe übernehmen. Zudem brauchen wir ein transparentes und bundeseinheitliches Konzept der Terminvergabe für Pflegebedürftige.“ Der VdK unterstützt außerdem die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), wonach Menschen mit seltenen, schweren Vorerkrankungen im Einzelfall mit höherer Priorität geimpft werden können.

Petra J. Huschke

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