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Rheuma - die vielgesichtige Krankheit
Schmerztherapie steht im Fokus des Welt-Rheuma-Tags am 12. Oktober 2016
Eigentlich ist Rheuma gar keine exakt zu bestimmende Krankheit. Sie ist vielmehr eine Vielzahl an Krankheitsbildern, die von Medizinern dem rheumatischen Formenkreis zugerechnet werden. Experten diagnostizieren rund 400 Formen der "Strömung", wie das Leiden übersetzt aus dem Altgriechischen lautet.
Tatsächlich strömen vor allem Schmerzen durch den Körper, die besonders an den Bewegungsorganen auftreten und erhebliche Probleme beim Bewegen verursachen. Zu den bekanntesten Formen zählen die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis und Morbus Bechterew, die degenerativen Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen wie Arthrose, Weichteilrheumatismus, darunter die Fibromyalgie und die Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden, beispielsweise die Gicht. Rund 20 Millionen Menschen sind allein in Deutschland betroffen - damit gehört Rheuma zu den Top drei Leiden im Land. Darunter sind auch Hunderttausende Kinder und Jugendliche:
Rheuma ist ein Phänomen jeden Alters.
Wie kommt es zu den Beschwerden? Momentan geht man davon aus, dass genetische Einflüsse eine Rolle spielen - genau wie bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, bei denen das Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern gegen Körperbestandteile reagiert. Während bei Verschleißerkrankungen ein Ungleichgewicht zwischen Belastung und der Belastbarkeit eines Gelenkes besteht (zum Beispiel bei Übergewicht), ist beim Weichteilrheumatismus noch unklar, was genau der Auslöser für die Erkrankung ist.
Welche Beschwerden haben die Betroffenen?
Oft heftige, chronisch verlaufende Schmerzen. Sie treten insbesondere in den Gelenken oder in Muskeln, Sehnen und Bändern auf. Anhand dieser Symptome besteht meist der Verdacht auf eine rheumatische Erkrankung. Der Schmerz ist je nach Erkrankung und Betroffenem unterschiedlich intensiv und führt zu den bekannten Bewegungseinschränkungen. Es gibt auch Probleme an inneren Organen, die Laien nicht mit Rheuma in Verbindung bringen. Dazu gehören die Bindegewebserkrankungen wie das Trockene Augen-Syndrom, gerötete Hautflächen bei der Lupus-Erkrankung oder eine abnehmende Beweglichkeit von Zunge, Haut und Speiseröhre bei Sklerodermie.
Der Schmerzskala ist nach oben keine Grenze gesetzt. Daher stehen der Schmerz und seine Linderung im Mittelpunkt beim Welt-Rheuma-Tag 2016, der am 12. Oktober stattfindet. Die Schmerztherapie ist eine zentrale Komponente bei der Behandlung von Menschen mit Rheuma. Neben den Basismedikamenten, die langfristig in den Krankheitsverlauf eingreifen und dauerhafte Krankheitsfolgen verlangsamen sollen, gibt es schmerzlindernde Medikamente, von denen einige zusätzlich auch Entzündungen bekämpfen. Darüber hinaus gibt es Biologika, die das Immunsystem gezielt beeinflussen. Es handelt sich biotechnologisch hergestellte Arzneien, die tief ins Immunsystem eingreifen und bestimmte Botenstoffe in den Zellen blockieren. Grundsätzlich sind Patienten dem aber Schmerz nicht hilflos ausgeliefert: neben Medikamenten helfen regemäßige Bewegung, nicht rauchen und gesunde Ernährung.
Weitere Infos zum Welt-Rheuma-Tag gibt es bei der Rheuma-Liga:
www.rheuma-liga.de/welt-rheuma-tag www.rheuma-liga.de/aktivitaeten/veranstaltungen/veranstaltungen
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VdK