Sozialverband VdK - Ortsverband Wurmberg
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Jahresausflug 2011

am Samstag, den 30.04.2011

"In die Pfalz, ins Kakteenland Steinfeld, nach Speyer und dort Altrheinrundfahrt"

Wie in den vergangenen Jahren begaben wir uns mit dem Bus der Firma Omnibus-Binder und dem Fahrer Herrn Harald Engel auf den alljährlichen Ausflug des VdK Ortsverbands Wurmberg, der uns in diesem Jahr in die Pfalz und weiter bis nach Speyer führte. 35 Mitglieder und Gäste des Ortsverbands Wurmberg durften wir begrüßen. Obwohl der Ausflug Ende April stattfand, so ist das Wetter schon recht warm und am Nachmittag konnte man gut ohne Jacke und kurzärmelig unterwegs sein. Auch recht angenehm für eine Schiffsfahrt. Die Abfahrt war relativ spät um 8.50 Uhr in Wurmberg am Adler und in Neubärental gegen 9.00 Uhr. Wir hatten kein so strenges Programm, daher die Abfahrt etwas später.

Zunächst begrüßte unser Ortsverbandsvorsitzender Ernst Renner die mitfahrenden Mitglieder und Gäste und gab einen kurzen Überblick über den Reiseverlauf und gab bekannt, dass anschließend wieder eine Liste durchgehen würde, in der man doch bitte seine Essenswünsche eintragen solle.

Anschießend begrüßte Herr Engel die Reisegesellschaft und machte einen detaillierten Überblick über den Tagesablauf und erläuterte die Fahrtroute. Danach ließ er die Speisekarte durch den Bus gehen mit der Bitte, das Essen oder die Nummer zu dem Essen auch wirklich zu merken.

Nachdem wir die "Bärentäler" abgeholt hatten, nahmen wir auch gleich die neue Autobahnauffahrt in Bärental und fuhren auf die BAB A8 in Richtung Pforzheim - Karlsruhe. Wir wurden immer vom Fahrer informiert, wenn es was Interessantes zu sehen gab. So sahen wir links bei Pforzheim den Walberg oder auch Monte Scherbelino genannt und wir fuhren über das Kämpfelbach-Viadukt, das auf der Gemarkung Pforzheim liegt.

Ganz besonders freuten wir uns, dass sich unter der Reisegesellschaft unsere liebe Frau Erika Benzinger befand. Und alsbald griff Frau Benzinger zum Mikrophon und grüßte die Fahrgäste aufs herzlichste. Was natürlich auch verbunden war, den Tag mit einem Lied zu begrüßen und so stimmte sie das Lied "Danke für diesen guten Morgen…" an, das gerne von der Reisegesellschaft mitgesungen wurde. Immer, wenn die Reisegesellschaft vor dem Einschlafen war, so wurde die Zeit mit einem Lied, das von Frau Benzinger angestimmt wurde, überbrückt.

Zwischen Pforzheim und Karlsruhe sehen wir die im Bau befindliche neue Autobahntrasse, die beim Pfinztal über das Tal führen soll. Dicht dabei liegt Ober- und Unter-Mutschelbach, das durch den Bau der Autobahn zweigeteilt wurde. Auch hier sind bauliche Maßnahmen geplant um den Autobahnlärm besser von den Ortsteilen fernzuhalten.

In dem Abschnitt Pfinztal Karlsruhe gab es, wie im vergangenen Jahr, auf der rechten Seite Felder die reihenweise in transparenter Folie ausgelegt waren. Heute wissen wir dass es sich um Maisanpflanzungen handelt und die Folien zum Schutz des Samens und der Keimlinge dient.

Am Karlsruher Dreieck wechselten wir für ein kurzes Stück auf die BAB A 5 in Richtung Frankfurt. Bei der Autobahnausfahrt Durlach begeben wir uns auf den Bundesstrassenring der uns in die Pfalz bringen soll. Aber hier kommt es anders als man denkt. Eine Umleitung ist angesagt. Dank Herrn Engel und seiner Erfahrung nimmt er die Route auf der B 10 durch Karlsruhe, vorbei am Bahnhof Karlsruhe, am Stadtgarten, am Kongresszentrum und im Innenstadtring, am Staatstheater, am Ettlinger Tor, am SWR, an der Brauerei Moninger, am Wasserturm in Grünwinkel dem heutigen Brauhaus zum "Kühler Krug" (dem Hofbräuhaus von Karlsruhe), an der Christus Kathedrale (Überkonfessionelle christliche Freikirche des Missionswerkes Karlsruhe), am Kohlekraftwerk, an der ehemaligen Mülldeponie, jetzt Windkraftanlage, rechts an der Raffinerie vorbei und Überquerung des Flusses Alb, der von Herrenalb kommt, und bei Maxau Überquerung des Rheins. Da es in den vergangenen Monaten nicht geregnet hatte, lagen die Bremsarme im Rhein trocken.

