25. April 2018
VdK-Zeitung Archiv

Ein Leben ohne Hindernisse

Immer noch stehen unnötige Barrieren der Teilhabe vieler Menschen im Weg

Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai ruft der Sozialverband VdK die Politik dazu auf, sich deutlicher für Behindertenrechte einzusetzen. Ein wichtiger Schritt zur uneingeschränkten Teilhabe ist die Barrierefreiheit. „Weg mit den Barrieren!“: So lautet eine zentrale Forderung des Sozialverbands VdK.

Motiv der Kampagne
© VdK

Denn in einer Welt voller Hindernisse bleiben nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern auch Ältere oft auf der Strecke. „Das ist ärgerlich und kurzsichtig. Für gesellschaftliche Teilhabe ist Barrierefreiheit eine zentrale Voraussetzung“, sagt VdK-Präsidentin Ulrike Mascher. „Und in dieser Hinsicht ist Deutschland leider immer noch ein Entwicklungsland.“

Beispiel Wohnen: Bis 2030 müsste es drei Millionen neue barrierefreie Wohnungen geben, um den Bedarf zu decken. Nur so können die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention für eine freie Wahl des Wohnorts und der Wohnform erfüllt werden. Auch der Deutsche Städte- und Gemeindebund empfiehlt einen Anteil von zehn Prozent an barrierefreien Wohnungen im Bestand. „Wir fordern, dass die neue Bundesregierung entsprechende KfW-Förderprogramme weiter ausbaut und andere Anreize für den Bau von barrierefreien Wohnungen schafft. Das ist eine Investition in eine generationen- und behindertengerechte Zukunft“, erklärt Mascher.

Auch bei der Städtebauförderung für öffentliche Gebäude und Innenstadt-Umgestaltung muss nach Auffassung des Sozialverbands VdK die Mittelvergabe an die Umsetzung von Barrierefreiheit gebunden werden. „Als Grundsatz der Bauleitplanung muss die Barrierefreiheit verbindlich in das Baugesetzbuch aufgenommen werden“, fordert Mascher. Zudem müssen von der Planung bis zur Umsetzung Behindertenvertreter eingebunden werden.

Barrierefreie Mobilität ist ein weiterer wichtiger Baustein für eine inklusive Gesellschaft. Auf großen Druck von Behindertenverbänden wie dem VdK ist in den vergangenen Jahren zwar verstärkt ein Umbau von Bahnhöfen erfolgt, aber das Tempo muss erheblich gesteigert werden, um allen Menschen eine hindernisfreie Fahrt zu ermöglichen. Nicht aus dem Blick geraten dürfen die Busnetze, die gerade im ländlichen Raum eine große Rolle spielen.

Auch private Anbieter von Gütern und Dienstleistungen müssen zur Barrierefreiheit verpflichtet werden. „Auf Freiwilligkeit zu setzen, bringt nichts“, erklärt Mascher. „Wir fordern eine entsprechende Novellierung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes, sodass beispielsweise nach einer Übergangsfrist alle Ärzte und Gesundheitseinrichtungen ohne Barrieren erreichbar sein müssen.

Das Recht auf freie Arztwahl gilt auch für Menschen mit Behinderung.“ Investitionen in Barrierefreiheit lohnen sich. Nicht nur für die etwa zehn Prozent der Menschen, die schwerbehindert sind. „Angesichts der demografischen Entwicklung ist ein barrierefreies Umfeld für immer mehr Menschen notwendig, um selbstbestimmt leben zu können“, so Mascher.


Das könnte Sie auch interessieren:

Pressemitteilungen Archiv
Das Bild zeigt VdK-Ehrenpräsidentin Ulrike Mascher
04.05.2018 - „Die Politik ist aufgefordert, sich deutlicher für Behindertenrechte einzusetzen. Die im Koalitionsvertrag formulierten Anliegen dürfen nicht unverbindliche Absichtserklärungen bleiben, sondern sie müssen in ganz konkrete Gesetzesvorhaben gefasst werden.“ Das erklärte Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.
. | weiter
04.05.2018 | bsc

Dr. Bettina Schubarth

Schlagworte Barrierefreiheit | Inklusion | Weg mit den Barrieren!

Liebe Leserin, lieber Leser,

dieser Artikel liegt in unserem Archiv und ist daher möglicherweise veraltet.

Zur Startseite mit aktuellen Inhalten gelangen Sie hier:

Presse
Man sieht eine Grafik mit blauem Hintergrund und der Aufschrift: Pressemitteilungen. Links im Bild ist ein Umschlag-Logo, auf welchem das VdK Logo abgebildet ist.
Bleiben Sie stets auf dem Laufenden: Unsere Abteilung "Presse, PR, neue Medien" versorgt Journalistinnen und Journalisten mit aktuellen Pressemeldungen und Statements des Sozialverbands VdK Bayern.
VdK-Zeitung
Eine Frau und ein Mann lesen die VdK-Zeitung
Mit einer Druckauflage von 690.000 Exemplaren zählt die VdK-Zeitung zu den auflagenstärksten Printmedien in ganz Bayern. Alle VdK-Mitglieder bekommen sie zehnmal pro Jahr kostenlos per Post zugestellt.
VdK-TV
Die Videoprogramme des Sozialverbands VdK bieten spannende Interviews, aktuelle Reportagen und anschauliche Berichte. Sie sind über das Video-Portal VdK-TV jederzeit im Internet abrufbar.
Presse
Man sieht eine Grafik mit blauem Hintergrund und der Aufschrift: Newsletter. Links im Bild ist ein Umschlag-Logo, auf welchem das VdK Logo abgebildet ist.
Wir bieten Ihnen zwei Newsletter an, die Sie kostenfrei abonnieren können: unseren Presse-Newsletter mit den aktuellen Pressemitteilungen des VdK Bayern und den monatlichen Newsletter.
Tipps und Termine
Das Bild zeigt ein Post-It mit einer darauf gemalten Glühbirne
In unserer Rubrik "Tipps und Termine" stellen wir Ihnen aktuelle Neuigkeiten aus dem Verbandsleben, Aktionen, Veranstaltungen sowie Links zu interessanten Beiträgen vor.

Datenschutzeinstellungen

Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.

  • Notwendig
  • Externe Medien
Erweitert

Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies in externen Medien. Sie können Ihre Zustimmung für bestimmte Cookies auswählen.