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Kaiserwetter inmitten der Lese
Zur Traubenlese nach Heilbronn
Eine Besenfahrt in Mitten der Lese ist für viele Winzer eine zusätzliche Belastung. So auch für die Brüder Andreas und Thomas Heinrich. Als der Termin zur Besenfahrt ausgemacht wurde, dachte noch niemand daran, dass die Lese 2011 drei Wochen früher beginnt. So hatten die Vdk'ler die Gelegenheit das "Einschlagen" der Trauben zu verfolgen.
Seit dem 16. Jahrhundert betreibt die Familie Heinrich in Heilbronn Weinbau. Im Jahr 1955 begann Rolf Heinrich mit dem Aufbau des heutigen Weingutes. Zuerst wurde nur ein Teil des Weines selbst vermarktet. Die steigende Nachfrage nach den guten Tropfen veranlasste Rolf Heinrich, das Weingut 1972 in die Riedstraße 23 auszusiedeln und von da an gesamte Erzeugung selbst zu vermarkten.
Die Rebfläche beträgt derzeit 12 ha und wird von den Familien selbst bewirtschaftet. Mit Trollinger, Lemberger, Dornfelder, Samtrot, Clevner, Schwarzriesling, Spätburgunder, Riesling, Kerner, Grauburgunder, Rivaner und Traminer wird eine umfangreiche Sortenvielfalt angebaut.
Durch die intensive Pflege der Weinberge auf der Basis einer naturnahen Bewirtschaftung, schafft man die Voraussetzung für gesunde, reife und fruchtige Trauben,so Andreas Heinrich im Gespräch.
Nicht nur der Wein, sondern auch der rustikale Besen besitzt über die Unterländer Grenzen hinaus einen guten Ruf.
Was wäre eine Besenfahrt ohne die traditionelle Schlachtplatte. Mit einer gut mundenden Maultaschensuppe überraschte die Küche die Ankömmlinge. Anschließend konnten sich die Hungrigen am reichhaltigen Bufett selbst bedienen und mit einem süßen Nachtisch endete das gelungene Mittagessen. Für den Gaumen gab es charakterstarke Weine aus dem eigenen Keller.
Gestärkt und voll mit guter Laune spazierten die VdKler zur nahen, mehrere 100 Jahre alten Baumkelter. Sie ist eine der größten in Europa und liegt am Anfang des 6 Km langen Wein-Panoramaweges, der sich bis zum Wartberggipfel hochzieht.
Eine der ältesten Baumkeltern Europas ist in Heilbronn zu finden. Sie stammt aus einem Weinbaugebiet am Bodensee und wurde von den Heilbronner Winzern am Ende des letzten Jahrhunderts der Stadt geschenkt.
Zehn Kunstwerke, von nahmhaften Künstlern geschaffen, säumen die Strecke.
Zurück zum Bus - ging es mit kurzer Fahrt zum versteckt gelegenem Weinsberger Römerbad. Um das Jahr 165 nach Christus entstand an der Römerstraße von Böckingen her kommend, und weiter nach Öhringen führend, der römische Gutshof. Der Gutshof bestand vermutlich nur wenige Jahrzehnte und erlebte vier Bauphasen. Im Jahr 1906 wurde das Badehaus wiederentdeckt und in den darauffolgenden Jahren ausgegraben und die Mauern gesichert.
1976 stieß man bei Sicherungsarbeiten auf zwei weitere Mauern. Mit einem Säulengang verbanden sie das Badehaus mit dem Gutshof. Einem lezten Blick zur Weibertreu und weiter ging es im Bus zurück zum Weingut Heinrich.
Frisch gestärkt vom gespendeten Kuchen und lecker duftendem Kaffee - für die Weinzähne gab es Zwiebelkuchen zum Viertele - ging es mit einer kleinen Stadtrundfahrt weiter. Vorbei am neuen Theater, der Harmonie ging es kreuz und quer durch die Neckarstadt mit ihren 122 000 Einwohnern. Die Türme der Kilianskirche grüßten einen des Öfteren.
Auf der Heimfahrt dankte der VdK Ortsvorsitzende Uwe Larsen allen Kuchenspendern für ihr gutes Werk, den VdK Freunden und Mitgliedern für ihr Kommen, sowie dem Busfahrer der Firma Hofmann für die gute Beförderung.