Karlsruhe ist mit über 290.000 Einwohnern und 27 Stadtteilen nach Stuttgart und Mannheim die drittgrößte Großstadt des Landes Baden-Württemberg. Sie ist Sitz des Regierungsbezirks Karlsruhe, der Region Mittlerer Oberrhein und des Landkreises Karlsruhe und Sitz des Bundesgerichtshofes und Sitz des Bundesverfassungsgerichts. Historisch war Karlsruhe Haupt- und Residenzstadt des ehemaligen Landes Baden. Der Markgraf von Baden-Durlach, Karl Wilhelm, gründete mit der Grundsteinlegung des Schlosses am 17. Juni 1715 die Stadt Karlsruhe nach am Reißbrett entworfenen Plänen. Karlsruhe ist eine der letzten großen europäischen Stadtgründungen auf dem Reißbrett und zugleich Ergebnis einer weit reichenden Idee: 1715 entschloss sich Markgraf Karl-Wilhelm, die mittelalterliche Enge seiner damaligen Residenz Durlach gegen den Bau einer neuen, in Anlage und Geist offenen, Stadt einzutauschen. Seine Vorstellung einer Modellstadt der Zukunft fasste er in einem historischen Dokument von weit reichender Bedeutung zusammen, dem "Privilegienbrief". Der Brief trägt bereits Zeichen eines hochmodernen Staats- und Menschenbildes. In den "Privilegien" erscheint vieles, was sich die europäischen Völker in den Revolutionen der Folgezeit, bis ins 20. Jh. hinein, als gutes Recht eines jeden Menschen erkämpfen werden: persönliche Freiheit, wirtschaftliche Freiheit, Gleichheit vor dem Recht, politische Mitsprache. Ab 1717 war Karlsruhe zunächst Residenz der Markgrafen und der Markgrafschaft Baden-Durlach und ab 1771, nach der Wiedervereinigung mit der Markgrafschaft Baden-Baden, der gesamten Markgrafschaft Baden.

Über dem Rhein befinden wir uns in der Pfalz. Der Rhein bildet die natürliche Grenze von Baden-Württemberg zu Rheinland Pfalz. Hier auf der anderen Seite des Rheins fuhren wir durch den sehr idyllischen Bienwald nach dem typischen Pfälzer Örtchen Schaidt und von dort nach Steinfeld zu unserem ersten Halt. Unterwegs haben wir einen schönen Blick auf die Pfälzer Berge und neben der Straße können wir Spargelstecher beobachten. Wir waren enttäuscht, weil auf der Speisekarte, die durch den Bus ging, keine Spargelgerichte aufgeführt waren. Schade!

Halt auf dem Rastplatz des Kakteenlandes Steinbach. Aber bevor wir in die Anlage und Gewächshäuser betreten, wollen wir doch unsere mitgebrachten Brezeln verzehren und den Sekt ausschenken. Unser Fahrer öffnet den Bauch seines Busses in dem er den Klapptisch, die Gläser, das Getränk und Brezeln verstaut hatte. Schnell steht der Tisch und die Flaschen werden geöffnet. Die frischen Brezeln des Wurmberger Bäckers, die von Renners mit Butter bestrichen wurden, sind einfach nur gut und dazu ein Schluck Sekt. Perfekt!

Schwiegermuttersessel

Nachdem Tisch und Leergut wieder im Bus verstaut war, konnte die Besichtigung des Kakteenlandes beginnen. Das Kakteenland ist ein, in 1978 gegründeter, Familienbetrieb. Ob Kakteensammler oder nicht – für jeden ist der Besuch des Kakteenlands eine Attraktion der besonderen Art. Es warten über eine Million exotischer Pflanzen davon über 1000 Arten, die nicht nur bewundert, sondern auch gekauft werden können. Ein Grossteil davon steht jetzt in voller Blüte. Von ganz kleinen Stachelgesellen, kaum so groß wie eine Geldmünze, bis hin zu meterhohen Säulenkakteen ist für jeden Pflanzenliebhaber etwas dabei. Kakteen zählen zu den Sukkulenten (wasserspeichernde Pflanzen) und sind ausdauernde Wüstenpflanzen. Das natürliche Vorkommen beschränkt sich auf den amerikanischen Kontinent. Die meisten der verschiedenen Arten findet man in Mexiko, aber auch in Argentinien, Chile und bis zu den südlichen Ausläufern Kanadas, wo sogar winterfeste Arten beheimatet sind. Allen Arten gemein ist die Eigenschaft längere Zeiträume der Trockenheit überstehen zu können. Zu der Anlage des Betriebs gehören ferner ein Bistro und ein Verkaufsraum mit einem umfangreichen Mineralien- und Halbedelsteinsortiment. Hier kann man vieles kaufen, was ein Kakteenliebhaber braucht, von der besonderen Erde in größeren Mengen bis zu allerlei Töpfen. Von der Möglichkeit einzukaufen wurde von der Reisegruppe reichlich gebrauch gemacht.

Es geht gegen Mittag zu und wir müssen uns vom Kakteenland verabschieden. Zunächst geht die Fahrt für ein kurzes Stück in Richtung Schweigen und Wissembourg (Frankreich). Im Ort Steinfeld fährt der Bus rechts ab auf die L 545 nach Bergzabern. Es geht vorbei an Bergzabern auf die B 38 in Richtung Landau/Pfalz durch die Orte Billigheim-Ingenheim, Impflingen, Landau. Unterwegs stimmt Erika Benzinger das Lied "Geh aus mein Herz und suche Freud…" das gerne mitgesungen wird.

