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Es war eine eher ungewöhnliche Kiellegung, die Ende März am Jungfernstieg stattfand. Unter freiem Himmel und mitten im Herzen Hamburgs startete die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) offiziell den Bau eines neuen Seenotrettungskreuzers.
Unter dem Namen „Hamburg“ soll das 28 Meter lange Spezialschiff nach seiner Fertigstellung auf der ostfriesischen Insel Borkum stationiert werden. Die Schiffstaufe soll im kommenden Jahr ebenfalls an der Elbe stattfinden – mit einer Benefiz-Matinee in der Elbphilharmonie. Erstmals nach 35 Jahren wird damit wieder ein Seenotrettungskreuzer den Namen „Hamburg“ tragen.
Die ungewöhnliche Kiellegung und die untypische Bekanntgabe des Namens vor der Taufe sind Bestandteil einer Spendenkampagne, mit der die DGzRS um Unterstützung für den Neubau wirbt. Mit der Aktion „Spendemanöver: HAMBURG wird Seenotretter!“ werden alle Einwohner und Freunde Hamburgs aufgerufen, sich an der Finanzierung des Neubaus für die Station Borkum zu beteiligen.
Ganz bewusst fand die Kiellegung deshalb auch nicht, wie sonst üblich, auf der Werft in Berne an der Unterweser statt. Vielmehr hatte die Werft dazu eigens die erste Sektion des Rumpfes mit ersten Spanten zum Anleger der Alsterschifffahrt am Jungfernstieg gebracht.
Bei der Zeremonie legte die NDR-Moderatorin Anke Harnack an einem Schott in der Nähe des Kiels die Ehrenmedaille des Hamburger Senats, den Admiralitätsportugaleser, ein. Er wurde in den Rumpf eingeschweißt und wird so nun jeden Einsatz mitfahren. Dem Brauch nach soll die Medaille den Schiffbauern und Seenotrettern gleichermaßen Glück und Gesundheit verheißen.
Unterstützung für die freiwillige, unabhängige und spendenfinanzierte Arbeit der Seenotretter kam auch von der Freiwilligen Feuerwehr Finkenwerder: Zur Kiellegung erzeugte sie einen spektakulären Wasserschild auf der Binnenalster. Auf dieser „Leinwand“ zeigten die Seenotretter beeindruckende Bilder von ihrer Arbeit. Die Finkwarder Speeldeel gab der Zeremonie zudem den passenden musikalischen Rahmen.
Einsatzgebiet des neuen Seenotretters werden die Emsmündung und weite Teile der Deutschen Bucht sein. Der Neubau löst dort die „Alfried Krupp“ ab, die nach 32 Einsatzjahren außer Dienst gestellt wird. Die neue „Hamburg“ wird die vierte Rettungseinheit dieses Namens in der Geschichte der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger sein. Alle Vorgängerschiffe waren in ihrer Zeit sehr moderne Einsatzmittel: So war die 1925 in Friedrichskoog stationierte „Hamburg (I)“ eines der ersten Motorrettungsboote mit robusten Dieselmotoren. Die 1942 für Langeoog gebaute „Hamburg (II)“ verfügte über modernste Seefunkanlagen, was seinerzeit in der Schifffahrt noch lange keine Selbstverständlichkeit war. Und die 1960 zunächst in Burgstaaken, später dann in Grömitz stationierte „Hamburg (III)“ gehörte zur legendären Theodor-Heuss-Klasse, den ersten in Serie gebauten Seenotrettungskreuzern mit Tochterboot.
Auch wenn die DGzRS seit mehr als 150 Jahren ihren Sitz in Bremen hat, was 1866 in Hamburg beschlossen wurde, ist der Hamburger Hafen, das „Tor zur Welt“, immer von besonderer Bedeutung für die Seenotretter gewesen. Heute unterstützen rund 20 000 Hamburger die Seenotretter mit regelmäßigen Spenden, und knapp 900 Sammelschiffchen haben ihren „Liegeplatz“ in der Hansestadt an der Elbe. Zu den prominentesten Hamburger Seenotretter-Freunden gehören als ehrenamtliche Bo(o)tschafter der DGzRS die Schauspieler Jan Fedder und Till Demtrøder, der Fernsehkoch Tim Mälzer sowie die Moderatoren Bettina Tietjen, Yared Dibaba und Heike Götz.
Weitere Infos zur Spendenaktion unter www.spendemanöver.de im Internet.
Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Dazu hält sie rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote auf 55 Stationen zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten einsatzbereit – und das rund um die Uhr und bei jedem Wetter.
Pro Jahr fahren die Seenotretter mehr als 2000 Einsätze, koordiniert von der Seenotleitrettung in Bremen. Die gesamte Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert. Seit Gründung der DGzRS im Jahre 1865 haben ihre Besatzungen rund 85 000 Menschen aus Seenot gerettet oder aus drohenden Gefahren befreit. Schirmherr der Seenotretter ist traditionell der Bundespräsident.
pd
Schlagworte Seenotrettungskreuzer | Hamburg
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