Sozialverband VdK - Ortsverband Remchingen
Url dieser Seite: http://vdk.de/ov-remchingen/ID208962
Sie befinden sich hier:

Volkstrauertag

Zahlreiche Mitbürger, Herr Pfarrer Kaltenbach sowie die Kammeraden der freiwilligen Feierwehr Remchingen Nord haben sich zum Gedenken an die Gefallenen beider Weltkriege vor dem Denkmal bei der Kirche versammelt.

Nach einer musikalischen Einleitung durch den Posaunenchor eröffnete Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon seine Ansprache mit der Erwähnung der sechs Singener Mitbürger, die vor 100 Jahren im 1. Weltkrieg gefallen sind und dem Zitat von Heinrich Böll "Der Krieg wird niemals zu Ende sein, solange noch eine Wunde blutet, die er geschlagen hat."

In seiner Rede spannte er einen weiten Bogen der kriegerischen Ereignisse, deren Ursachen und deren Folgen, die als stete Mahnung präsent sein sollten.

Er erinnerte an die vielen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die bis heute an den Folgen des 2. Weltkrieges leiden. Neben der Erinnerung ist die Mahnung der zentrale Aspekt des Volkstrauertages. Und damit ist für uns auch die Verpflichtung verbunden, uns aktiv in die Gesellschaft und die Welt einzubringen.

Insbesondere die globalen Entwicklungen müssen wir betrachten und bei Not und Elend entschlossen einschreiten. Man sehe auf die aktuelle Flüchtlingskatastrophe in Bangladesch, wo mit relativ wenig Mitteln konkrete Hilfe geleistet werden könnte.

Schließlich hat der Volkstrauertag aber auch noch einen weiteren wesentlichen Aspekt, nämlich den der Hoffnung. 72 Jahre Frieden bei uns zeugen davon, dass es möglich ist, in einem befreundeten und friedlichen Europa gemeinsam zu leben.

Anschließend erteilte er unserem 1. Vorsitzenden Ernst Beck das Wort, dessen Ansprache wir hier im Wortlaut wiedergeben:

Am Volkstrauertag, dem Friedensmahntag, steht das Gedenken im Mittelpunkt. Wir haben uns heute versammelt um der Opfer von Gewalt, Terror, Vertreibung und der beiden Weltkriege zu gedenken. Auch fast 100 Jahre nach dem Ende des Ersten und mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist es wichtig sich die gewaltige Zahl an Opfern ins Gedächtnis zu rufen.
Wir begehen den heutigen Tag mit allen Angehörigen, die einen lieben und geliebten Menschen verloren haben. Der Verlust hat eine Lücke gerissen, die nicht mehr gefüllt werden kann, dies sollten wir niemals vergessen. "Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird." - diese Worte des deutschen Philosoph Immanuel Kant spenden heute, wie auch vor 200 Jahren, Trost aber ermahnen uns gleichzeitig daran uns zu erinnern.

Wir dürfen unsere Toten nicht vergessen. Sie mahnen uns Lebende, dass Sicherheit und Freiheit nicht selbstverständlich sind, dass Sicherheit und Freiheit ein zerbrechliches Gut sind und dass es unseres Einsatzes und unserer Erinnerung bedarf, damit es sich nicht wiederholt.
Mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist es für jüngere Generationen fast nicht möglich sich das unerträgliche Leid und die Not der Kriegs- und Nachkriegszeit vorzustellen. Das höchste Gut ist der Frieden, aber Frieden auf dieser Welt ist keine Selbstverständlichkeit. Frieden benötigt die Erinnerung - und das Gedenken an die Schrecken von Krieg, Verfolgung und Flucht.

Auch wenn die Opferzahlen für uns unvorstellbare anonyme Größen bleiben, die Toten sind nicht anonym. Sie sind Söhne, Töchter, Ehepartner, Lebensgefährten, Väter und Freunde. Hinter jedem Namen verbirgt sich ein persönliches Schicksal, ein Leben, eine Familie. Jedes Leben ist lebenswert und jeder Mensch hat ein Leben in Frieden verdient.

Weltweit sind laut der Vereinten Nationen zurzeit über 65 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Unterdrückung - mehr als je zuvor. Sie suchen Schutz und menschenwürdige Lebensperspektiven. Die Berichte und Fotos der Flüchtlingskolonen und Auffanglager erinnern an die Trecks der Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg.

Viele haben Ihre Suche nach Freiheit, Frieden und einem menschenwürdigen Leben mit dem Tod bezahlen müssen - damals wie heute.

"Sorgt Ihr, die Ihr noch im Leben steht, dass Frieden bleibe, Frieden zwischen den Menschen, Frieden zwischen den Völkern." Mit diesen Worten hat nach dem Zweiten Weltkrieg Theodor Heuss den Toten eine Stimme gegeben und uns Lebenden eine Aufgabe.

Wir dürfen unsere Toten nicht vergessen, denn das Gedenken an die Toten wird so für uns immer wieder zur Mahnung, aus der Vergangenheit Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen und danach zu handeln. So wird der Volkstrauertag zu einer Fürsprache für das Leben in Frieden - heute wird dem Leben eines Menschen Würde und Bedeutung beigemessen, weit über die Jahre seiner irdischen Existenz hinaus.
Würde und Toleranz sind und bleiben die Grundsteine für den Frieden. Für eine gewaltlose Gemeinschaft ohne Vorurteile und ein Leben in Freiheit und Frieden sind wir alle gemeinsam und solidarisch verantwortlich.

Immanuel Kant hat es treffend formuliert "Der Frieden ist kein Naturzustand unter Menschen, er muss gestiftet werden." Daran soll uns der heutige Tag erinnern.

Heute ist der Volkstrauertag den Opfern von Krieg, Terror und Gewalt gewidmet, zugleich der Mahnung zur Versöhnung, Verständigung und Frieden. Es ist ein Tag, der uns erinnert, dass der Frieden nicht selbstverständlich ist - es ist unsere Aufgabe und das Vermächtnis der Toten an uns Lebenden den Frieden zu bewahren.

Lassen Sie uns gemeinsam den Volkstrauertag immer wieder aufs Neue zum Anlass nehmen, unseren eigenen Beitrag zum Frieden, Toleranz und Solidarität in unserer schnelllebigen Gesellschaft zu leisten. Gemeinsam erhalten wir das Gedenken an diesem heutigen Tag.
In diesem Sinne bedanken wir uns bei allen, die heute diese Stunde des Totengedenkens begangen haben.

Volkstrauertag

© VdK Remchingen

Einen würdigen Abschluss fand die Gedenkfeier durch die Kranzniederlegung der Gemeinde und des VdK`s in musikalischer Begleitung durch den Posaunenchor.

Einen ansehnlichen Betrag erbrachte unsere anschließende Sammelaktion zu Gunsten des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V.

Allen Spendern ein recht herzliches Dankeschön!

Der Vorstand

Volkstrauertag

© VdK Remchingen

Volkstrauertag

© VdK Remchingen

Bildrechte einblenden

Bildrechte auf der Seite "https://www.vdk.de/ov-remchingen/ID208962":

  1. Volkstrauertag | © VdK Remchingen
  2. Volkstrauertag | © VdK Remchingen
  3. Volkstrauertag | © VdK Remchingen

Liste der Bildrechte schließen

Datenschutzeinstellungen

Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns helfen, unser Onlineangebot zu verbessern.

  • Notwendig
  • Externe Medien
Erweitert

Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies in externen Medien. Sie können Ihre Zustimmung für bestimmte Cookies auswählen.