Landau in der Pfalz ist eine kreisfreie Stadt mit über 42.000 Einwohnern und Verwaltungssitz des Landkreises Südliche Weinstraße im Bundesland Rheinland-Pfalz und ist neben Kaiserslautern, Neustadt an der Weinstraße die drittgrößte Stadt der Pfalz. In Folge der Nähe zur Grenze nach Frankreich war Landau in der Vergangenheit Garnisonsstadt und häufig zu Frankreich gehörend. Nach dem Krieg 1871 war Landau nicht mehr Grenzstadt, da sich die Westgrenze des Deutschen Reichs infolge der Annexion Elsass-Lothringen deutlich nach Westen verschoben hatte. Die Festung wurde geschleift, neue Straßenzüge entstanden. Landau wurde zum Zentrum pfälzischen Weinhandels und galt bald als wohlhabendste Stadt der Pfalz. Dies lässt sich heute noch an der für eine Kleinstadt vergleichsweise prächtigen Architektur ablesen. Es entstanden repräsentative Bürgerhäuser entlang der neu angelegten Ringstraße mit ihren Seitenstraßen. Das vorherrschende Baumaterial war Sandstein. Nach 1871 setzte Landau weniger auf die Entwicklung der Industrie als auf das bayerische Militär. Es entstanden umfangreiche Kasernenanlagen. Nach dem ersten und zweiten Weltkrieg war Landau wieder französische Garnisonsstadt, als Teil der Besetzung des Rheinlands bis 1930 und als Teil der französisch besetzten Zone nach 1945. Nachdem die BRD nach Inkrafttreten der Pariser Verträge am 5. Mai 1955 souverän geworden war, war die Stationierung durch das NATO-Truppenstatut geregelt.

Wir fuhren durch Landau an den so genannten früheren Franzosen-Kasernen, jetzt eine Wohnsiedlung, am Gerichtsgebäude und am Bahnhof vorbei bis zum Stadtteil Dammheim vor den Gasthof und Pension Schwanen.

Hier werden wir schon erwartet. Bei Nachfrage bei der Chefin des Hauses hätten wir auch Spargel bestellen können. Aber jetzt bleiben wir bei unserem bestellten Essen. Das Essen ist gut. Es geht alles recht zügig von statten und so sind wir schon vor der geplanten Abfahrtszeit fertig und fahren gleich weiter in Richtung Speyer.

Vor uns, etwas links sehen wir in der Ferne das Hambacher Schloss, das in der Nähe von Neustadt an der Weinstraße liegt und das 1832 mit dem Hambacher Fest in die deutsche Geschichte als Symbol der deutschen Demokratisierung einging. 1832 wurde die Schlossruine durch die viertägige Protestveranstaltung von etwa 30.000 Menschen zum Schauplatz der frühen Demokratiebestrebungen auf deutschem Boden. Anlass war die Unzufriedenheit der pfälzischen Bevölkerung über Repressionsmaßnahmen der bayerischen Verwaltung. Diese hatte 1816 wichtige Errungenschaften zurückgenommen, die dem Volk in der Zeit der Besatzung durch Frankreich gewährt worden waren. Nachdem die bayerische Obrigkeit eine strenge Zensur eingeführt und politische Kundgebungen verboten hatte, gaben die Organisatoren die Veranstaltung als "Volksfest" aus. Die Pfälzer fanden Unterstützung bei zahlreichen anderen Volksgruppen und Einzelpersonen. Seid jenem Fest gilt das Hambacher Schloss als Sinnbild der Demokratie in ganz Deutschland. An der Burg führt auch die Nordroute des vorderpfälzischen Abschnittes des Jakobswegs vorbei.

Wir fahren zunächst in Richtung Osten und sehen bald die Kühltürme vom AKW Philippsburg – bei dessen Anblick es einem, im Hinblick auf das Unglück im japanischen AKW Fukushima, unbehaglich zu Mute wird.

Rechts und links fahren wir an Feldern von abgeernteten Zwiebeln und neue im Rohr stehende Zwiebeln, an Salat, an Kraut und jungen Tabakpflanzen vorbei. Wir befinden uns in einer sehr fruchtbaren Gegend, die sich von Landau östlich zum Rhein und weiter nach Norden bis nach Speyer erstreckt. Wir nähern uns Speyer und befinden uns beim Technikmuseum, von dort biegen wir links in die Innenstadt zum Domplatz ab. Bevor wir aussteigen erhalten wir aber noch Information. Ein Teil steigt hier am Domplatz aus macht eine Dom- und Stadtbesichtigung und der Rest der Mitreisenden fährt weiter bis zur Schiffsanlegestelle zur Schiffsrundfahrt auf dem Altrhein. Um 16:45 Uhr ist Abfahrt am Domplatz.

Romanischer Kaiser- und Mariendom zu Speyer zwischen 1025-1061 erbaut

Da wir schon vor dem Dom stehen, wollen wir den auch als erstes besichtigen. Der Speyrer Dom wird als Kaiser- und Mariendom zu Speyer bezeichnet. Der offizielle lateinische Name des Doms ist"Domus sancatae Mariae Spirae" Dom unserer lieben Frau in Speyer. Er ist seit 1981 UNESCO Weltkulturerbe und ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention. Der Kaiserdom zählt zu einem der bedeutendsten Baudenkmälern der Romantik und ist die größte erhaltene romanische Kirche der Welt. Als Grabstätte salischer, staufischer und habsburgischer Herrscher gilt der Dom als Symbol des mittelalterlichen Kaisertums.

