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KW 49 Prävention für Pflegende
Prävention für Pflegende
Von den derzeit über 2,6 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zwei Drittel von Angehörigen zu Hause versorgt, meist von Frauen. VdK-Pflegereferent Olaf Christen informierte die Teilnehmerinnen der VdK-Bundesfrauenkonferenz über die neuesten Entwicklungen, zum Beispiel über das Pflegestärkungsgesetz II. In dem Referat von Prof. Dr. Claudia Schacke von der Katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin ging es um die Frage ?Wie kann eine Präventionsstrategie für Pflegende und pflegende Angehörige aussehen??. Antworten auf diese Frage hatten die VdK-Frauen aus ihrer alltäglichen, ganz praktischen Arbeit. Denn viele von ihnen pflegen selbst oder wissen um die Probleme, die in der häuslichen Pflege auftreten können. In Arbeitsgruppen erarbeitete die Bundesfrauenkonferenz Ideen, wie pflegende Angehörige in ihrer wichtigen Arbeit entlastet werden können. Gute Beispiele gibt es schon einige vor Ort, wie die VdK-Pflegelotsen in Rheinland-Pfalz und die VdK-Pflegebegleiter in Bayern.Dem Sozialverband VdK, so der Tenor aus der Bundesfrauenkonferenz, komme hier eine entscheidende Schlüsselrolle zu. Er könne als eine Art Türöffner fungieren, um pflegende Angehörige zu erreichen und letztendlich zu unterstützen. Hier liege ein großes Problem, bestätigte auch Prof. Dr. Schacke. Vor allem Frauen, die in der häuslichen Pflege in der Mehrzahl sind, falle es schwer, sich Hilfe von außen zu holen. Es liege in der weiblichen Mentalität, alles selbst schaffen zu wollen und Stärke um jeden Preis zu zeigen. Wer sich oft viele Jahre um einen hilfsbedürftigen Angehörigen kümmert, sei jedoch einer großen Belastung ausgesetzt. Bei pflegenden Angehörigen demenziell erkrankter Menschen liegt der Anteil an depressiven Störungen zum Beispiel mindestens doppelt so hoch wie in der Normalbevölkerung. Viele pflegende Angehörige würden Unterstützungsangebote der Pflegeversicherung gar nicht abrufen. Hier sei noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Nicht zuletzt werde sich der Informationsbedarf durch das Pflegestärkungsgesetz II, das am 1. Januar 2016 in Kraft tritt, noch erhöhen.
Hans Kuhnle
1. Vorstand