30. November 2016
VdK-Zeitung

Die Pflege braucht mehr Ehrlichkeit

Es ist die schwerste Arbeit, die unsere Gesellschaft derzeit zu vergeben hat: Die Pflege von schwer- und mehrfachkranken Menschen im Krankenhaus, im Pflegeheim und in der häuslichen Versorgung.

Die dort tätigen Fachkräfte aber auch die pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen leiden unter Dauerstress, körperlicher und psychischer Überlastung, Pflegemängeln aber auch unter unwürdigen Arbeitsbedingungen. Es wird Abhilfe versprochen, doch Verschleierungen und Verströstungen dominieren.
Gute Pflege geht alle an, denn jede/r kann krank und pflegebedürftig werden. Die Politik bräuchte mehr Mut und auch mehr Ehrlichkeit.

Im Krankenhaus ist seit Jahren die Zahl der Stellen nicht rückläufig, eher steigend. Es werden mehr Ärzte und auch mehr Pflegekräfte beschäftigt – aber nicht „am Bett“, sondern in Funktionsdiensten.
Das zentrale Problem ist, dass die verbleibenden Pflegekräfte immer mehr kranke Menschen in wesentlich kürzerer Zeit zu versorgen haben und immer ältere Belegschaften immer ältere Kranke versorgen müssen.

Die Krankenhäuser müssen alle, die kommen, aufnehmen, weil sie nur dann auskömmlich finanziert sind. Wenn sie besonders hohe „Fallzahlen“ haben, reicht es einigermaßen mit dem Geld.

Ihre Finanznot ist gerade im Saarland weniger den Krankenkassen anzulasten. Die von ihnen finanzierten Vergütungen liegen im Saarland mit an der Spitze aller Bundesländer. Für die Finanzierung der technischen Ausstattung und der Klinikgebäude ist nach Gesetz ausschließlich die Landesregierung zuständig.

Und hier wird an der Investitionsförderung für die Kliniken seit Jahren gespart. Wollen die Kliniken nicht mit veraltetem Gerät und maroden Gebäuden versorgen, müssen sie jeden, der anklopft, aufnehmen. Und hier beginnt die Stressspirale des Personals.

Deshalb: Wir brauchen mehr Geld für Klinikinvestitionen aus dem Landeshaushalt, aber auch mehr Geld für eine bessere ambulante ärztliche, therapeutische und pflegerische Versorgung von den Krankenkassen, damit weniger Menschen als Notfälle in Kliniken kommen müssen. Wir brauchen aber auch eine bessere Zusammenarbeit der Akteure vor Ort, damit mehr kranke Menschen zu Hause gut versorgt werden können. Deshalb: Schluss mit den Vertröstungen!

Armin Lang, Landesvorsitzender

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