Der salische König und spätere Kaiser Konrad II. ließ vermutlich im Jahre 1025 den Bau mit dem Ziel beginnen, die größte Kirche des Abendlandes zu errichten. Weder Konrad II. noch sein Sohn Heinrich III. erlebten den Abschluss der Arbeiten. Erst unter dem Enkel Heinrich IV. wurde der Bau im Jahr 1061 geweiht. In der Forschung wird dieser Bauabschnitt als "Speyer I" bezeichnet. Der Bau umfasste einen Westbau, ein dreischiffiges Langhaus mit anschließendem Querhaus. Der Chor war schon damals flankiert von zwei Türmen. Die ursprüngliche Apsis trat nach außen hin rechteckig in Erscheinung, war innen jedoch gerundet. Das Mittelschiff des Langhauses besaß eine flache Decke, die Seitenschiffe wurden jedoch eingewölbt – es entstand der erste nachantike große Gewölbebau (abgesehen von der Aachener Pfalzkapelle) nördlich der Alpen.

Kreuzgratgewölbe

Knapp 20 Jahre nach der Vollendung von Speyer I ließ Heinrich IV. den Dom zur Hälfte einreißen um ihn noch größer wieder aufzubauen. Im Mittelschiff wurden die Decken abgetragen, der Bau wurde um fünf Meter erhöht. Statt der flachen Holzdecke entstand das große Kreuzgratgewölbe. Die Krypta von Speyer I blieb nahezu unberührt. Im Todesjahr Heinrichs IV., 1106, war der neue Dom fertig gestellt; mit einer Länge von 134 m und einer Breite von 33 m. Diese baulichen Veränderungen gingen in die Geschichte als "Speyer II" ein. Der Ort Speyer zählte zur damaligen Zeit eben mal 500 Einwohner.

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg brachen die französischen Soldaten den Dom am 31. Mai 1689 auf, plünderten die Kaisergräber und steckten die Einrichtung und die gelagerten Möbel der Bürger in Brand. Durch die gewaltige Hitze wurde das Gewölbe im Westteil brüchig und stürzte ein. 1755 mussten der obere Bereich des stehen gebliebenen Westbaues mit den beiden Türmen wegen Einsturzgefahr abgetragen werden.

In der zweiten Hälfte des 18. Jh. war genügend Geld vorhanden, um den Westteil des Domes wieder aufzubauen. Unter Franz Ignaz Michael Neumann, dem Sohn des berühmten Barockbaumeisters Balthasar Neumann, wurde 1772-1778 die klaffende Lücke im westlichen Teil des Langhauses in der ursprünglichen Form geschlossen.

1794 verwüsteten Revolutionstruppen den Dom und das Gotteshaus wurde profaniert (entweiht). Dabei ging die ganze Innenausstattung verloren. Unter Napoleon Bonaparte nutzten die französischen Truppen den Dom als Viehstall, Futter- und Materiallager. 1801 wurde das Bistum Speyer aufgehoben. 1806 war sogar geplant, den Dom abzureißen und als Steinbruch zu verwenden, das der Mainzer Bischof Josef Ludwig Colmar verhinderte.

Fresken im Nazaener Stil

Nach der Niederlage Napoleons wurde das Bistum 1817 wieder eingerichtet und der Dom diente wieder als Bischofskirche. 1818-1822 wurde der Dom saniert und 1822 neu geweiht. 1846-1853 schufen die Maler Johann von Schraudolph und Joseph Schwarzmann im Auftrag Ludwig Il von Bayern Fresken im Nazarener Stil.

Im Auftrag des Bayerischen Königs Ludwig I., des Österreichischen Kaisers Franz I. und des Herzogs Adolf von Nassau erfolgte die Neuerrichtung des Westbaus 1854-1858 im neoromanischen Stil. Heinrich Hübsch, einer der renommiertesten Architekten des frühen Historismus, orientierte sich frei am ursprünglichen Westbau, wich jedoch von der Vorlage sowohl bei er Materialwahl wie bei den Proportionen erheblich ab. Die Erneuerung der Westfassade und die Ausmalung des Domes wurde im 19. Jh. als großes Werk angesehen.

Um die Wende des 20. Jh. kam es zu einem Stimmungsumschwung; Georg Dehio beklagte 1916 sogar, unter den Unglücken, die den Dom getroffen hätten, seien die Veränderungen des 19. Jh. nicht die kleinsten gewesen.

Im den Jahren 1900 bis 1906 wurden im Dom eine Grabungskampagne durchgeführt. Die Königs- und Kaisergräber wurden geöffnet und in einer neuen und zugänglichen "Kaisergruft" unterhalb des östlichen Langhausjoches untergebracht.

1925 wurde er Dom zur päpstlichen Basilika erhoben.

Mit dem 20. Jh. wurde der Bau reromanisiert. Die in gutem Zustand befindlichen Ausmalungen des 19. Jh. wurden bei der Renovierung 1957-1961 mitsamt dem Putz entfernt. Ausgenommen blieben die 19 qm großen Fresken aus dem Marienzyklus in der Haupt-Fensterreihe.

Die in der Barockzeit entfernten Giebel von Querhaus und Chor wurden nach Stichen und erhaltenen Beispielen verwandter Bauten wiederhergestellt. Weitere barocke Änderungen wurden rückgängig gemacht.

Seit 1996 wird der Dom grundlegend restauriert. Die Maßnahmen werden vermutlich bis 2015 andauern.

