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Seit 24 Jahren leitet VdK-Mitglied Rosemarie Schotte das Weihnachtspostamt im unterfränkischen Himmelstadt. Jedes Jahr beantworten sie und eine Vielzahl ehrenamtlicher Helfer rund 80.000 Briefe in mehreren Sprachen. Die Kinder schicken bis aus Neuseeland, Australien und China ihre Wünsche ans Christkind.
Nach Weihnachten ist vor Weihnachten. Keine weiß das besser als Rosemarie Schotte. Denn bereits nach den Feiertagen flattern wieder die ersten Briefe ins Weihnachtspostamt. Einige davon sind Dankesbriefe, aber manche Kinder schreiben schon recht früh, damit sie auch garantiert eine Antwort vom Christkind bekommen. Bis Mitte November hat Schotte diesmal über 2500 Briefe erhalten.
Seit 25 Jahren engagiert sich die 77-Jährige ehrenamtlich im Weihnachtspostamt. Dafür bekam sie im Frühjahr das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten. 1993 hatte sie sich auf einen Aufruf im Gemeindeblatt gemeldet. Nur ein Jahr später war sie bereits die Leiterin des ehrenamtlichen Teams, das in diesem Jahr aus 42 Helferinnen und Helfern besteht. „Solange mir diese Arbeit Spaß macht, werde ich weitermachen“, sagt sie, auch wenn sie im jährlichen Vorweihnachtstrubel meist nicht dazu kommt, ihren eigenen Geburtstag am 6. Dezember zu feiern.
Von Anfang an mit dabei ist Ehemann Bernhard Schotte. Er unterstützte sie an den Wochenenden, half beim Beantworten der Briefe und bei der Dekoration. Seit mehreren Jahren bedient er die Maschine mit dem Himmelstadter Weihnachts-Sonderstempel und macht die Briefe bereit, damit sie in alle Winkel der Welt verschickt werden können. Zwar öffnet das Postamt erst mit dem ersten Advent. Doch schon einen Monat früher fängt das Team mit den Vorbereitungen an. Ab Mitte November beantworten die Helfer die ersten Briefe, die aber erst am Montag nach dem ersten Advent verschickt werden. Jedes Kind bekommt eine Antwort.
Schwere gelbe Plastikboxen stehen auf den Tischen, wenn die Helfer des Christkinds am Werk sind: Hier werden die Briefe nach sechs Kategorien sortiert. Die meisten Kinder erhalten ein Antwortschreiben mit einer kurzen Weihnachtsgeschichte aus der Feder von Schotte. Für die Illustration ist seit drei Jahren ihre Enkelin Lisa zuständig, die diese Aufgabe von Opa Bernhard übernommen hat. Viele Schreiben werden handschriftlich mit lobenden Worten ergänzt. Doch nicht alle Briefe können beantwortet werden: „Etwa drei Prozent der Schreiber vergessen, ihre Anschrift anzugeben“, bedauert Schotte.
Neben materiellen Dingen wünschen sich die Kinder Gesundheit für Familie und Haustiere, sichere Arbeitsplätze für die Eltern und Frieden auf der ganzen Welt. Aber auch Kurioses hat die Leiterin des Weihnachtspostamts schon erlebt: „Wir erhalten immer wieder Briefe von Erwachsenen, die uns mit einer Partnerbörse verwechseln“, erzählt sie und schmunzelt. Viele Kinder wenden sich aber auch ans Christkind, weil sie etwas belastet oder sie ein Problem haben. Diese Briefe werden persönlich beantwortet.
„Mich berühren alle Briefe, insbesondere die, die von Krankheit und Tod handeln, wenn Menschen nicht nur an sich selbst, sondern auch an andere denken“, erzählt die Rentnerin. Das ist auch die Motivation für Rosemarie Schotte, das Ehrenamt im Weihnachtspostamt weiterzumachen: „Kindern mit dem Weihnachtsbrief vom Christkind Freude zu bereiten – wenn möglich, Tränen zu trocknen, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, Mut und Rat zu geben.“
Das Weihnachtspostamt Himmelstadt ist erreichbar unter folgender Adresse:
An das Christkind
Kirchplatz 3
97267 Himmelstadt
Annette Liebmann
Schlagworte Weihnachtspostamt | Christkind | Wunschzettel
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