Vom Dunklen ins Helle – Frauenhaus in Solingen - Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen

Vom Dunklen ins Helle – Frauenhaus in Solingen

Frauenhaus in Solingen

Die NRW-Sektion des Sozialverbandes VdK zeichnet seit 1984 unter dem Motto "Unser Dank dem Bauherrn" Einrichtungen und Unternehmen aus, die Barrierefreiheit vorbildlich umsetzen. Auf Initiative von Heike Herrig und Berthold Gottschalk vom VdK-Kreisverband Bergisch Land, wurde nun das im Jahr 2018 fertiggestellte Frauenhaus in Solingen ausgezeichnet.
„Als Berthold Gottschalk, der Mitglied im Beirat für Inklusion und Menschenrechte von NRW ist mir mitteilte, dass er von Martina Zsack-Möllmann, die Mitglied im Inklusionsausschuss ist erfahren habe, dass das in Solingen existierende Frauenhaus barrierefrei ist, stand für mich fest, dass ich mir dieses Frauenhaus ansehen werde“, so die Vorsitzende des VdK Kreisverbandes Bergisch Land, Heike Herrig, die so in ihrer Ansprache das Zustandekommen der Auszeichnung erklärte.
Neben der Plakette "Unser Dank dem Bauherrn", übergaben der Vertreter der Opfer von Krieg und Gewalt, Peter Wolf, gemeinsam mit Heike Herrig, im Namen des VdK Landesverbandes NRW e.V., auch eine Urkunde an die Geschäftsführerin des Frauenhauses, Martina Zsack-Möllmann.
„Von einer Besonderheit war diese Baumaßnahme geprägt, denn das Haus steht unter Denkmalschutz und es wurde seitens der Abnahmebehörde akribisch darauf geachtet, dass alle Details zur Aufrechterhaltung des Denkmalschutzes eingehalten wurden. Sogar der Farbton musste dem vorherigen angepasst werden und die relativ lange rollstuhlgerechte Rampe musste so konzipiert werden, dass sie den Vorschriften des Denkmalschutzes entsprach“, schilderte Architektin Tanja Groß, die mit diesem Meisterstück eine Mammutaufnahme im Interesse der Menschen mit Behinderung löste. Auch der Einbau eines Aufzugs, für den noch eine sprachliche Ansage vorgesehen ist, befindet sich in der ergänzenden Fertigstellung. Sehbeeinträchtigte Fahrstuhlnutzer erfahren zudem durch ein besonderes einprägsames Farbkonzept, eine schnellere Orientierung.
Heike Herrig berührte nicht nur mit einer, an die Geschäftsführerin Martina Zschak-Möllmann übergebenen Spende die Herzen aller Beteiligten, sondern auch mit ihrer herzergreifenden Geschichte. „Wir haben im Ortsverband Solingen ein weibliches Mitglied, dass in brutalster Weise häusliche Gewalt erfahren musste. Das von körperlicher Gewalt betroffene Mitglied hat dabei ein Auge verloren und zudem eine erhebliche Hörbeeinträchtigung zurückbehalten“, so die Ausführung der Kreisvorsitzenden Heike Herrig, der man unschwer anmerkte, wie sie unter diesem Wissensstand litt und froh ist, dass nun auch Menschen mit Behinderung Zuflucht sowie Schutz vor häuslicher Gewalt im Frauenhaus Solingen finden können, und gemäß des im Frauenhaus ausgehangenen Leitspruches „vom Dunklen ins Helle“ kommen.
B.Gottschalk