Die gesamte Länge des Doms beträgt 134 m, die Höhe des Mittelschiffs beträgt 33 m und die Breite 14 m, die Breite des Langhauses beträgt rund 37 m und die Höhe der Osttürme 71,2 m, die der Westtürme 65,6 m.

Krypta

Krypta Die Krypta des Domes um 1039 vollendet und 1041 geweiht, ist der älteste Bauteil des Domes und ist mit einer überbauten Fläche von 850 m² und einer Höhe von 7 m die größte romanische Säulenhalle Europas. Die 42 Kreuzgratgewölbe ruhen auf 20 Freisäulen, 36 Halb- und 14 Viertelsäulen. Die abwechselnd gemauerten gelben und roten Sandsteinquader der Haardt und des Odenwaldes sind typisch für die Zeit der Salier und der Staufer.

Kaisergruft Die Grabstellen lagen ursprünglich am östlichen Ende des Mittelschiffs und waren, bis auf die mit Eisenbändern umzogenen Deckel, nicht sichtbar. Anfang des 20. Jh. wurde die heutige Gruft freigelegt und von der Krypta aus zugänglich gemacht. Um 1900 erfolgte die Öffnung und Untersuchung der Gräber. 1902 fand dann eine endgültige Bestattung in der heutigen Gruft statt.

Grabplatte Rudolf von Habsburg vor 1285

Von der Krypta aus gelangt man durch ein großes schmiedeeisernes Tor zur Grablege der Kaiser und Könige. Zunächst betritt man die Vorkrypta. Hier fällt der erste Blick auf das Epitaph (Grabplatte) Rudolfs von Habsburg an der Stirnwand. Es wurde vor seinem Tod um 1285 angefertigt und zeigt den König mit seinen Insignien Krone, Zepter und Reichsapfel – stehend auf einem Löwen, dem Symbol der Macht. Das Gesicht zeigt die für die Habsburger charakteristische markante Nase und ist vom Alter und von den Sorgen des Herrschers gezeichnet. Die salischen Kaiser planten von Anfang an den Speyrer Dom als Gablege für die Geschichte, das Zeugnis von der sakralen Bedeutung und der Kontinuität des König- und Kaisertums ablegen sollte. Getreu diesem Gedanken wurden alle Salier-Kaiser an diesem Ort bestattet. Ebenso fanden zwei salierische Kaiserinnen hier ihre letzte Ruhe. Nach den Saliern wählten auch die nachfolgenden Herrschergeschlechter der Staufer, Habsburger und Nassauer über weitere 200 Jahre hinweg diese Stätte als Grablege.

Relief 1

Relief 2

2 gotische Reliefe aus 1480 der bestatteten Kaiser und Könige in der Krypta

Hier an den Gräbern dieser großen Männer und Frauen bin ich voller Ehrfurcht – sie haben europäische Geschichte geschrieben und gelebt. Wir ständen heute nicht als Deutsche vor diesen Gräbern, wenn es sie nicht gegeben hätte.

Salier, waren ein fränkisches Adelsgeschlecht im Heiligen Römischen Reich des 10. bis 12. Jh. Die Salier hatten sich im Laufe des 10 Jh. am Rhein zwischen Worms und ungefähr dem heutigen Karlsruhe und links- und rechtsrheinisch zwischen Rheingau und Kraichgau eine sehr dichte und gut funktionierende Adelsherrschaft aufgebaut, die ihre Dynastie nach dem Aussterben der sächsischen Herrscher für die Königskrone empfahl. Durch seine Ehe mit Liutgard, der Tochter Ottos des Großen, und seine Ernennung zum Herzog von Lothringen wurde Konrad der Rote (944-953) zum Begründer des Geschlechts. Er war der Urgroßvater von König Konrad II., der 1024 König des ostfränkisch-deutschen Reichs und 1027 erster Kaiser aus dem Geschlecht der Salier wurde. Die Salier gelten als deutsche Nebenlinie der in Italien mächtig gewordenen Widonen (Lambertiner) und waren durch die Mutter Konrads des Roten verschwägert mit den Konradinen.

Zum Dom gehört die Afra-Kapelle aus der Zeit um 1064, mit den Gebeinen der heiligen Afra und eine, mit dem Bau 1050 begonnene, Doppelkapelle, deren Unterkapelle St. Emmeram (St. Martin) geweiht ist und die als Taufkapelle benutzt wird. Die Oberkapelle ist der heiligen Katharina von Alexandrien geweiht und dient der Ausstellung von Reliquien. Die beiden übereinander liegenden Kapellen sind durch eine achteckige Mittelöffnung miteinander verbunden.

Der Domnapf vor dem Dom, im Kreuzungspunkt mehrerer Straßen, bildete ursprünglich die Grenze zwischen dem Gebiet der ehemaligen freien Reichsstadt und der so genannten Dom-Immunität. Ein Delinquent, der zum Domnapf flüchten konnte, durfte nicht mehr richterlich belangt werden. Wenn ein Bischof in die Stadt einzog, endete hier das von der Stadt beanspruchte Geleitrecht. Bei dieser Gelegenheit musste der Bischof den Napf mit Wein füllen, und jeder Bürger hatte das Recht, daraus zu trinken. Der Domnapf fasst 1580 Liter.

