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Besuch des Landesmuseums Darmstadt
GAP-UN Behindertenrechtskonvention
| Ungekürzter Artikel der Besichtigung des barrierefrei umgebauten Hessischen Landesmuseums Darmstadt. Ein weiteres Projekt konnte im Rahmen der Erstellung des Griesheimer Aktionsplans von der aktiven Arbeitsgruppe in Angriff genommen werden: Auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft, ist "ein" - aber vielleicht auch der "wichtigste" Punkt, zu erkennen, welche Barrieren dem entgegenstehen. Was für den einen Menschen mit Handicap eine Barriere darstellt, ist für den anderen unerlässlich und sollte nicht verändert werden (Fußgängerüberweg: Die Bordsteinkante ist für einen blinden Menschen mit Taststock ein "Stopp" hier beginnt die Straße ? für einen Rollstuhlfahrer ist ein nicht abgesenkter Bordstein jedoch ein Hindernis). Am 18.11.2016 fand unter der Führung für unsere Arbeitsgruppe eine zweistündige Führung statt. (von links nach rechts) Ute Steinmann und Michael Müller Frau König und Herr Müller zeigten in verschiedensten Bereichen des Landesmuseums ausgewählte barrierefreie Lösungen und erklärten die Entwicklungs- und Findungsprozesse, die hinter all diesen Lösungen stecken. Denn nicht immer erschließt sich den Planern auf Anhieb eine Lösung. An oberster Stelle stand die Zweckmäßigkeit und gute Nutzbarkeit. Es mussten Lösungen erarbeitet werden, die zum einen dem angestrebten Zweck, zum anderen dem historischen Gebäude Rechnung tragen konnten.
Blinden Menschen wird es ermöglicht, Kunst an tastbaren Reliefs zu erfühlen. Bedeutende Gemälde der Sammlung wurden dazu eigens als dreidimensionale Tastmodelle erschaffen. Hierfür konnte eine Kooperation mit der Berufsschule der Elfenbeinschnitzer in Michelstadt eingegangen werden, die verschiedenste Entwürfe und Interpretationen erarbeiteten.
Fühlbare Exponate wurden daher in die Dauerausstellung integriert und diese damit erheblich bereichert. "Damit wird endlich ein gemeinsames Kulturerlebnis möglich", erklärte Herr Müller, "man kann gemeinsam über das Kunstwerk sprechen, das jeder mit seinen Fähigkeiten erfahren hat." Schnell zeigte sich, dass es nicht nur um die reine Anwendung von DIN Normen geht, sondern dass gerade Kreativität die Inklusion erst umsetzbar macht..
Sehr schnell wurde allen Teilnehmern der Führung klar, dass ein Museum nicht nur barrierefrei nutzbar sein soll, sondern es muss auch barrierefrei erlebbar sein, ansonsten ist der Zeck verfehlt. Im Gegensatz dazu hat eine Verwaltung etwas veränderte Anforderungen. Dabei sind in erster Linie die barrierefreie Informationsvermittlung sowie die baulichen Hürden sehr wichtig. Da auch ein Mitarbeiter des Immobilienmanagements der Griesheimer Stadtverwaltung unserem Besichtigungsteam angeschlossen war, wird auch von dieser Seite das Thema Inklusion bei zukünftigen Bauvorhaben seine Berücksichtigung finden. So konnten die Teilnehmer mit vielen Eindrücken, neuen Ideen und interessanten Denkanstößen die kurzweilige Führung genießen und werden diese sicher in die zukünftige Arbeit der Griesheimer Arbeitsgruppe einfließen lassen. Gerne nimmt die Arbeitsgruppe noch an Mitarbeit interessierte Griesheimer Bürger in ihre Reihen auf. Auskünfte und Rückfragen rund um das Thema ?Inklusion? und ?Barrierefreiheit? erteilt die kommunale Behindertenbeauftragte Herr Thomas Hornsteiner vom VdK Griesheim unter Tel. 06155-843138 | |