Besuch des Kaffeemühlenmuseums - Sozialverband VdK Baden-Württemberg

Anstelle unseres alljährlich stattfindenden Muttertags-Kaffees hatten wir in diesem Jahr
für unsere Mitglieder einen Muttertags-Ausflug im Programm. Das Ziel war "eine Reise durch die Geschichte des Kaffeemahlens" nach Wiernsheim /bei Pforzheim in das 2011 eröffnete Kaffeemühlen-Museum.

Mit einem, bis auf den letzten Platz besetzten, Bus von Reisebusunternehmen Trabold aus Stein am Kocher ging es mit gutgelaunten Mitgliedern und Gästen unseres VdK-Ortsverbandes mit dem befreundeten Ortverband Affaltrach - nach kurzer Pause für ein Kaffee- und Brezelfrühstück - über Bönnigheim - Freudental - Vaihingen / Enz dem Ziel entgegen.

Die Gemeinde Wiernsheim ließ das ehemalige Pfarrhaus zu einem schmucken Kleinod umbauen und der Ehrenbürger der Gemeinde, Rolf Scheuermann, hatte die Idee zu diesem Kaffeemühlenmuseum. Zwei freundliche Mitarbeiterinnen des Museums gaben interessante Erklärungen zu den 1.200 Stück, in Glasvitrinen, ausgestellten Exemplaren. Mehr als 300 weitere Stücke werden noch im Keller gelagert. Eine jede Kaffeemühle hat ihre Geschichte, sie waren früher Geräte des täglichen Küchenalltags. Kaffee trinken bedeutet Genießen.
In den vergangenen Jahrhunderten noch viel stärker als heute, als Kaffee ein echtes Luxusgut und nicht immer verfügbar war.
Wie der französische Bühnenautor Alexandre Dumas (1802-1870) zu sagen pflegte:
Drei Dinge gehören zu einem guten Kaffee: "Erstens Kaffee, Zweitens Kaffee und
Drittens nochmals Kaffee".

Wertvolle Stücke© VdK Mittleres Schozachtal

Interessante Objekte© VdK Mittleres Schozachtal

Man zelebrierte die Zubereitung, legte Wert auf feines Porzellan und - wer es sich leisten konnte - auf eine kunstvoll gearbeitete Kaffeemühle. Mit großem handwerklichem Geschick unter Verwendung erlesener Materialien haben sich die handwerklichen Produzenten von Kaffeemühlen, wie die Steinmetze im Mittelalter, in Meisterzeichen verewigt. Die älteste Kaffeemühle stammt aus dem Jahr 1700. So findet man nicht nur die weit verbreiteten Kommoden - und Säulenmühlen, sondern Trapezmühlen, Würfelmühlen, Sechseckmühlen, Dreifußmühlen, Propellermühlen, Scheiben - oder Flachmühlen, Kegelmühlen oder Walzmühlen und angefertigte Einzelstücke. Eine ganz besondere Art sind Braut - und Hochzeitsmühlen. Als Brautmühlen werden jene Mühlen bezeichnet, die Frauen zur Mitgift bekommen haben. Hochzeitsmühlen waren Geschenke für das Brautpaar. Passend hierzu das im Dachgeschoss mit Fachwerk eingerichtete traumhaft schöne Trauzimmer.

Keiner von uns Betrachtern konnte sagen, welche der gesehene Kaffeemühle schöner war als die andere - ob groß oder klein, egal aus welchem Material ?-jedes Exemplar ist etwas Besonderes und kann eine wunderbare Geschichte erzählen.

Im gemütlich eingerichteten Café hatte man auch die Möglichkeit, den Kaffee - um den es sich hier dreht - im wahrsten Sinne des Wortes auch genießen zu können. Im Museums - Shop konnte man kurioses und besonderes rund um den Kaffee und das Kaffeemahlen finden.

Noch beeindruckt von dieser wunderbaren Einrichtung - wenn nicht gar das Museum-Highlight dieser Region - ging es in ein angrenzendes Gasthaus zum leckeren Mittagessen.

Nach Augen - und Gaumenschmaus führte die Fahrt weiter über Tiefenbronn - Calw in Richtung Bad Wildbad

Glücklich in Bad Wildbad© VdK Mittleres Schozachtal

, zur freien Verfügung, zum gemütlichem Kaffeetrinken, Spaziergang oder Shoppen.

Bei strahlendem Sonnenschein verließen wir den wunderschönen Schwarzwald in Richtung Zabergäu und konnten uns nicht genug satt sehen an blühenden Obstbäumen, gelbblühenden Rapsfeldern und sattem Grün der Wiesen.

Gut gelaunt und mit einem Dankeschön an die Organisatorin des Ausfluges, unsere erste Vorsitzende Hannelore Plume, kamen wir wieder wohlbehalten in heimatlichen Gefilden an.

Alle waren der Meinung, es war wieder einmal "Spitze".

U. Neumann