Ölberg Der Ölberg stand im Zentrum des Innenhofs eines von 1505 bis 1512 durch Nikolaus Elser und Hans Seyfer errichteten Kreuzgangs. Beim Brand von 1689 wurde der Ölberg stark beschädigt. Der Kreuzgang wurde nicht mehr restauriert. Lediglich der Ölberg blieb als Ruine erhalten. Später wurde ein Dach aufgesetzt, außerdem wurden Skulpturen ergänzt. Das Innere des Ölbergs birgt eine kleine Kapelle, die dem Erzengel Michael geweiht ist.

Oldtimerbus

Nach der beeindruckenden Besichtigung des Doms folgt die Stadtbesichtigung. Der Dom liegt sehr zentral und so hat man die Möglichkeit über den Domplatz geradeaus in die alte Stadt zu laufen oder aber sich hinter den Dom zu begeben, dort kommt man auf einem Fußweg der durch einen Park zum Rhein führt. Alle Möglichkeiten stehen zeitlich nicht zur Verfügung und so entschließen sich die meisten unserer Gruppe für die Stadt und für ein Café, es ist durstig und gut warm. Und wie wir so die Maximilianstraße entlang laufen bis zum 55 m hohen Stadttor Altpörtel kommt um die Ecke ein Oldtimerbus, gleich darauf kommt ein weiterer und noch einer, das hört gar nicht mehr auf. Wir sind in mitten einer Oldtimerbus-sternfahrt, die durch Speyer führt, geraten. Alte Busse aus Österreich, Schweiz, Belgien, Deutschland, England und u.A. der Schmuckwelten Bus aus Pforzheim sind mit dabei. Wahrscheinlich findet die Fahrt im Zusammenhang oder auf Veranlassung des, in Speyer beheimateten Technikmuseums, statt. Wer will, kann das Stadttor besteigen, hier winkt ein schöner Ausblick auf die Maximilianstraße und dem Dom.

Speyer hat über 50.000 Einwohner und 4 Stadtteile. Die Stadt gehört als kreisfreie Stadt zu Rheinland-Pfalz und liegt in der oberrheinischen Tiefebene am Rhein. Der Rhein bildet die östliche Grenze der Stadt und gleichzeitig die Grenze zu Baden-Württemberg. Durch ihre Lage im Oberrheingraben gehört Speyer zu den wärmsten und niederschlagärmsten Gebieten Deutschlands.

Die Römer errichteten 10 v. Chr. dort ein Militärlager. Dieser römische Militärposten wurde zum Impuls für die Stadtbildung. Um 150 n. Chr. erschien die Stadt unter dem keltischen Namen Noviomagus (Neufeld oder Neumarkt) oder Civitas Nemetum (Hauptstadt des Stammes der Nemeter) in den Aufzeichnungen, ist sie eine der ältesten Städte Deutschlands und wurde als Spira um 600 Zentrum des Speyergaus bekannt. Im Mittelalter war Speyer als freie Reichsstadt eine der bedeutendsten Städte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. 1689 kam es im Rahmen des Pfälzischen Erbfolgekrieges und der planmäßigen Entfestigung der Pfalz unter General Melac zur völligen Zerstörung der Stadt durch französische Truppen. Mit dem Sieg über Napoleon, sowie der Neuordnung der Staaten auf dem Wiener Kongress 1815 fiel Speyer dem Königreich Bayern zu und war bis 1918 Garnison der bayerischen Armee. Zwischen 1816 und 1945 war Speyer Sitz der bayerischen Verwaltung der Pfalz. Ab 1945 lag Speyer bis zur Gründung der Bundesrepublik in 1949 in der Französischen Besatzungszone.

Bedeutendste Bauwerk in Speyer ist der Dom. Er wurde 1981 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen und gilt als größtes romanisches Bauwerk der Welt. Der Dombau wurde 1030 unter Kaiser Konrad II. begonnen. Die 1041 geweihte Krypta ist die Grablege der Salier.

links evangelische Gedächtsniskirche der Protestation - rechts katholische Pfarrkirch Sankt Joseph vom Altpörtel aus

Altpörtel - Haupttor der ehemaligen Stadtmauer aus 1230-1250

Ein weiteres markantes Bauwerk liegt am Ende der Maximiliansstraße. Das 55 m hohe westliche Haupttor der ehemaligen Stadtmauer, dem Altpörtel, erbaut zwischen 1230-1250.

Kirchen sind noch drei erwähnenswert. Die evangelische, barocke Dreifaltigkeitskirche, die zwischen 1701 und 1717 erbaut wurde. Als Baumeister gilt der Mannheimer Architekt und kurpfälzische Hofbaumeister Johann Peter Graber. Die Kirche gilt als herausragende Leistung evangelischer Kirchenbaukunst und als Juwel des Barock. Die Ausstattung der Kirche stammt vollständig aus der Erbauungszeit.

Die neugotische, evangelische "Gedächtniskirche der Protestation" wurde in den Jahren 1893 bis 1904 zur Erinnerung an die im Jahre 1529 auf dem Reichstag in Speyer erfolgte Protestation zu Speyer errichtet. Vorbilder der Gedächtniskirche waren aber vor allem die Kirchen der Wiener Neugotik. Ihr Turm ist mit 100 m der höchste Kirchturm der Pfalz und der höchste westlich des Rheins zwischen Köln und Strassburg. Die Gesamtlänge der Kirche beträgt 72 m und die Breite 24 m.

