Sozialverband VdK - Ortsverband Remchingen
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Frühjahrswanderung

Nach einer Wanderung, vorbei an grünen Wiesen und blühenden Bäumen, kamen alle Teilnehmernehmer pünktlich am Römermuseum an, wo wir um 15.00 Uhr von dem Museumsleiter, Herr Jeff Klotz, erwartet wurden. Zunächst erfolgte eine Erklärung zu den Anfängen des Museumsbaus, der nicht von staatlichen Mitteln finanziert wurde, sondern getragen von der Bürgerschaft und Dank ehrenamtlichen Mitarbeitern und Spenden, heute präsentiert werden kann. Ausschlaggebend war der Fund von Mauerresten eines ehemaligen römischen Gutshofes ?villa rustica ? auf Wilferdinger Gemarkung, die heute den Grundriss des Glasbaues bilden, der dem damaligen, dazu gehörendem Wirtschaftsgebäude in Höhe und Ausdehnung entspricht. Zahlreiche weitere Funde aus der Umgebung belegen, dass die Bewohner des römischen Ortes ? Vico Senotensis ? auf Gemarkung Remchingen, reiche Römer waren, die regen Handel betrieben haben. Eine Nachbildung der in der Nähe gefundenen Jupitersäule, zeigt die Götter Merkur, Juno, Herkules und Minerva, die neben anderen, für jeden Tag einzeln zustehenden Göttern, von den Römern verehrt worden sind.
Nachdem die Römer 260 Jahre n.Chr. abgezogen waren, bildete sich ein Vakuum, das von Alemannen und Galliern besiedelt wurde.

Bild Wanderung

© VdK Ortsverband Remchingen

Es folgte der Vortrag: ? in nomine patris?.? , das Erscheinen der ersten Christen im Nordschwarzwald. Es war der römische Kaiser Konstandin, der im Jahre 313 n.Chr. die christliche Religion als Staatsreligion verordnet hat. Der Sage nach hatte er eine Stimme vernommen : Unter diesem Zeichen wirst du siegen?. ( Kreuz ) und ging dann siegreich aus dem Kampf hervor. Die Römer bestatteten ihre Toten mit Opferbeigaben, was christlicher Bestattungskultur nicht entspricht. So konnte man bei Ausgrabungen datieren, ab wann nur noch christliche Begräbnisse stattfanden, was in unserer Gegend erst ab 700 n.Chr. nachgewiesen wurde. Zu diesem Zeitpunkt wanderten ca. 10.000 irische Mönche bei uns ein, deren Ordenskultur zur Bildung zahlreicher Klöster führte. Auch in unserem Nachbarort Bilfingen, konnte bis ins siebzehnte Jahrhundert ein solches Kloster als Wallfahrtskirche nachgewiesen werden und das Kloster Lorsch wurde 764 n.Chr. erbaut. Die beiden Mönche Merius und Compoldus wurden als Heilige verehrt. Im Jahre 800 n.Chr. führte Karl der Große die Pfarrordnung ein: Ein jedes Dorf musste fortan einen Pfarrer, eine Kirche und einen Friedhof aufweisen. Die Kirchen wurden in Ost-West-Richtung erbaut. Die Betenden richten ihr Antlitz nach Osten, während aufwendige Ornamente und Darstellungen an der Westseite
das Böse abwenden sollen. Eine Nachbildung eines Flechtband-Ornaments, das an der Nöttinger Kirche als Fragment gefunden wurde, befindet sich im Römermuseum und wurde fachkundig von Herrn Jeff Klotz erläutert. Zu lesen sind die Symbolfiguren von rechts nach links, was der hebräischen Schrift entspricht. Dass manche römischen Götterfiguren zum Bau christlicher Kirchen verwendet und in christliche Heilige umgetauft wurden, kommt heute der Archälogie zu Gute, da sie so der Nachwelt erhalten geblieben sind. Mit dieser Aussage beendete Jeff Klotz den überaus lehrreichen und interessanten Vortrag.
Nach einem gemütlichen Beisammensein in dem sehr schön eingerichteten Cafe, das eine Bilderreihe etruskischer Impressionen zeigt, wurde teils zu Fuß und teils motorisiert, der Heimweg angetreten. Unser herzlicher Dank gilt Herrn Museumsleiter Jeff Klotz und den ehrenamtlichen Engagierten im Römermuseum.

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  1. Bild Wanderung | © VdK Ortsverband Remchingen

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