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2012-08- 09 Alkoholmißbrauch bei Senioren
Steigender Alkoholmissbrauch bei Senioren
Immer mehr Senioren in Baden-Württemberg müssen wegen alkoholbedingter psychischer Störungen oder Verhaltensstörungen stationär behandelt werden. Wie die Landesvertretung der Techniker-Krankenkasse (TK) kürzlich mitteilte, gab es 2010 über 3.400 Klinikaufenthalte von über 65-Jährigen, die sich wegen übermäßigen Alkoholkonsums behandeln lassen mussten. Innerhalb von nur zehn Jahren sei die Zahl der Behandlungen im Südwesten um 60 Prozent gestiegen, bundesweit sogar um 67 Prozent. Etwa zwei Drittel der Betroffenen sind Männer. Die TK, die sich auf Daten des Statistischen Bundesamtes bezog, nannte Langeweile nach Austritt aus dem Arbeitsleben, Krankheit, Verlust des Partners oder "einfach das Altwerden" als mögliche Gründe für den zu hohen Alkoholkonsum.
Vielen sei nicht bewusst, dass die Alkoholverträglichkeit mit zunehmendem Alter abnehme. Wurde der Alkohol in jüngeren Jahren vertragen, führe nun die gleiche Menge zu einem höheren Alkoholpegel, da der Wasseranteil im Körper im Alter sinke. Gleichzeitig brauche die Leber länger für den Abbau.
Zudem könne es riskante Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Alkohol geben. Daher rät die Kasse grundsätzlich dazu, den eigenen Alkoholkonsum kritisch zu hinterfragen.
Weil die Presse meist nur über den exzessiven Alkoholmissbrauch Jugendlicher berichtet, wollte ich Ihnen diese alarmierenden Zahlen nicht vorenthalten. Offensichtlich ziehen sich die "älteren Semester" zum "Alleine-Trinken" in ihre Wohnung zurück. Besorgniserregend auch der hohe Anteil bei älteren Frauen.
Gerade deshalb sind die Angebote, Stammtische und Ausflüge von Kirchen, Vereinen und natürlich auch vom VdK wichtig, um auch den Älteren einen öffentlichen Raum für einen gesellschaftlichen Umgang zu geben.
Unterstützen sie diese Bemühungen der Vereine und Kirchen durch ihre Teilnahme und die Aufgaben und Ziele des Sozialverbands VdK durch ihre Mitgliedschaft. Dr. Otto Koblinger, Tel. 07150-959795.
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