Auf dem Reichstag zu Speyer im Jahr 1529 wollten die Fürsten, die Luthers Lehre anhingen, sich nicht damit abfinden, dass durch die Abstimmung über die Religionszugehörigkeit entschieden werden solle. Sie äußerten ihren Widerstand in der Protestation zu Speyer, daher der Begriff Protestation. Dieses Ergebnis führte zu der Trennung der christlichen Konfessionen in katholisch und protestantisch.

Der Innenraum der Kirche ist eine in allen Teilen kreuzrippengewölbte Halle, der stark zum Zentrum tendiert. Der zweigeschossige Aufriss des Innern ist durch die Empore bedingt, die den Raum fast ganz umläuft. Von einer mittelalterlichen Kirche unterscheidet sich das Kircheninnere durch den Verzicht auf Verputz und Bemalung. Quader, Pfeiler, Wände Gewölberippen sind ebenso sichtbar belassen, alle Farbigkeit bleibt der Glasmalerei vorbehalten. Wie bei gotischen Kathedralen sind die farbig gestalteten Fensterwände elementarer Bestandteil des Baues, über dessen Bedeutung sie Aufschluss geben. Die Kirche ist mit 36 Glasfenstern ausgestattet, darunter eine Rosette. Die Fenster kommen aus neun gekannten Ateliers in verschiedenen Städten des damaligen Deutschen Reichs. Alle 36 Fenster sind im Stil des Historismus geschaffen. Das Hochfenster in der Apsis, die Karl von Bouché schuf, stiftete das letzte deutsche Kaiserpaar, Wilhelm II. und seine Frau Auguste Viktoria. Aus diesem Grund heißt der Altarraum Kaiser-Chor.

Als Kirche sei noch erwähnenswert, die katholische Pfarrkirche "Sankt-Joseph" Die Kirche in ihrer außerordentlichen Größe und prachtvollen Ausstattung wurde erbaut als Reaktion auf den Bau der benachbarten evangelischen "Gedächtniskirche der Portestation". Bezüglich des Baustiels von St. Joseph und Gedächtniskirche heißt es "katholische Vielfalt gegenüber protestantischer Strenge". Der Mainzer Dombaumeister Ludwig Becker entwarf den Plan mit Formen des Jugendstils, der Spätgotik, des Barock und der Renaissance. Die Kirche sollte sich stark vom Stil des Speyrer Doms als auch der Gedächtniskirche unterscheiden. Ihm Jahre 1914 wurde die Kirche geweiht. Sie wurde als "Zeichen der Liebe zur bayerischen Heimat und der Treue zum bayerischen Königshaus" verstanden. Das Turmpaar ist 90 m und die beiden Osttürme 40 m hoch. Die Dachfirsthöhe beträgt 34 m.

Historische Museum - Bau aus 1910

Ein weiterer interessanter Bau das "Historischen Museum". Das Gebäude wurde von Gabriel Seidl erbaut und 1910 eingeweiht. Das Museum verfügt über etwa eine Million Exponate. Von der Urgeschichte über die Bronzezeit, Römerzeit, Mittelalter, Domschatz bis zum Weinmuseum geht das Spektrum des Museums. Ganz besondere Exponate sind "Der goldene Hut von Schifferstadt", aus der Zeit Kaiser Augustus "Der Kentaurenkopf aus Schwarzenacker" um 10 v. Chr., und die Kaiserkrone Konrad II. aus dem Jahr 1039. Sonderausstellung bis Oktober 2011 "Die Salier – Macht im Wandel".

Bekannt und sehenswert ist auch das Jüdische Viertel mit dem Ritualbad Mikwe, den Synagogen und den mittelalterlichen Bethäusern. Um 1084 siedelte der Speyrer Bischof Rüdiger Huzmann in unmittelbarer Nähe des Domes Juden an. Als Mittelpunkt der Siedlung entstand der Judenhof, das kulturelle Zentrum mit Männer- und Frauensynagoge und dem rituellen Kaltbad Mikwe.

Die Ruine der Speyrer Synagoge ist der älteste, noch sichtbare Überrest eines Synagogenhauses in Mitteleuropa. Das eigentliche Judenbad (erstmals 1126 erwähnt) blieb nahezu unverändert über die Jahrhunderte hinweg erhalten.

Blick vom Altpörtel in Richtng Technik-Museum mit der Lufthansa Maschine Boeing 747-230

Weit bekannt über die Landes-grenze hinaus ist das Technik-Museum Speyer mit dem IMAX-Dome Filmtheater, dem Marinehaus, dem Modelbau-museum und dem Wilhelmsbau auf einer Fläche von über 115.000 m² im Freien und in der Halle. Im Museum befinden sich eine große Anzahl von tech-nischer Meisterleistungen insbe-sondere aus dem Fahrzeug-, Raketen-, Flugzeug- und Schiffsbau, die besichtigt und begangen werden können. Die Flugzeuge z.B. die Boeing 747-230 der Lufthansa und die Antonow an-22 Antey. Schiffe u.A. der Seeknotkreuzer John T. Essberger, das Hausboot der Kelly Family, das U-Boot U9. In der Raumfahrthalle der Prototyp der russischen Raumfähre Buran OK-GLI usw. Hubschrauber, Oldtimer, Feuerwehrfahrzeuge, Transrapid, Motorräder, Lokomotiven u.A. chinesische Dampflokomotive, schweizerische Gebirgslokomotive etc.

