Sozialverband VdK - Ortsverband Remchingen
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VdK Ausflug nach Klingenmünster

Nach unserer Abfahrt mit dem beliebten Müller-Reisebus in Richtung Pfalz stellte sich dessen Fahrer "Fernando" (spaßhalber Fernando- Express) den erstaunten Fahrgästen vor. Jahrelang war Müller- Reisebus und Fahrer Keller für uns eine Selbstverständlichkeit. Leider mussten wir erfahren, dass Herr Keller schwer erkrankt ist. Wir alle wünschen ihm an dieser Stelle von Herzen baldige Genesung!

Über die B10 durch das Pfinztal und über die Tangente in in Karlsruhe überquerten wir den rhein und näherten uns zügig unserem ersten Reiseziel Klingenmünster. Souverän steuerte unser Fahrer den Doppeldecker- Reisebus durch romantische Dorfstraßen, bis uns in Billigheim ein historisches Stadttor mit einer Durchfahrtshöhe von 3m zu einem kurzen Umweg zwang. Über Erfenbach vorbei an der Madenburg trafen wir gerade noch rechtzeitig am zielort ein, wo wir bereits von unseren Reiseführern erwartet wurden. Ein kurzer Fußweg führte uns zur Stitfskirche und ehemaligen Benediktinerkloster Klingenmünster. Nach einer Quellenangabe aus dem 18. Jahrhundert datiert die Gründung des Klosters im Jahre 626. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte der sakrale Bau eine wechselhafte Geschichte, was sowohl die jeweiligen Besitzer betrifft als auch die vielen baulichen Veränderungen in verschiedenen Baustilen. Der Baubeginn der heutigen Klosterkirche war um 1100 im romantischen Stil unter Abt Stephan, danach folgte 1735- 1737 ein baroker Umbau, dem wiederum die französische Revolutionsarmee Plünderung und teilweise Zerstörung widerfuhr. Die Klosteranlage war nachweislich immer ein Spielball der Geschichte und erhielt ihre letzte einfühlsame Renovierung in den Jahren 2003- 2005. Ursprünglich enthielt das Kloster eine Reliquie des hl. Märthyrers Theodul, die aber in den Wirren der Zeitfolge verloren ging. Bei der anschließenden Besichtigung der romanischen Kapelle im Obergeschoss des Westwerkes der Stiftskirche konnte man in einem neu gestalteten Glasfenster die abbildung des hl. theoduls, neben den Darstellungen Karls des Großen, dem Abt Stephan und dem Kirchenpatron St. Michael, betrachten. Mit fachkundiger Führung besichtigten wir noch den Kapitelsaal, in dem früher die ordensregeln bekannt gegeben und evtl. Rügen erteilt wurden. Daher stammt auch der Ausdruck "abkapitelt". Abschluss bildete der Schlafsaal der Mönche und außerhalb ein kleiner Kräutergarten wie ihn die Mönche in früheren Zeiten pflegten.

In Klingenmünster befindet sich in Form eines Brunnens das Denkmal des Heimatdichters August Becker, was wir neben anderen historischen Gebäuden bei dem anschließenden Rundgang besichtigen konnten. Langsam machte sich Hunger breit und bei unserer Ankunft in Heuchelheim wehte uns vom Hofe des Weinguts Kuhn ein köstlicher Grillduft entgegen. An einem ausnahmsweise regenfreien Tag war die Grillvorrichtung mit dem sich drehenden, leckeren grillspießen im Hofe installiert, was das technische Interesse der männlichen Besucher hervorrief. Innerhalb der großen Verkaufshalle standen breits vitaminreiche Salatteller, Knoblauchdip und brot parat und bald dampften die Schüsseln mit Grillhappen auf den Tischen und machten ihre Runde, bis auch der Letzte sich bedient hatte. Eine große Auswahl an Weinen und Getränken war vorhanden und animierte den ein oder anderen Gast dazu, sich mit den ausgezeichneten Weinen einzudecken.

Frisch gestärkt ging die Fahrt weiter zur Burg Landeck, die auf einer Höhe von 305 Metern über dem Ort Klingenmünster liegt. Ca. 800 Meter bergauf waren zu bewältigen, weshalb unser Reiseführer, Herr Frey, für Behinderte seinen PKW zum Eisnatz brachte. Bei der Burg Landeck handelt es sich um eine einmalige staufische Reichsburg, die angeblich zum Schutze der Abtei Klingenmünster etwa um 1180 erbaut wurde. Aufgrund ihrer exponierten Lage mit weitem Blick ins umliegende Land und ihrer militärischen Unwichtigkeit, diente sie sehr wahrscheinlich zur Steuereinnahme. Tatsächlich erwähnt und damit sicher belegt wird Landeck erst 1237, anlässlich der Teilung der Leininger Güter. Die Burg erlebte danach durch Streitigkeiten und finanzielle Schwierigkeiten mehrere Besitzer und wurde im Jahre 1525 im Bauernkrieg niedergebrannt. Die Schäden wurden danach wieder behoben, bis im Jahre 1689 die endgültige Zerstörung durch französische Truppen unter General Melac erfolgte. Nach dem Wiener Kongress 1815 fiel die Ruine an den bayrischen Staat und gehört heute zu den von "Burgen, Schlösser, Altertümer, Rheinland- Pfalz" verwalteten Objekten. Seither bemüht sich der 1881 gegründete Landesk- Verein e.V. Klingenmünster um die Erhaltung. Mit verschiedenen Angeboten, wie Rittermahl, Ritterspiele und ähnliches wird versucht Gelder hierführ zu erzielen. Das architektonische Schmuckstück der Burg Landeck ist der bis zu einer Höhe von 25 Metern aufsteigende, mit 9 mal 8,5 Metern fast quadratische Bergfried, in dessen mit Buckselquadern errichteten Mauern sich ein kleines Burgmuseum befindet. Besucher mit guter Kondition konnten an der angebotenen Führung teilnehmen, die anderen genossen bei strahlendem Sonnenschein die herrliche Aussicht in das Land bis nach Karlsruhe zum Rheinhafenkraftwerk oder dem Atomkraftwerk Phillipsburg. Bei dem etwas kühlen Tag konnte man sich anschließend in der in mittelalterlichen Ambiente ausgetsatteten Burgstätte mit Kaffee und Kuchen oder Hochprozentigem aufwärmen.

17:30 Uhr hieß es dann Abschied nehmen und vorbei an leuchtendem, gelben Rapsfeldern erreichten wir rechtzeitig zum abendlichen Fußballspiel wieder heimatliches Gefilde. bei den Reiseführern hat sich Ernst Beck für die interessanten, geschichtlichen Erklärungen vielmals bedankt. Unser besonderer Dank gilt unserem hervorragendem Fahrer Fernando, der uns wieder wohlbehalten nach Hause brachte.

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