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Wie man weitgehend schmerzfrei die Blutwerte misst
Der Piks muss nicht weh tun
31.10.16
Diabetiker müssen regelmäßig ihre Blutzuckerwerte kontrollieren. Um einen korrekten und zuverlässigen Messwert zu erhalten, gibt es einige Dinge zu beachten. Wer den Piks in den Finger richtig beherrscht, kann weitgehend schmerzfrei messen.
© Michael Horn/pixelio.de
Die Grundlage einer jeden Diabetes-Therapie ist eine gute Einstellung des Blutzuckers. Denn sowohl zu hohe als auch zu niedrige Blutzuckerwerte sind kritisch. Unterzucker kann bei Diabetikern bis zur Bewusstlosigkeit führen. Hohe Blutzuckerwerte hingegen verursachen langfristig schwerwiegende Folgeerkrankungen, wie beispielsweise Netzhautschäden, Nierenfunktionsstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer seine Blutzuckerwerte häufig kontrolliert, kann seinen Blutzucker optimal einstellen und das Risiko für Erkrankungen senken.
Gemessen wird mehrmals täglich in nüchternem Zustand, morgens und abends sowie vor den Mahlzeiten. Man benötigt ein Messgerät und Teststreifen, eine Stechhilfe, etwas zum Abtupfen sowie Zettel und Stift. Vor dem Messen sollten die Hände gründlich gewaschen und abgetrocknet, aber nicht desinfiziert werden, weil dies das Messergebnis verfälschen könnte. Die Finger sollten warm und gut durchblutet sein. Der Teststreifen wird in das Messgerät eingeführt. Der Code muss mit dem Code in der Geräteanzeige übereinstimmen.
Die Stechhilfe wird seitlich der Fingerkuppe angesetzt. Hier ist der Piks weniger schmerzhaft. Es empfiehlt sich, die Finger bei jeder Messung abzuwechseln. Daumen und Zeigefinger werden möglichst ausgespart, weil sie am häufigsten benutzt werden. Reicht die Blutmenge nicht aus, muss eine größere Stichtiefe eingestellt werden. Statt zu pressen oder zu quetschen, empfiehlt es sich, an einer anderen Stelle nochmals zu stechen.
Mit dem Teststreifen wird der Bluttropfen aufgenommen. Das Gerät zeigt den Blutzuckerwert an. Bei Gesunden liegt er bei etwa 60 bis 100 Milligramm pro Deziliter oder 3,3 bis 6,1 Millimol pro Liter. Das Ergebnis sollte mit Datum und Uhrzeit in einem Blutzuckertagebuch notiert werden. Wichtig sind zudem Angaben zu kohlenhydratreichen Mahlzeiten, Insulin- und Tablettendosis und besonderen Ereignissen, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen können. Dazu zählen Krankheit, Stress und Sport.
Die Lanzette der Stechhilfe sollte regelmäßig ausgetauscht werden. Denn mit jedem Gebrauch wird die Nadel ein bisschen stumpfer. Es empfiehlt sich, die Haut mit Handcreme zu pflegen, sodass sie geschmeidig bleibt. Auch Hornhaut an den Fingerkuppen kann regelmäßig entfernt werden.
VdK-TV: Weltkrankheit Diabetes
Die schlechte Nachricht zuerst: An Diabetes erkranken weltweit immer mehr Menschen. Schon heute sind es rund 400 Millionen. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Mit der Krankheit lässt es sich heute immer besser leben. VdK-TV hat auf dem Diabetes-Patiententag mit Experten über die Erkrankung gesprochen.
ali
Symbolfoto: Ein Pen zur Blutzuckermessung bei Diabetikern und ein Finger mit einem kleinen Blutstropfen | © Michael Horn/pixelio.de