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VdK startet "Aktion gegen Armut"
Auftakt in Berlin
Armut in Deutschland: eine alarmierende Entwicklung
2,5 Millionen Kinder in Deutschland leben in Armut. 3 Millionen Rentner sind von Armut bedroht. 18,3 Prozent der Bundesbürger gelten als armutsgefährdet. Das sind alarmierende Zahlen und Entwicklungen. Die Politik darf vor der wachsenden Armut in Deutschland nicht länger die Augen verschließen. Deshalb startet der Sozialverband VdK am 4. März eine bundesweite "Aktion gegen Armut". Wesentlicher Bestandteil der Anti-Armutsaktion ist eine Plakatkampagne mit drei Motiven zur Kinder- und Altersarmut. Über 10.000 Groß-Werbeflächen wurden dem VdK vom Fachverband Außenwerbung (FAW) zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt.
Eine politische Kampagne
Die "VdK-Aktion gegen Armut" ist keine Spendenkampagne, sondern verfolgt ausschließlich gesellschaftspolitische Ziele. Der VdK will damit den Druck auf die Regierungsparteien in Bund und Ländern verstärken: "Armutsbekämpfung und -vermeidung gehört ganz oben auf die politische Tagesordnung", betont VdK-Präsident Walter Hirrlinger. Wer weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung hat, gilt als armutsgefährdet. Das sind Menschen, die mit weniger als 880 Euro im Monat auskommen müssen. Das trifft auf 3 Millionen Rentner in Deutschland zu. Von den alleinstehenden Rentnerinnen ist bereits jede Dritte von Armut bedroht. Keine Bevölkerungsgruppe wurde in den letzten Jahren stärker zur Kasse gebeten als die Rentner. Der VdK hat berechnet, dass ein Durchschnittsrentner durch die Renten- und Gesundheitsreformen der letzten Jahre heute rund 130 Euro pro Monat weniger zur Verfügung hat als vor fünf Jahren.
Zu wenig Geld für ein Mittagessen
Nicht weniger beschämend für ein reiches Land wie Deutschland ist die steigende Armut unter Kindern. 2,5 Millionen Kinder leben in Hartz IV-Haushalten. Der Regelsatz sieht 2,57 Euro pro Tag für die Ernährung eines Kindes vor. Kein Wunder, dass immer mehr Kinder ohne Frühstück in die Schule kommen oder das Geld nicht für ein normales Mittagessen reicht. Die Bildungs- und damit die Aufstiegschancen eines armen Kindes sind in Deutschland geringer als in den meisten anderen europäischen Ländern. Die Chancen eines Arbeiterkindes, anstelle der Realschule ein Gymnasium zu besuchen, sind viermal geringer als die eines Kindes aus der Oberschicht.
Die Forderungen des Sozialverbands VdK:
Kinderarmut wirksam bekämpfen
Düstere Prognose
Einmal arm, immer arm, lautet die düstere Prognose. Die heutigen jungen Armen sind die armen Alten von morgen, wenn man ihnen die Aufstiegschancen durch eine falsche Bildungspolitik verwehrt. Fehlende Bildung und schlechte Ausbildung verringern die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das ist fatal. Denn Arbeitslosigkeit und zu niedrige Löhne sind die Hauptursachen für Armut in Deutschland. Von Armut Betroffene sind in erster Linie die Kinder von Langzeitarbeitslosen und Geringverdienern oder im Alter Rentner, die zeitweise arbeitslos oder länger krank waren oder die sehr wenig verdient haben. Eine wachsende Risikogruppe für Altersarmut sind die kleineren Selbstständigen, die nicht in die Rentenkasse einzahlen und auch nicht genug zurücklegen können für eine private Altersvorsorge.
Die Forderungen des Sozialverbands VdK:
Altersarmut verhindern