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Ansprache von Pfarrer Rödig zum Volkstrauertag
Sehr geehrter Herr Ortsvorsteher, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ohne Wurzeln können Pflanzen nicht überleben. Bäume mit tiefen Wurzeln überstehen Stürme und Unwetter, und nach einem kalten Winter treiben sie im Frühjahr schneller wieder neue Blätter.
Auch Menschen brauchen Wurzeln. Sie müssen verbunden sein mit etwas, das sie trägt - mit den Erinnerung. Sie stiftet Identität.
Der vorletzte Sonntag im Kirchenjahr ist dem Gedächtnis all jener gewidmet, die durch Krieg und Gewaltherrschaft ihr Leben verloren haben. Dieser Tag soll die Erinnerung an eine leidvolle Vergangenheit wachhalten.
Es gibt Erinnerungen, die wir gerne aus unserem Gedächtnis löschen würden. Niemand denkt gerne an die Schrecken des Krieges, an das Leid, das Menschen einander zugefügt haben. Vielleicht weil wir spüren, dass wir selbst den Krieg in uns tragen. Jedoch gehört es zum Erinnern, auch die dunklen Seiten der Vergangenheit anzuschauen.
Wir sind nicht verantwortlich für das was damals geschehen ist, aber wir sind verantwortlich für das was heute geschieht!
Wir brauchen Wurzeln, um Stürme zu überstehen, um für den Frieden einzustehen. Nur wo die Verbindung zu den Wurzeln gepflegt wird, kann nach einem Winter wieder neue Hoffnung wachsen.
Halten wir die Erinnerung an die Opfer des Krieges wach ? damit Frieden wachsen kann!