Sozialverband VdK - Ortsverband Eppingen
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Pflege

Kommentar: Behindert werden
Besondere Merkmale: keine. Das würden wohl die meisten Menschen von sich behaupten. Stellen Sie sich jetzt einmal einen kurzen Augenblick vor, dass die Augenfarbe Braun als "besonderes Merkmal" gelten würde, das dazu führen könnte, dass Sie leider eine Jobabsage nach der anderen bekommen. Absurd? Sicherlich. Doch so kommen sich Menschen vor, die gut ausgebildet und motiviert sind und oft über große Berufserfahrung verfügen, aber leider aufgrund einer Behinderung als "besonders" gelten - in diesem Fall also als besonders schwer auf dem Arbeitsmarkt vermittelbar.
VdK-Präsidentin Ulrike Mascher

Heidi Scherm

© Heidi Scherm

Trotz des Aufschwungs und der angeblich händeringenden Suche nach qualifizierten Arbeitskräften hat sich die Situation für Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt überhaupt nicht verbessert, sie werden im wahrsten Sinn des Wortes ?behindert?.

Das belegen sowohl die Auswertungen der Statistiken der Bundesagentur für Arbeit als auch das ?Inklusionsbarometer? der Aktion Mensch, das ebenfalls die Lage am Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung untersucht. Im Vergleich von 2014 zu 2013 ist die Arbeitslosenquote in dieser Personengruppe um sehr überschaubare 0,1 Prozent zurückgegangen, nämlich von 14,1 auf 14 Prozent. Die Benachteiligung wird auch an folgenden Zahlen deutlich: Während 70 Prozent der erwerbsfähigen Gesamtbevölkerung zwischen 15 und 65 Jahren erwerbstätig sind, beträgt die Quote bei schwerbehinderten Menschen konstant nur 40 Prozent.

3,27 Millionen Menschen mit Behinderung im Alter zwischen 15 und 65 Jahren leben derzeit in Deutschland. Bis 2021 wird aufgrund der demografischen Entwicklung hier mit einem Anstieg auf 3,4 Millionen Personen gerechnet. Dies ist vor allem dem Umstand einer älter werdenden Bevölkerung geschuldet, denn das Merkmal ?Behinderung? trifft häufiger auf Menschen ab 50 zu. Deshalb kommt der Inklusion von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit Behinderung eine immer größere Bedeutung zu.

Herumgesprochen hat sich das Potenzial von Menschen mit Behinderung bei den Arbeitgebern aber noch nicht. Wer 2014 arbeitslos wurde, suchte ganze 95 Tage länger als ein Mensch ohne Behinderung, bis er oder sie einen neuen Job gefunden hatte, und damit sogar acht Tage länger als 2013. Inklusion hat auch nichts mit regionalem Wohlstand zu tun. So zeigen sich Arbeitgeber in Ostdeutschland wesentlich aufgeschlossener, Menschen mit Behinderung einzustellen, als beispielsweise Firmen in Baden-Württemberg, die am Ende der Skala liegen.

Die Arbeitgeber, die keinen einzigen Menschen mit Behinderung beschäftigen, geben als Hauptgrund an, ihr Unternehmen sei nicht barrierefrei gebaut. Diesem Inklusionshindernis könnte man relativ schnell abhelfen, denn es gibt dafür sogar finanzielle Förderung ? man muss nur wollen.

Ulrike Mascher

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