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Geschichte der ev. Kirche von Ruppertenrod
Im Jahre 1710 entschloss sich die damalige "Gemeinde Ruppertenrod" einen Kirchenneubau auszuführen, da die alte Kirche in Verfall geraten war. Dies geht aus einem Bittbrief an den Landgrafen Ernst Ludwig in Hessen-Darmstadt vom Juli 1710 hervor. Mit der Errichtung des Neubaus wurde auch 1710 begonnen. 1711 wurde der Bau vollendet.
Typisch am Bau der Kirche ist das rechteckige, ziemlich hochlaufende Langhaus. Der Innenraum besitzt ein Holzgewölbe, der Altarraum ist mit einem hölzernen Chorbogen vom Langhaus getrennt. Die Emporen tragen an den Brüstungen ornamentale Darstellungen. Das schönste Stück der Kirche ist die Kanzel. Sie wurde als künstlerisches Hauptstück in hervorstechenden Farben gehalten und wirkt dadurch vorteilhaft.
Dem Gotteshaus drohte zweimal die Vernichtung: zum ersten Mal bei einem Großbrand im Sommer 1884. 1945, in den letzten Kriegstagen, sollte die Kirche zur Straßensperrung gesprengt werden. Wie durch ein Wunder blieb sie beide Male verschont.
In der Folgezeit wurde sie mehrfach Reparaturen und Restaurierungen unterzogen. Im Jahre 1930 restaurierte der Darmstädter Kirchenmaler Kienzle die Kirche. Er verzierte dabei die Decke wieder mit den ursprünglichen Engelsköpfen und Arabesken. 1978 wurden neue Bänke mit elektrischer Beheizung aufgestellt. 1999 wurde das Dach neu gedeckt und die Kirche innen und außen gründlich renoviert.
Das kunstvoll gestaltete Wappen derer von Riedesel zu Eisenach, vormals über der Seitentür Richtung B 49 angebracht, ziert nun das Eingangstor an der Südseite.
Die von dem Orgelbauer Bernhard aus Romrod gebaute Orgel konnte im Jahre 1851 eingeweiht werden. 1988 wurde sie renoviert und nach 2 Jahren wieder feierlich in Betrieb genommen.
Das ursprüngliche Geläut der Kirche bestand aus drei Glocken. Nachdem die schon 1582 gegossene kleine Glocke gesprungen war, erhielt die Kirche 1892 ein neues Geläut. Nur bis zum Jahre 1917 erklangen die Glockentöne aus dem Turm der schönen Fachwerkkirche, dann verlangte der Krieg das Material der Glocken. Aber 1922 erhielt die Kirche wieder eine neue Glocke. Nun läuteten 2 Glocken vom Turm der Kirche, aber nur bis 1942, als wiederum der Krieg eine Glocke forderte. Seit 1951 ist das Geläut der Kirche mit drei Glocken wieder vollständig zu hören.
Glocken und Orgel sind im 14 tägigen Rhythmus stattfindenden Gottesdienst ab 9:15 Uhr zu hören.