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Urlaub: Wasserpreis auf der NL-Autobahn schwimmt (Moral)
Urlaubszeit: Die Wasserpreise schwimmen
Sie kennen das schon lange von den Tankstellen: Sonntags sinken die Benzinpreise. Montags, wenn Millionen Firmenautos nach den Privatfahrten am Wochenende mit der 'Geschäfts-Tankkarte' aufgefüllt werden, steigen die Preise wieder.
Doch nun wollen die Holländer (versuchsweise) an den Autobahntankstellen die Mineralwasser-Preise dem Käuferansturm anpassen. Die Beraterfirma CapGemini hat ein perfektes Computersystem erfunden, mit welchem man stündlich das finanzielle Optimum aus dem Wasserverbrauch der Menschen erzielen könnte. Hoffentlich wird der Bierpreis an den Wasserpreis gekoppelt, schon um zu vermeiden, dass die durstigen holländischen Autofahrer zu "Wasser-Hochpreis-Stunde" nicht auf den billigeren Alkohol ausweichen.
Für das lebenswichtige Wasser gibt es schon lange hochprofitable Anlage-Fonds, weil man mit unerschwinglich teurem Wasser gleich neben den Slumgebieten der großen Städte dieser Welt sehr gut Kasse machen kann. Die Banken geben diesen Anlagen harmlose Namen "Umwelt-Investment-Fonds", oder einfach "Sustainable Water". Warum also eine bewährte Geschäftsidee nicht auch an Hollands Autobahnen ausprobieren.
Dass man Wasser am teuersten in den Oasen der Wüsten erfolgreich verkaufen könnte, ist übrigens ein Märchen. Denn mit welcher Schufa kann man dort die Kreditwürdigkeit der Verdurstenden prüfen, damit auch kein Tropfen des Super-Profits verloren geht.
Vermögenstechnisch wäre ein flexibles Rentensystem denkbar. Wer seine Rente schon am Monatsanfang möchte, bekommt weniger. Wer die Rente erst am Monatsende abholt, bekommt etwas mehr. Natürlich mit dem Risiko, dass dann vielleicht kein Geld mehr in der Rentenkasse übrig ist. Profitgier schlägt Vernunft.
Dazu passend wären flexible Kosten für den Arztbesuch. Wer in den "besuchsschwachen Zeiten" –also z.B. Mittwochs von eins bis drei- zum Arzt geht, bekommt 10 Prozent Rabatt- Bar auf die Hand ? Da lohnt sich Krankheit wieder.
Kinder sollen übrigens an den Holländischen Autobahnen einen kleinen Lutscher umsonst bekommen, schon damit der Cola-Lutscher den Biergeschmack etwas übertönt, welches die Kinder an den Tankstellen bald anstatt des teueren Wassers zu trinken bekommen. Selbst in einer liberalen Ellenbogen-Gesellschaft will man ja nicht als "Kinder-unfreundlich" gelten. Das schadet dem Geschäft.
Wir wünschen allen Mitmenschen eine erholsame Urlaubszeit- und meiden Sie möglichst Hollands Autobahnen ("Principiis obsta").
In den Ferienwochen wird unser Schriftführer Martin Domhan mit Beiträgen informieren.
