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Die Corona-Krise kennt viele stille Heldinnen und Helden. Angehörige, die ihre pflegebedürftigen Familienmitglieder oder ihre Kinder mit Behinderung zu Hause versorgen, gehören definitiv dazu. Sie waren mit am härtesten von der Krise und den Maßnahmen zur Eindämmung des Virus betroffen. Die Gefahr eines schweren oder sogar tödlichen Verlaufs bei einer Ansteckung war hoch. Die Folge war eine noch größere soziale Isolation und Vereinsamung in Pflegehaushalten, als sie diese Menschen ohnehin schon erdulden müssen.
Die persönlichen Belastungen stiegen durch die Schließung der Tagespflegen, die Ausreise osteuropäischer Betreuungskräfte und den Aufnahmestopp in Heimen. Plötzlich standen viele Pflegebedürftige unversorgt da. Angehörige mussten einspringen und waren gezwungen, beruflich kürzerzutreten, und brachten damit ihren Arbeitsplatz in Gefahr. Auch wer ein Kind mit chronischer Erkrankung oder einer Behinderung versorgen muss, bekam wenig Unterstützung. Pflegende Angehörige mussten sich während der Corona-Pandemie mit einem verlängerten Pflegeunterstützungsgeld und ein paar Lockerungen der (Familien-)Pflegezeit zufriedengeben.
Wir brauchen eine sichere und verlässliche professionelle Versorgung zur Entlastung von Angehörigen, die auch in Krisenzeiten Bestand hat. Während der Corona-Pandemie sind Besuchs- und Hygienekonzepte in Pflege- und Behinderteneinrichtungen häufig an mangelndem Personal gescheitert. Profitmaximierung darf aber nicht die Leitlinie sein.
Entlastungsangebote müssen weiter ausgebaut und ein flächendeckendes Netz von Pflegestützpunkten in allen Bundesländern geschaffen werden. Es braucht eine Pflegeplanung in kommunaler Hand.
Für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf muss eine aus Steuermitteln
finanzierte Lohnersatzleistung analog zum Elterngeld eingeführt werden.
Derzeit müssen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen für einen Platz im Pflegeheim durchschnittlich über 2000 Euro im Monat aus eigener Tasche zahlen. Der Ausweg ist die Einführung der Pflegevollversicherung. Nur so werden sämtliche pflegebedingten Kosten abgedeckt, und die Angst, ein Sozialfall zu werden, wird kleiner.
Eine jährliche automatische Anpassung der Leistungen aus der Pflegeversicherung an die Kostensteigerungen in der Pflege ist notwendig, damit nicht immer mehr Pflegebedürftige auf Sozialhilfe angewiesen sind. Auch das Pflegegeld für pflegende Angehörige muss jährlich erhöht werden.
Der Bund muss deutlich mehr Mittel für den altersgerechten Umbau von Wohnungen bereitstellen. Die Kosten für technische Assistenzsysteme müssen von den Krankenkassen übernommen werden.
Im Jahr 2030 werden bei steigender Zahl der Pflegebedürftigen gut 400.000 Vollzeitkräfte in der Pflege fehlen, wenn nicht gegengesteuert wird. Pflegekräfte müssen durch höhere Pflegeschlüssel und verlässliche
Arbeitszeiten vor Überlastung geschützt werden.
Die Bundestagswahl 2021 steht unter dem Eindruck der Corona-Krise. Wie geht es jetzt weiter?
Mit seiner Aktion zur Bundestagswahl 2021 will der VdK kritische Fragen an die Politik stellen und Lösungen aufzeigen, wie der gemeinsame Weg aus der Krise gelingen kann.
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Unsere sozialpolitischen Forderungen zur VdK-Kampagne "Sozialer Aufschwung JETZT!"
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