3. Mai 2023
Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

300 Tage Wartezeit auf Schwerbehindertenausweis sind ein Unding!

Wer einen Grad der Behinderung von mindestens 50 hat, dem steht per Gesetz ein Schwerbehindertenausweis zu. In Bremen dauert die Bearbeitung eines solchen Antrags allerdings mehr als 300 Tage. Heftige Kritik daran kommt vom Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen anlässlich des Tags der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai.

„Aus unserer Rechtsberatung wissen wir, dass Mitglieder bei der Beantragung eines Schwerbehindertenausweises in Bremen ein knappes Jahr auf eine Entscheidung warten müssen. Diese lange Wartezeit ist ein Unding!“, kritisiert VdK-Landesvorsitzender Friedrich Stubbe. „Wer einen Schwerbehindertenausweis beantragt, tut dies nicht aus lauter Langeweile, sondern weil mit diesem Ausweis für ihn wichtige Rechte und Nachteilsausgleiche verbunden sind. Diese stehen den Menschen mit Behinderung gesetzlich zu und werden dringend benötigt“, so Stubbe weiter. Behinderte Menschen seien immer noch in vielen Lebensbereichen benachteiligt und hätten im Alltag häufig höhere Kosten, etwa für Medikamente oder Pflege. Mit dem Schwerbehindertenausweis soll dieser Nachteil teilweise ausgeglichen und eine bessere Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden. So sind Schwerbehinderte beispielsweise besonders vor Kündigung geschützt, können früher eine Altersrente in Anspruch nehmen, erhalten teils vergünstigte Eintrittspreise oder dürfen – bei einer schweren Gehbehinderung – entsprechende Parkplätze nutzen.

Als Grund für die lange Bearbeitungsdauer in Bremen gibt das Amt für Versorgung und Integration (AVIB) Personalmangel beim ärztlichen Dienst an. Alle eingereichten Unterlagen müssen von entsprechend ausgebildeten Medizinern bewertet werden, bevor ein Schwerbehindertenausweis bewilligt wird. „Der Fachkräftemangel betrifft bekanntlich viele Branchen“, weiß VdK-Chef Stubbe. „Dass aber ohnehin schon beeinträchtigte Menschen durch diese lange Bearbeitungsdauer von knapp einem Jahr noch weiter vom gesellschaftlichen Miteinander abgeschnitten werden, ist ungeheuerlich und hat mit Inklusion rein gar nichts mehr zu tun. Wir fordern die Landespolitik daher auf, hier schnellstmöglich einzugreifen, damit die Anträge – wie in anderen Bundesländern auch – in einem angemessenen Zeitraum bearbeitet werden“, so Friedrich Stubbe.

VdK, Christina Diekmann

Schlagworte Sozialverband VdK | Niedersachsen | Bremen | Schwerbehinderung | Antrag | warten | Inklusion | Fachkräftemangel | Nachteilsausgleich | Friedrich Stubbe

Ansprechpartner

Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Sören Mundt
Telefon: 0441/21029-49
s.mundt@vdk.de


Online-Redakteurin

Helen Alberding
Telefon: 0441-21029-47
alberding@vdk.de


Assistentin

Petra Dirks
Telefon: 0441-21029-50
dirks@vdk.de


Leiterin Marketing

Sylvia Katenkamp
Telefon: 0441/21029-40
katenkamp@vdk.de


Assistentin Marketing

Wiebke Kieler
Telefon: 0441/21029-78
kieler@vdk.de

Folgen Sie uns auf:

InstagramYoutube

Datenschutzeinstellungen

Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.

  • Notwendig
  • Externe Medien
Erweitert

Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies in externen Medien. Sie können Ihre Zustimmung für bestimmte Cookies auswählen.