2014-10-30 Arztpraxen nicht barrierefrei - Sozialverband VdK Baden-Württemberg

2014-10-30 Arztpraxen nicht barrierefrei

Arztpraxen nicht barrierefrei

Wer mit einer Behinderung lebt und zum Arzt muss, bekommt oft schon vor der Eingangstür ein Problem. Doch dank unserer Stadtteilrunde Seniorenarbeit ist diese Diskussion inzwischen auch bei uns angekommen (siehe "Barrierefrei-durch Münchingen-Broschüre").

Es gibt viele Barrieren, die es Behinderten und Senioren erschweren oder gar unmöglich machen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Ob barrierefreie Parkplätze, leicht zugängliche Toiletten, der Zugang zu Arztpraxen oder spezielle Untersuchungsmöbel.

Nach dem Teilhabebericht der Bundesregierung sind die meisten Arztpraxen in Deutschland nicht barrierefrei, obwohl genau die genannten Bevölkerungsgruppen aufgrund ihrer Krankheiten oder ihrer Behinderung deutlich öfters einen Arzt aufsuchen müssen. So holt sich jeder fünfte Erwachsene mehr als zwölfmal pro Jahr ärztlichen Rat. 22 Prozent der Allgemeinmediziner sind barrierefrei - aber nur 15 Prozent der Zahnmediziner.

Spezielle Untersuchungsmöbel sind in weniger als 10 Prozent der Arztpraxen vorhanden. Gebärdendolmetscher für gehörlose Menschen sind noch seltener.
Schlechte Voraussetzungen für die fast zehn Millionen Menschen, die mit einer Behinderung leben. Die Bauordnungen der Bundesländer regeln zwar den Neubau, doch nun will sich die Bundsregierung bis zum Jahr 2020 dafür einsetzen, dass auch bestehende Arztpraxen barrierefreier werden, wie dies in der UN-Konvention für Behinderte vereinbart wurde.

Dafür müssen vom Bund aber noch erhebliche Fördermittel für den Umbau bestehender Arztpraxen bereitgestellt werden.

Der Sozialverband VdK berät und vertritt seine Mitglieder bei allen Fragen des Sozialrechts. Infos zu den Aufgaben und Zielen gibt es beim Vorsitzenden Dr. Koblinger, 07150-959795