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Einige schwerbehinderte Menschen sind im Alltag auf professionelle Unterstützung durch eine Assistenz angewiesen. Doch viele finden keine Frauen oder Männer, die für sie arbeiten wollen. Der Sozialverband VdK Bayern fordert, dringend etwas gegen die Personalknappheit zu tun.
Bayernweit sei es ein Problem für Betroffene, eine persönliche Assistenz zu finden, sagt Jan Gerspach, Leiter des Ressorts „Leben mit Behinderung“, dem Bayerischen Rundfunk (BR). Dieser berichtete über die Sorgen, die einige Schwerbehinderte haben. Beim Sozialverband VdK Bayern melden sich immer wieder Mitglieder, die für ihre alltäglichen Tätigkeiten, von der Körperpflege bis hin zum Arbeitsplatz, eine Assistenz brauchen. Die Menschen haben darauf einen Anspruch, weil es für ihre Teilhabe dringend nötig ist.
Die/der Betroffene stellt entweder die Assistenzkraft selbst ein (Arbeitgebermodell) oder beauftragt einen Anbieter von Assistenzdienstleistungen auf eigene Rechnung (Dienstleistungsmodell). Die Kosten übernimmt der jeweilige Bezirk. Jan Gerspach kritisiert die unterschiedliche Bezahlung im Arbeitgebermodell. Die bayerischen Bezirke haben verschiedene Tarifmodelle. So bekommen Laienhelfer in Oberbayern 13,04 Euro und Fachkräfte 13,34 Euro in der Stunde. In Mittelfranken liegt die Spanne zwischen 10,40 Euro und 14 Euro.
Außerdem werden in Oberbayern Nacht- und Sonntagsschichten nicht höher bezahlt, in anderen Regionen dagegen schon. Bei Assistenzkräften, die rund um die Uhr gebraucht werden, macht dies zum Teil einen großen finanziellen Unterschied aus. Gerspach plädiert daher für eine bayernweit einheitliche Regelung mit einem Zuschlag für Ballungsräume wie München. Der Bezirk müsse die Betroffenen bei der Suche nach Assistenzkräften auch insgesamt mehr unterstützen. Schließlich habe dieser einen Sicherstellungsauftrag.
Der Behindertenbeauftragte der bayerischen Staatsregierung, Holger Kiesel, bestätigte im Gespräch mit dem BR ebenfalls, dass es für Betroffene schwer sei, passendes Personal zu finden. „Wir hatten noch nie ausreichend Assistenzkräfte.“ Auf Vermittlungsbörsen gebe es immer mehr Gesuche als Angebote. Kiesel verwies darauf, dass viele Assistenten Studierende oder Quereinsteiger sind, die oft nicht Vollzeit arbeiten und irgendwann aus dem Job auch wieder aussteigen.
Kiesel schlug im BR eine Imagekampagne vor, damit diese Tätigkeit bekannter wird. „Man muss besser herausstellen, dass es keine Hilfsarbeitertätigkeiten sind – sondern sehr wertige, anspruchsvolle Tätigkeiten, die viel pflegerisches und pädagogisches Gespür verlangen.“
Der VdK Bayern bietet seinen Mitgliedern am Mittwoch, 17. März, um 15 Uhr, ein kostenloses Web-Seminar zum Thema „Assistenzleistungen für Menschen mit Behinderung im Rahmen der Eingliederungshilfe“ an.
Anmeldung unter www.vdk.de/permalink/81004
Sebastian Heise
Schlagworte Assistenzleistungen | Assistenz | Menschen mit Behinderung | Inklusion
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