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2012-02-02 Keine Erstattung für Rolli-Bikes
Keine Erstattung für Rolli-Bike
Erwachsene Krankenversicherte haben keinen Anspruch auf Kostenerstattung für einen selbst beschafften Elektrorollstuhl oder ein Rollstuhl-Bike, wenn sie mit ihrem gewöhnlichen Rollstuhl im Umkreis von 500 Metern um ihre Wohnung mobil sind und dadurch ihre Grundbedürfnisse des täglichen Lebens decken können, entschied unlängst das Landesozialgericht Nordrhein-Westfalen in Anlehnung an die Rechtsprechung zur gesetzlichen Rentenversicherung (Lebensradius 500 Meter).
Sehr bedauerlich,dass man das restliche Leben von Menschen im Rollstuhl auf Erlebbares im Radius von 500 Meter begrenzen möchte.
Der Argwohn der Krankenkassen begann, weil Rollstuhl-Fahrrad-Kombinationen wohl auch Spaß machen können und gerade deshalb auch gerne genutzt werden.
Dazu äußerte ein Sozialgericht seinerzeit: Der Umstand, dass ein Hilfsmittel Spaß macht, spricht nicht gegen dessen Hilfsmitteleigenschaft.Im Gegenteil: Die für Pflege im ambulanten häuslichen Umfeld wird erhöht, und auch diesen wirtschaftliche Aspekt gilt es dabei zu berücksichtigenden.
Allerdings darf die Krankenkasse einem Behinderten nicht einfach einen elektrischen Rollstuhl mit der Begründung verweigern, er könne sich ja von seinen Verwandten schieben lassen. Ziel der Versorgung sei es gerade, den Behinderten unabhängig zu machen.
"Deshalb besteht grundsätzlich ein Anspruch auf Versorgung mit einem Elektrorollstuhl, wenn ein Versicherter nicht (mehr) in der Lage ist, den Nahbereich der Wohnung mit einem vorhandenen Rollstuhl aus eigener Kraft zu erschließen", entschieden die Kasseler Richter (Diabetes, Kreislauf- und Herzproblemen und einer chronischen Entzündung beider Arme).
Der VdK unterstützt und vertritt sie in allen sozialrechtlichen Themen wie Pflege, Behinderung, Gesundheit, Rente. Infos beim Vorsitzenden Dr. Otto Koblinger 07150-959795.