Das IMAX-Dome Filmtheater hat eine 24 m durchmessende kuppelförmige Leinwand, mit einer Projektionsfläche von ca. 1000 m².

Als zu Beginn der 1990er Jahre der Erweiterungsmöglichkeit des Auto & Technik Museum in Sinsheim fast erschöpft waren, ergab sich die einmalige Gelegenheit, im Zentrum in Speyer auf dem Gelände der ehemaligen Pfalz-Flugzeugwerke ein zweites Museum, das Technik Museum Speyer, zu errichten. Als Ausstellungshalle diente zunächst die "Liller Halle" eine denkmalgeschützte Industriehalle. Die "Liller Halle" wurde 1913 in Lesquin bei Lille (Nordfrankreich) für die Firma Thomson in Housten (USA) erbaut. Während des Ersten Weltkriegs wurde die komplette Halle von deutschen Truppen demontiert und 1915 nach Speyer transportiert, dort wurde sie als Produktionshalle für die Pfalz-Flugzeugwerke aufgebaut. Bis 1984 wurden das Gelände und das Gebäude von dem traditionsreichen letzten französischen Spahi-Regiment 1er Spahis als Kaserne benutzt.

Eine weitere Attraktion hat Speyer in 2003 bekommen, ein Sea Life Aquarium, Im Hafenbecken 5. Im 1700 qm großen Süß- und Meerwasseraquarium befinden sich über 3000 Tiere in 100 Arten. Die unterschiedlichsten Lebensräume, vom Gebirgsbach bis in die Tiefen der Ozeane, werden in 30 verschiedenen Becken nachgebildet.

Heidentürmchen aus 1281 - Rest der mittelalterlichen Stadtmauer

Unsere Stadtbesichtigung führt uns wieder zurück zum Dom. Wir schauen hinter die großzügig angelegte Anlage und hier treffen wir auf weitere Mitreisende unserer Gruppe, die sich auch langsam zum Treffpunkt begeben, an dem der Omnibus uns wieder abholen wird. Hinter dem Dom und zum Rhein zu befindet sich eine schöne Grünanlage, von der man hinab über einen Steg zum Rhein laufen kann. Da steht auch das Heidentürmchen, dem Rest einer mittelalterlichen Stadtmauer. Das Türmchen wurde um das Jahr 1281 erbaut und ist neben dem Altpörtel der einzige von 21 Türmen des inneren Stadtmauerrings. Bald kommt der Bus an die verabredete Stelle und nimmt uns mit zur Schiffsanlagestelle des Altrheins.

Hier an der Schiffsanlegestelle erwarten wir die Altrheinfahrer. Die Fahrt mit dem Schiff durch den Rhein und Altrhein war einmalig schön. Es schien die Sonne, es war warm und alles war grün und blühte. Mit Kaffee und Kuchen war man an Bord des Schiffes bestens versorgt.

Schiffsanlgestelle am Rhein mit der Pfälzerland

Unter Altrhein versteht man in Deutschland die Mäander, die durch natürliche Verlagerung des Flussbettes des Rheins oder künstlich, wie beispielsweise aufgrund der Begradigung des Rheins ab 1817 durch Johann Gottfried Tulla, als Seitenarme des Neurheins zurückblieben. Diese Mäander bilden zusammen mit dem Neurhein Inseln.

Nachdem wir wieder alle beisammen waren konnte die Rückfahrt angetreten werden. Mit dem Bus fuhren wir westwärts über den Rhein ins Badische und auf die Autobahn A 61. Am Hockenheim-Kreuz wechselten wir auf die A 6 und dort vorbei an der Hockenheim-Autorennstrecke. Am Walldorfer Kreuz erfolgte ein erneuter Wechsel auf die Autobahn A 5. Vorbei an Waghäusel bis zur Ausfahrt Bruchsal. Erika Benzinger versucht uns wach zu halten und stimmt Lieder zum Mitsingen an. Aber schon bei der zweiten Strophe der Lieder wurde es schwierig.

Mit dem Bus durch Bruchsal in Richtung Bretten, vorbei an Heidelsheim, Gondelsheim bis nach Diedelsheim, das bereits zu Bretten gehört. Hier machen wir Halt an dem Gasthaus mit Metzgerei "Zur Sonne" zum Ausklang des Tages und zur Stärkung, aber nicht weil wir hungrig sind. Die Sonne ist noch ein Gasthaus wie man es selten findet, mit Metzgerei und eigener Schlachtung, einfach gut.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es nun endgültig auf die Heimfahrt über Bretten und Bauschlott. Erika Benzinger bedankt sich bei der Vorstandschaft für die Vorbereitungen zu diesem Ausflug und Ernst Renner bedankt sich ebenfalls auch bei Erika Benzinger, für das Anstimmen und Singen von Liedern, da er, wie er sagt, völlig unmusikalisch wäre. Auch spricht er seinen Dank an Herrn Engel aus und überreicht ihm, der uns gut und ohne Schaden durch den Tag gebracht hat, einen Obolus als Anerkennung für seine Leistung für uns an diesem Tag. Zum Schluss geht Herr Engel nochmals die einzelnen Stationen des Tages durch. Ankunft zu Hause gegen 20 Uhr, wobei die Bärentaler zuerst aussteigen dürfen.

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