Bürgerbeteiligung

Auftaktveranstaltung "Inklusive Bürgerbeteiligung"

Am 10. Juli fand in Chemnitz ein Workshop zum Thema „Inklusive Bürgerbeteiligung in Planungsverfahren - Vernetzungsforum Chemnitz“ statt. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie in Zukunft bestimmte Bevölkerungsgruppen, wie zum Beispiel behinderte Menschen, besser in bauliche Planungsverfahren eingebunden werden können.

Ralph Beckert, Landesgeschäftsführer des Sozialverband VdK Sachsen, begrüßte insgesamt 20 Teilnehmer aus Politik, Planungsämtern, Verbänden, Selbsthilfevereinigungen und Beiräten zu diesem spannenden Thema. Zusammen mit dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU) e.V. hat der VdK die Koordination der Auftaktveranstaltung in Form eines Workshops übernommen.

Vorträge erläutern Hintergrund

Michael Zschiesche, UfU-Geschäftsführer, stellte anschließend kurz den Hintergrund der Veranstaltung dar: Jährlich werden in ganz Deutschland etwa 750 Planungsverfahren durchgeführt, zum Beispiel für Kraftwerke, Straßenbauprojekte, der Bau von Flughäfen und Schienentrassen oder auch Energieleitungen. Bisher beteiligt sich allerdings häufig nur die akademisch gebildete Mittelschicht an diesen Prozessen. Weitere Teile der Bevölkerung (Migranten, behinderte Menschen, Jugendliche) werden kaum einbezogen, obwohl beispielsweise die UN-Behindertenkonvention dies ausdrücklich vorsieht.

In diesem Zusammenhang erläuterte UfU-Mitarbeiterin Alexandra Tryjanowski den aktuellen Stand der Bürgerbeteiligung in Deutschland und zeigte anschaulich, welche rechtlichen/praktischen/zeitlichen Probleme bei der Einbeziehung von behinderten Menschen in bauliche Planungsverfahren bestehen.

Wie es besser gehen kann, zeigte der Vortrag von Burkhard Philipp vom UfU e.V. Durch eine frühzeitige Bürgerbeteiligung und eine barrierefreie öffentliche Auslegung könnten beispielsweise eine bessere Beteiligung behinderter Menschen erreicht werden.

In der sich anschließenden Diskussion zeigte sich, dass alle Teilnehmer die Brisanz des Themas als sehr hoch einschätzen, insbesondere die bestehenden Hürde beispielsweise für interessierte blinde Menschen, die sich beteiligen möchten. Deutlich wurde, dass ein mehrjähriges deutschlandweites Modellprojekt zur Verbesserung der inklusiven Bürgerbeteiligung am Beispiel der Region Chemnitz von Verbänden, Selbsthilfegruppen, Planungsämtern und der Politik unterstützt wird.

2. Workshop bringt Praxis ins Thema

Die gewonnenen Erfahrungen wurden in einem zweiten Workshop Ende Juli vertieft und ausgebaut. Deutlich wurde, dass die verschiedensten Behinderungsarten auch die verschiedensten Probleme bei der inklusiven Bürgerbeteiligung entstehen lassen. So ist insbesondere für gehörlose Bürger die visuelle Aufbereitung von Projekten nötig. Auch eine fehlende Kommunikation, zum Beispiel durch fehlende Gebärdensprachdolmetscher bei Kontakten mit den Behörden, erschwert die Beteiligung. Allgemein wäre eine Beteiligungskultur wünschenswert, die durch eine offene Haltung gegenüber allen Bevölkerungsgruppen und einer einfachen Sprache die inklusive Bürgerbeteiligung ermöglicht.

Workshop "Inklusive Bürgerbeteiligung"

Impressionen des Workshops "Inklusive Bürgerbeteiligung in Planungsverfahren"

<< 1/4 >>

  • Zahlreiche Teilnehmer interessierten sich für das Thema "Inklusive Bürgerbeteiligung in Planungsverfahren".
    /sys/data/14/galerien/53/dim_1_00000656GAL1373881787.jpg?v=1
  • Alexandra Tryjanowski vom UfU e.V. berichtete über die Möglichkeiten für die Bürgerbeteiligung für behinderte Menschen.
    Alexandra Tryjanowski
    /sys/data/14/galerien/53/dim_1_00000654GAL1373881757.jpg?v=1
  • Ein Workshop machte es möglich, die Erfahrungen der Teilnehmer mit einzubeziehen und verschiedenste Anregungen zu sammeln.
    /sys/data/14/galerien/53/dim_1_00000657GAL1373881791.jpg?v=1
  • In Zusammenarbeit des Sozialverband VdK Sachsen e.V. und des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen entstand eine spannender Auftaktveranstaltung.
    /sys/data/14/galerien/53/dim_1_00000659GAL1373881839.jpg?v=1

Schlagworte inklusion | inklusive Bürgerbeteiligung | Workshop

VdK-TV: Barrierefrei in der Stadt unterwegs (UT)

Eines der deutschen Vorzeigebeispiele für Barrierefreiheit im öffentlichen Raum ist die Universitätsstadt Marburg. 2012 kam sie sogar unter die Top 4 des 'Access City Awards'.

VdK-Pressemeldungen
Symbolfoto: Eine Frau im Rollstuhl am Fuß einer unüberwindbaren Treppe
Am 10. Juli fand in Chemnitz eine Auftaktveranstaltung zur inklusiven Bürgerbeteiligung in Planungsverfahren statt. | weiter
12.07.2013 | Mosig

Barrierefreiheit
Symbolfoto: Eine Frau und ein Mann im Rollstuhl arbeiten zusammen in der Küche.
Die Studie "Wohnen 65plus" hat ergeben, dass deutschlandweit zuwenig bezahlbarer, seniorengerechter Wohnraum vorhanden ist und sich diese Problem in Zukunft noch verschärfen wird. | weiter

Presse
Symbolfoto: Hände tippen auf einer Notebook-Tastatur
Aktuell informiert über alle wichtigen Neuigkeiten auf den Internetseiten des Sozialverbandes VdK Sachsen e.V. - bestellen Sie den Newsletter.
VdK
Symbolfoto: Ausgeschnittene Papiermännchen bilden einen Kreis
Das Leitbild erklärt das Selbstverständnis und die Grundprinzipien des Sozialverband VdK Sachsen.
Fragen
ein Fragezeichen wirft Schatten
Eine oft gestellte Frage - hier finden Sie die Erklärung für das Kürzel "VdK" im Verbandsnamen im Bezug zum Wandel der Aufgaben und der Zeit.
Helfen hilft
Symbolfoto: Kleingeld
Spenden Sie für den Einsatz für behinderte und chronisch kranke Menschen oder die Arbeit mit behinderten Kindern - Hilfe hat viele Gesichter.
Barrierefreiheit
Symbolfoto: Ein Mann im Rollstuhl, von oben aufgenommen
Barrieren abbauen, um Inklusion zu ermöglich - denn Barrierefreiheit nützt allen Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, Familien und Senioren.

Datenschutzeinstellungen

Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.

  • Notwendig
  • Externe Medien
Erweitert

Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies in externen Medien. Sie können Ihre Zustimmung für bestimmte Cookies auswählen.